Dicke Hechtmuttis stehen auf Aale. Das musste jetzt mal gesagt werden. Bei genauerer Betrachtung der Sachlage scheint dies auch nur logisch. Abgesehen natürlich davon, dass der Aalbestand mittlerweile auf dem stark absteigenden Ast ist, aber darum schert sich natürlich kein Hecht. Verglichen mit seiner Größe enthält der Aal im Vergleich zu anderen Fischarten extrem viel Fett – das scheint auch den Hechten bekannt zu sein. Immer wieder mal hat mir ein gelandeter Hecht im Boot noch die Überreste seiner letzten Aalmahlzeit vor die Füße gekotzt. Wenig erbaulich aber durchaus interessant. Daraus kann man dann doch irgendwie Rückschlüsse über das Fressverhalten und die Vorlieben der dicken Hechtdamen ziehen ohne sie aufschneiden zu müssen.
Diese Tatsachen hat auch die Firma Savage Gear erkannt und entsprechend mit dem Real Eel Köder umgesetzt. Den Eel gibt es in vier unterschiedlichen Größen (15, 20, 30 und 40cm). Persönlich habe ich zwar alle Größen im Keller liegen, fische aber vornehmlich das 30cm Modell. Dieses stellt in meinen Augen den besten Kompromiss zum Fischen dar. Man kann es gerade noch so werfen ohne dass man eine Sehnenscheidenentzündung bekommt und auch kleinere Hechte ab 60cm stürzen sich noch drauf. Erstaunt war ich darüber, dass der Köder, einen entsprechend leichten Jigkopf vorausgesetzt, nicht so tief läuft. Selbst beim Schleppen über Krautfeldern konnte ich Hechte fangen ohne eine Furche in Grün zu pflügen. Die Haltbarkeit ist mittel würde ich sagen. Leider ist im Korpus kein Meshgewebe oder ähnliches verarbeitet. Daher kann es nach einigen Hechtbissen durchaus sein, dass der Schwanz hinten fehlt oder der dünne Korpus so zerfleddert ist, dass er nicht mehr am Jig hält. Sehr schade denn der Köder fängt richtig gut, selbst an Gewässern in denen es keine Aale gibt. Streng genommen ist der Köder auch nichts anderes als ein großer Twister mit seinem Sichelschwanz. Gewichtstechnisch sieht es wie folgt aus : 12g/15cm; 27g/20cm; 56g/30cm und 147g/40cm. Das Anbringen eines zusätzlichen Hakens lohnt sich vor allem bei dem 40cm Modell. Ich fische allerdings bereits ab dem 20cm Modell zusätzlich noch mit einem Angstdrilling am Bauch. Das bringt allerdings nicht nur Vorteile mit sich. Ab und an verhakt sich der Schwanz im Zusatzdrilling. Zudem kann es sein, dass sich der Hecht den Aal volle Kanne bis hinter die Kiemen ballert. Wohl dem der Hauptberuflich kein Gynäkologe ist – eine lange Lösezange ist also Pflicht will man den Köder aus dem Zähne starrenden Maul wieder hervor holen.
Genial ist auch die Aktion des Köders. Selbst bei geringstem Zug fängt er verführerisch an zu schwänzeln aber das haben fast alle Savage Gear Köder gemein. Es reicht wirklich der geringste Zug aus zum den Gummis Leben einzuhauchen. So soll das sein.
Farblich hat der Angler auch hier die Auswahl an unterschiedlichen Farbmustern. Persönlich fische ich eher natürliche Dekors, hatte aber mit den Schockern auch schon wahre Sternstunden in klaren Gewässern. Der Real Eel wurde übrigens 2012 mit dem EFTTEX Award ausgezeichnet. Persönlich habe ich zu diesem Köder ein sehr ambivalentes Verhältnis. Es bewegt sich unglaublich schön und aufreizend im Wasser aber trotz zusatzhaken habe ich schon einige schöne Fische versemmelt. Auch die mittlere Haltbarkeit ist nicht so wirklich vertrauensbildend. Nichts desto trotz hat der Eel einen festen Platz in meiner Schleppkiste.