Das Teichhuhn

Männliches Teichhuhn auf Nahrungssuche

Wer oft am Wasser unterwegs ist, wird früher oder später auch mit Wasservögeln „konfrontiert“ werden. Früher, beim Karpfenangeln, sah ich die diversen Enten, Rallen und Schwäne immer als lästiges Ärgernis, mittlerweile finde ich es spannend zu sehen wie viele verschiedene Vogelarten so in und um unsere heimischen Gewässer herum wuseln.

Heute konnte ich ein paar halbwegs brauchbare Aufnahmen von Teichhühnern machen. Die Tiere sind deutlich scheuer als Enten und lassen den Menschen normalerweile nicht an sich heran. Sitzt man aber still und bewegt sich nur sehr langsam und vorsichtig, kommen die Vögel oftmals von selbst zu einem hin.

Weibliches Teichhuhn (Mitte), schlicht und weniger auffällig gefärbt als das Männchen (Links)

Besonders auffällig sind sind der markante Ruf und die Farbe des Schnabels beim Männchen. Die Weibchen sind, wie bei den Amseln beispielsweise auch, vom Gefieder her deutlich blasser und unauffälliger. Das kommt ihnen z.B. während der Brutsaison entgegen wenn sie die meiste Zeit auf dem Gelege verbringen.

Weibliches Teichhuhn

Einheimsiche Krebse

Hand aufs Herz, wer von euch Angler kann, 10 Jahre nachdem er den Fischereischein gemacht hat, immer noch einheimische Krebse von Neozoen unterscheiden? Wer kann einen Männlichen von einem Weiblichen Krebs unterscheiden? Ausgenommen von dieser Fragestellung sind all jene die bereits auf Krebse gefischt haben oder aktiv auf Krebse fischen.

Von so einer Pfanne könnte man schon satt werden. Übrigens, die Tiere wurden nur zu Hälterungszwecken kurz in die (kalte) Pfanne gesetzt.

Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich es 20 Jahre nach erfolgreichem Ablegen meiner Fischereiprüfung nicht mehr schaffen würde die einheimischen Krebsarten von den Eingeschleppten mit Sicherheit unterscheiden zu können. Woher auch, schließlich gab es in den letzten 20 Jahren nur eine Hand voll Berührungspunkte zwischen den Krustentieren und mir. Nachdem Krebse ohnehin nicht besonders beliebt innerhalb meines Speiseplans sind, wurden diese Tierchen mehr oder weniger komplett ausgeklammert wenn es um das Thema Nahrungserwerb bzw. Nahrungsbeschaffung aus der Natur ging.

Achtung, schlechtes Wortspiel. Rauchen verursacht Krebs.

Nachdem die beiden einheimischen Krebsarten durch die Krebspest stark dezimiert wurden, stellte sich für mich auch nie die Frage den Krustentieren aktiv nachzustellen. Was selten ist, soll bewahrt und geschützt und nicht noch weiter dezimiert werden. Darum ist es für mich auch unverständlich wieso seltene Tierarten in dieser Hinsicht nicht einen kompletten und allumfassenden Schutzstatus genießen. Genausowenig kann ich nachvollziehen wieso man nach wie vor auf Huchen fischen darf. Der Rotfisch hat im letzten Jahrhundert einen massiven Bestandseinbruch erfahren, steht auf der roten Liste und darf immer noch befischt, gefangen und entnommen werden. Wie ist das zu rechtfertigen? In meinen Augen gar nicht. Zumal es genug Angler gibt, die einen jungen Huchen nicht von einer Regenbogenforelle unterscheiden können…. Anders sieht es hier z.B. bei einstmals geschützten Tieren aus deren Population mittlerweile Ausmaße erreicht haben, die einen Schutzstatus nicht mehr rechtfertigen. Gemeint ist hier der Kormoran. Zwar darf mittlerweile wieder Jagd auf den schwarzen Geier gemacht werden aber die Vorraussetzungen hierfür sind sehr hoch.

Nun aber wieder zurück zu den einheimischen Krebsen. Der bayrische Rundfunk veröffentlichte vor kurzem ein nettes kleines Filmchen zum Thema Steinkrebs welches ich euch nicht vorenthalten möchte.

Falscher Artenschutz und die Folgen

Des einen Freu(n)d, des anderen Leid. So könnte man die Geschichte des erfolgreichen und doch zugleich fatalen Artenschutzes bei zwei fischfressenden Spezies hierzulande bezeichnen. Die Rede ist vom Kormoran und vom Fischotter. Einst am Rande der Ausrottung haben sich bei beiden Tierarten die Bestände mehr als sehr gut erholt. Ein interessanter Beitrag zu dem Thema findet ihr nachfolgend.

Nachhaltigkeit in der Fischzucht / Aquakultur?

Nachhaltigkeit ist ja gerade wieder mal in, warum auch nicht, schließlich geht es um Ressourcenschonung. Gerade Für Menschen die nicht von Luft und Liebe leben können und auf tierische Erzeugnisse angewiesen sind, ist dies oft ein heikles Thema. Wer sich ein bisschen mit der Haltung und vor allem mit dem Kraftfutter für Tiere, insbesondere Schweine, Rinder und Fische auskennt, der weiß, dass dieses Futter oft einen hohen Anteil an tierischem Eiweiß enthält. Aber woher kommt das Eiweiß? Nun, hier möchte ich dem geneigten Leser nicht vorgreifen und ihn bitten hierzu die Suchfunktion von Google oder ähnlichen Datenkraken zu nutzen. Nur soviel vorweg: Es wird euch nicht gefallen was ihr bei dieser Recherche heraus finden werdet. Aber im Ernst, ich rechne nicht damit, dass irgendjemand von meinen Lesern sich die Mühe macht hier eine Background Recherche zu betrieben… das würde nicht dem schnelllebigen Zeitgeist entsprechen.

Ein interessanter Beitrag der zeigt, dass es es auch anders geht, habe ich nachfolgend für euch angehängt. Have fun.

Totholz bringt Leben…

Der Titel klingt wie ein Paradoxon… Als Spinnfischer kennt man das Problem. Schon wieder ist man beim Jiggen oder Faulenzen mit seinem Köder dem Grund zu nahe gekommen und hängt fest. Warum man sich aber (theoretisch) über (natürliche) Hindernisse wie umgefallene Bäume oder Äste im Wasser freuen sollte, könnt ihr hier nachlesen.

Ich selbst sehe Hindernisse im Wasser mittlerweile nicht mehr als Problem sondern vielmehr als Herausforderung. Wie heißt es doch so schön: Jeder Baum hat seinen Hecht.

Mythos Boddenhecht

Prof. Dr. Robert Arlinghaus sollte mittlerweile jeder ernsthafte Angler kennen. Seine Studien und deren Ergebnisse wurde bereits mehrfach im Blinker vorgestellt (wenngleich die Ergebnisse entsprechend aufbereitet waren, damit auch seichte Gemüter versehen worum es geht…).

Aktuell hat sich die Arbeitsgruppe mit bzw. um Herrn Arlinghaus den Boddenhecht als Studienobjekt ausgewählt. Bisher gibt bzw. gab es kaum gesicherte Daten über die Boddenhechte. Das sollte bzw. wird sich künftig ändern.

Vor einiger Zeit wurden vom IFishMan Forschungsteam mehrere hundert Hechte in den Boddengewässern markiert bzw. zusätzlich mit Sendern ausgestattet. Ziel hierbei ist es die Wanderbewegungen aufzuzeigen und die Laichgründe zu ermitteln. Nähere Infos zu den Markierungen und dem Zweck der Forschungsarbeit findet ihr hier.

Mittlerweile liegen bereits einige Zwischenergebnisse der Studie vor. Wie so oft in letzter Zeit gibt es auch hier keine wirklich guten Nachrichten zu vermelden. Die Durchschnittsgröße der gefangenen Fische ging in den letzten Jahren zurück wohingegen die Sterblichkeit der Fische anstieg. Zudem kann man ohne Scheu sagen, dass der Bestand der Boddenhechte einem immer stärker werdenden Befischungsdruck unterliegt.

Tiere rund um´s Wasser: Der Biber

Mittlerweile sieht man ihn ja fast an allen Gewässern wieder mehr oder wenig zahlreich. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um ein Fließgewässer oder um ein stehendes Gewässer handelt. Die Rede ist vom Biber (Castor fiber). Viele Angler kennen den Unterschied zwischen Biber, Nutria und Bisam nicht. Sehen sie dann mal eines der Tiere, wird anschließend im Bekanntenkreis erzählt man hätte einen Bisam gesehen. Zugegeben, einen schwimmenden Biber von einem Nutria oder einer Bisamratte auf größere Entfernung zu unterscheiden ist gar nicht so einfach. In der Regel kann man als nicht Fachmann die eine oder andere Tierart anhand der Größe und des Schwanzes ausschließen. Biber haben als einzige einheimische Tierart ein Paddel (Kelle). Sowohl Nutria als auch Bisamratte verfügen zwar auch über ein Schwänzchen aber dieses ist nicht platt sondern eher länglich gezogen.

Nachfolgend noch ein paar interessante Fakten über den Biber:

  • Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus. Männliche und weibliche Tiere sehen von außen gleich aus. Einziger Unterschied ist die Gesäugeleiste am Bauch des Weibchens. Möchte man das Geschlecht eines Bibers sicher bestimmen geht dies am besten wenn man über die Kloake versucht den Penisknochen zu erstasten. Es bietet sich an dies nur bei toten oder sedierten Tieren zu machen da es ansonsten zu Unannehmlichkeiten kommen kann…

  • Biber können bis zu 20 Minuten die Luft anhalten.
  • Das durchschnittliche Gewicht liegt bei europäischen Bibern bei ca. 20kg (+/- 5kg)
  • Pro Quadratmillimeter hat der Biber bis zu 230 Haare (vgl der Mensch hat nur bis zu 6 Stück)
  • Eine Biberfamilie besteht meist aus zwei Generationen + den Elterntieren.
  • Der Eingang zu den Biberbauten liegt stets unter Wasser. Der Wohnkessel selbst liegt aber oberhalb der Wasserlinie.
  • Biber leben monogam.

  • Jungbiber werden mit ca. 3 Jahren geschlechtsreif. Danach werden sie aus dem elterlichen Revier vertrieben.
  • Das Revierverhalten der Biber ist stark ausgeprägt. Setzt man z.B. einen gefangenen „Problembiber“ in das Revier eines anderen Bibers, kann es zu Kämpfen kommen die nicht selten mit dem Tod eines der beiden Tiere enden.
  • In Deutschland unterliegt der Biber (noch) nicht dem Bundesjagdgesetz.
  • Mittlerweile erholen sich vielerorts die Biberbestände wieder was vor allem den Landwirten zu schaffen macht.
  • Die Körperlänge eines Bibers kann ohne Probleme auch mal 100cm betragen.
  • Der europäische Biber besitzt 48 Chromosomen.
  • Die Kelle (Schwanz) ist unbehaart.
  • Das fetthaltige Sekret zum imprägnieren des Fells und zur Markierung des Reviers wird Bibergeil genannt und stammt aus einer Drüse im Afterbereich. Man geht aktuell davon aus, dass das Bibergeil aus Sekundärmetaboliten des Biberurins gebildet wird. Sowohl männliche als auch weibliche Tiere verfügen über diese Drüsen.
  • In den USA wurde Bibergeil von der FDA als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen – Wohl bekomms…
  • In Schweden gibt es sogar einen Schnapps der Bibergeil enthält.

  • Auch in der Parfümindustrie spielte Bibergeil eine Rolle.
  • Früher benutzte man Bibergeil bzw. die Drüsensäcke auch als Angelköder.
  • Die Kelle besteht fast nur aus Fett und dient als Steuer, Temperaturregulierung, Fettdepot und allgemein als Antriebsruder.
  • Beim Tauchen werden Nase und Ohren verschlossen.
  • Die Paarung findet im Winter statt
  • Biber sind das ganze Jahr über aktiv und halten keinen Winterschlaf.
  • Als natürliche Feinde gelten wildernde Hunde, Bär, Luchs und Wolf hierzulande.
  • Der längste jemals vermessene Biberdamm ist ca. 850m lang und befindet sich Kanada.

Der Grund wieso sich der Biber in vielen Regionen Deutschlands nicht gerade großer Beliebtheit erfreut, liegt an seiner Tätigkeit als Baumeister. Kein anderes Tier baut so exzessiv Dämme, staut Flüsse auf und gestaltet so nachhaltig die Landschaft wie der Biber. Das dies bei der mittlerweile in großen Teilen Deutschlands vorherrschenden Kulturlandschaft nicht gerade auf Gegenliebe stößt, ist nachvollziehbar. Für die einen sind die Biber nur ein Ärgernis, für die anderen stellen sie eine Bedrohung der eigenen Existenzgrundlage und einen immensen finanziellen Schaden dar. Eine ähnliche Situation haben wir aktuell in Deutschland auch mit dem Fischotter (Fischotter vs. Fischzüchter) und dem Wolf (Wolf vs. Schäfer).

Hier sieht man das getrocknete Fell eines Bibers (Verkehrsunfall). Besonders die Kelle schrumpft nach dem Ableben des Tiers enorm zusammen.

Einheimische Lurche im Gewässer

Wer aktuell durch die Natur flaniert und nicht beide Augen geschlossen hat, der kommt vielleicht in den Genuss einige unserer einheimischen Amphibienarten in Wassertracht zu sehen.

Teichmolche während des Vorspiels. Hier umkreisen zwei Männchen ein Weibchen. Das vordere Männchen wedelt dem Weibchen Phermone zu.

Gerade als aktiver Angler steigen die Chancen die kleinen Drachen in ihrem natürlichem Element zu beobachten. Das gilt aber hauptsächlich für Angler an Stillgewässern.

Auf der Suche nach etwas Essbarem wird die Vegetation des Gewässers genau abgesucht. Egal ob Schnecke, Mückenlarve oder der eigene Laich – Molche fressen fast alles. Hier ist übrigends auch wieder ein Männchen zu sehen.

In fließenden Gewässern sind die kleinen Lurche nicht bei der Eiablage und Paarung zu beobachten, zu stark ist der Energieverbrauch durch die Paddelei gegen die Strömung.

Hier sieht man ein Teichmolch Weibchen. Lange wird sie nicht alleine bleiben. Auf ein weibliches Tier kommen meist mehrere Männchen. Das bedeutet Stress.

Im Gegensatz zu den Salamandern durchlaufen die Molche eine kleine Metamorphose wenn sie im Wasser sind. Die Hautsäume bilden sich aus und die Färbung ändert sich.

Hier erneut ein teichmolch Männchen. Hat es Hunger oder sucht es einfach nur ein paarungswilliges Weibchen?

Bei den Salamandern hingegen findet die gesamte Paarung an Land statt. Nur zum Absetzen der Larven brauchen z.B. Feuersalamander ein geeignetes Gewässer.

Die Molche hingegen legen ihre Eier in bzw. an Wasserpflanzen ab.

 

Die Maulwurfsgrille

Maulwurfsgrille

Einstmals häufig und irgendwann als Schädling abgestempelt, mittlerweile immer seltener – die Maulwurfsgrille. Dieses Jahr hatte ich wieder das Glück ein lebendes Exemplar zu sehen. Zu Fotozwecken wurde das Tier kurz in ein Formicarium gesetzt und wenig später wieder frei gelassen. Besonders erstaunlich fand ich die Größe des Tieres. Die Körperlänge entspricht in etwa der Länge des Mittelfingers eines erwachsenen Menschen. Außerdem war „mein“ Exemplar doch recht proppe um nicht zu sagen fett.

Maulwurfsgrille

Fingerhut

So manch einer geht mit offenen aber doch geschlossenen Augen durch die Natur. Einfach nur um sagen zu können er war mal wieder draußen. Dabei kann man nicht nur beim Angeln sondern auch bei den sonntaglichen Spaziergängen durch die Natur immer wieder mal die eine oder andere Kostbarkeit entdecken.

Vor kurzem konnte ich den zwar stark giftigen aber auch seltenen roten Fingerhut bei uns in den Wäldern entdecken. Zwar habe ich schon früher die eine oder andere Staude dieser Pflanzen gesehen aber in den letzten Jahren war deren Anblick doch eher selten.

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Der Hinweis diese Pflanzen nicht zu pflücken oder Teile davon zu essen, erübrigt sich wohl, da ich bereits eingangs erwähnt habe, dass es sich um eine stark giftige und geschützte, seltene Art handelt.

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