Geplagte Frösche / Unken

Wer glaubt die Mücken und sonstiges Stechgetier würden nur die Menschen am Wasser und ihren Behausungen piesacken, der irrt.

Gepeinigte Gelbbauchunke, der Autofocus hat hier sehr schön auf das Auge mit den „Fliegen“ scharf gestellt.

Als ich neulich nochmal die Gelegenheit hatte ein paar Unken zu fotographieren fiel mir zu Hause auf, dass auf den Bildern sehr oft kleine, teils transparante Fliegen vor allem auf den Augen der Unken zu sehen waren.

Gelbbauchunke mit Fliege

Nachdem ich angefangen hatte die Bilder zu vergleichen fiel mir auf, dass besagte Fliegen mal hellweißlich wirkten und mal wie eine vollgesaugte Mücke mit rotem Hintern. Es steht wohl außer Frage, dass diese kleinen Fliegen das Blut der Frösche saugen.

Gelbbauchunke mit Fliege auf dem Auge

Um welche Art von Fliegen es sich hierbei handelt, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen. Es könnten junge Mücken sein oder eine Art die sich speziell auf Amphibien spezialisiert hat.

Gelbbauchunke mit Blutsaugern auf den Augen

Immer wieder konnte man erkennen, wie die gepeinigten Lurche durch die augenscheinlich schmerzhaften Stiche untertauchten um die Insekten los zu werden. Das brachte allerdings auch nur kurzfristig Linderung.

Gelbbauchunke die gerade untertaucht um die Fliegen loszuwerden

Die Grüne Kräuselspinne

Grüne Kräuselspinne

Wer mich besser kennt weiß, dass ich kein zimperlicher Kerl bin aber bei Spinnen hörts dann doch auf. Schlangen, Käfer, Ratten, Skorpione usw. alles kein Problem aber bei Spinnen ist Schicht im Schacht. Jedes Mal wenn ich die Persenning vom Boot nehme, haben sich neue Exemplare darunter bequem gemacht. So ein Ruderboot stellt schon ein interessantes Habitat für alle möglichen Spinnenarten dar.

Grüne Kräuselspinne

Die Biodiversität dort, dürfte also bei Landliegern höher sein als bei Wasserliegern. Aber sei´s drum, eine kleine Spinne viel mir besonders auf, daher wurde sie für ein kleines exklusives Fotoshooting eingeladen.

Nach dem Shooting ging´s an die Bestimmung des 8 Beiners. Es handelt sich um die Grüne Kräuselspinne. Eigentlich ein wirklich sehr kleines Spinnchen aber wenn man sich mal anschaut, wie groß die Mandibeln sind, wir einem schon etwas mulmig..

Alles neu macht der Sommer

Das Schöne am Frühjahr/Sommer ist, dass sich die Natur von den meisten Schäden des Winters sehr schnell erholt. So auch an einem meiner Gewässer. Dort verbringen jedes Jahr ganze Schwärme an marodierenden Fischfressern die Winterzeit. Die sogenannten Schlafbäume sehen entsprechend übel aus. Alles total verschissen und verätzt vom Geschmeiß der Vögel.

Voll verschissen und verätzt – Die Baumgruppe im zeitigen Frühjahr.

Mittlerweile beobachte ich das schon seit einigen Jahren. Oft habe ich gedacht: ok, das wars jetzt, davon erholen sich die großen Buchen auf der Insel dieses Jahr nicht mehr. Aber die Baumgruppe ist zäh und hänge wirklich an ihrem Leben. Bereits Mitte Mai bis Juni sind die Hinterlassenschaften der Vögel vom satten Grün bedeckt und überwuchert. Eine Sache muss man den Kormoranen aber positiv anrechnen: Der Kot ist ein halbwegs guter Dünger. Wie sonst sollte die Baumgruppe auf einer Insel an Nährstoffe gelangen wenn nicht über den externen Eintrag von Phosphaten, Stickstoffen usw.?

Heimliche Panzerträger – Der Flusskrebs

Gerade bin ich bei YouTube über diesen interessanten wenngleich schon 25 Jahre alten Beitrag aus dem SWR gestoßen. Viele Angler kennen gerade mal mit Glück die Fischarten, welche zum Verzehr freigegeben sind. Bei den Krebsen sieht es nicht so gut aus. Das könnte aber auch daran liegen, dass mittlerweile mehr Neozoen Krustentiere die heimsichen Gewässer bevölkern, als einheimische Arten.

Invasive Arten – der Kamberkrebs – ein kleiner Selbstversuch

Auge in Auge mit dem Krustentier

Die einheimischen Krebsbestände sind seit vielen Jahren rückläufig. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig. Früher war es in erster Linie die schlechte Wasserqualität die den Krustentieren das Leben schwer machte. Um diese Verluste zu kompensieren, versuchte man die sinkenden Bestandszahlen durch Besatz mit anderen Krebsarten zu kompensieren – ein fataler Fehler wie sich leider herausstellte. Zum einen tragen die „fremden“ Krebse oftmals den Erreger der Krebspest in sich, welcher innerhalb kürzester Zeit ganze Gewässerstriche (krebstechnisch) entvölkert.

Ein ausgewachsenes Kamberkrebs Exemplar

Neben dem Erreger der Krebspest sind viele der „invasiven“ Arten deutlich robuster, vermehrungsfreudiger und oftmals auch aggressiver als unsere einheimischen Krebsarten. Mittlerweile gibt es fast in jedem Gewässersystem invasive Krebsarten. Diese Arten erschließen sich die mittlerweile frei gewordenen ökologischen Nischen ebenso, wie neue Bereiche.  Für ein kleines privates „Forschungsprojekt“ habe ich mir aus einem größeren Gewässer ein paar der in Deutschland nicht heimischen Kamberkrebse entnommen und ihr Verhalten sowie ihre Nahrungsgewohnheiten beobachtet. Folgende Dinge kann man zum bisherigen Zeitpunkt aber schon mal sagen.

Schön zu erkennen, die Griffelbeine

  • Je nach Lichtverhältnissen sind die Krebse auch tagsüber aktiv.
  • Kamberkrebse klettern gerne. Gerade in der Anfangszeit waren die Krustentiere oftmals im Grün des Aquariums zu finden. Auch auf der Filtervorrichtung war fast immer einer der Komiker zu finden.

Krebse haben die angewohnheit immer „rückwärts“ zu fliehen.

  • Neben tierischem Eiweiß steht pflanzliche Nahrung ganz weit oben auf der Liste. Innerhalb weniger Wochen war das Aquarium frei von Algen, wenige Wochen später dann auch gänzlich frei von Pflanzen. Selbst die sonst wie Unkraut wuchernde Wasserpest wurde innerhalb kürzester Zeit vernichtet.
  • Trotz kurzzeitigen Aussetzens der tierischen Nahrung, wurden die im Aquarium befindlichen Fische nicht angegriffen. Die Krebse gingen den einfachen Weg und ernährten sich einfach pflanzlich weiter. Forellenlaich bzw. Aas wurde aber immer sofort angenommen. Das untermauert indirekt die Behauptung, dass Krebse als Aasfresser einen wichtigen Beitrag als Gesundheitspolizei in Aquatischen Ökosystemen erfüllen. Sie sind somit das gepanzerte Pedant zum Hecht – im weitesten Sinne.

Ein kleineres Exemplar bei der Nahrungsaufnahme

  • Kleine Krebse verhalten sich heimlich, größere Krebse sind echte Rampensäue.
  • Die Hauptaktivitätsphase der Krustentiere liegt in der Dämmerung und Nachts.
  • Kleinere Exemplare häuten sich deutlich häufiger als ausgewachsene Krebse

Die Viecherl sehen schon irgendwie ungewöhnlich aus.

Verschwinden unsere Fischbestände?

Wie geht’s es weiter mit unseren Fischbeständen in Deutschland und allgemein Weltweit. Immer wieder geistern Schreckensnachrichten durch die Medien. Dort ist dann von Überfischung und dem Zusammenbruch der Fischbestände zu lesen. Nachdem Fische nicht schreien und man über Wasser nicht wirklich genau bestimmen kann, wie es letztendlich unter Wasser aussieht, ist dieses Thema für die Allgemeinheit nicht wirklich greifbar. Trotz der Warnungen viele Forscher und auch der Leute die vom Fischfang abhängig sind, kann sich die Politik nur sehr sehr langsam zu entsprechenden Maßnahmen durchringen. Die jahrzehntelange Misswirtschaft und Ausbeutung wird den Menschen hier früher oder später wieder einholen – die Frage hier ist nicht ob dies geschieht sondern WANN dies geschieht.

Einen sehr guten Kurzfilm zu dem Thema hat Kristof Reuther vor einiger Zeit abgedreht.

Tiere rund um´s Wasser: Die Gelbbauchunke

Name: Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Verbreitung: Mitteleuropa, nördliche Apenninhalbinsel, Nördlicher Balkan
Größe: Bis ca. 5cm
Nahrung: Insekten, Würmer, Schnecken
Paarungszeit: April bis August.
Lebensraum: Warme, flache, klare Gewässer, mit Krautbewuchs. Nach Möglichkeit sonnenexponiert.

Besonderheiten:

  • Pionierart, das bedeutet, dass diese Unkenart gerne wandert und kleine Pfützen oft vor anderen Amphibien bevölkert.
  • Vornehmlich im süddeutschen Raum vertreten.
  • In Norddeutschland gibt es die verwandte Rotbauchunke. In Überschneidungsgebieten beider Arten gibt es Mischlinge.
  • Die Bauchunterseite trägt, wie bei Wespen und Feuersalamandern, eine deutliche Warnfärbung (Schwarz/Gelb). Fühlt sich die Unke bedroht, wirft sie sich auf den Rücken und präsentiert ihre grell gefärbte Bauchseite.
  • Die Eiablage erfolgt in kleinen Klumpen an Wasserpflanzen und Steinen. Die Kaulquappen schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 1 Woche.
  • Unken werden sehr schnell zutraulich und nehmen Futter bereits nach kurzer Eingewöhnungsphase aus menschlicher Hand an.
  • Wie alle einheimischen Amphibien und Reptilien stehen auch Unken unter Naturschutz und dürfen nicht ohne Sondererlaubnis aus der Natur entnommen oder gefangen werden.
  • Unken gehören zu den leiseren Amphibien. Ihr Ruf ist sehr dezent und ähnelt einem „Uhh-Uhhh-Uhhh“.
  • Der Fluchtreflex ist bei Gelbbauchunken nicht so stark ausgeprägt. Sie verlassen sic oftmals auf ihre Warnfärbung.

Der Kormoran und die Angler

Der Streit zwischen Anglern und den schwarzen Vögeln ist wohl so alt wie die Menschheitsgeschichte. Was viele aber nicht wissen: Früher gab es den Kormoran nur an den Küsten, mittlerweile hat er auch das Inland für sich erschlossen. Eine Erfolgsgeschichte? Mitnichten. Wer etwas mehr darüber erfahren möchte, sollte sich diesen Film vom LFV ansehen. Er liefert zugleich auch das eine oder andere Argument bei Disputen mit „Vogelschützern“ am Wasser.

Streitpunkt Besatzfische

Seien wir doch mal ehrlich, kaum ein Gewässer, kein Verein, kein kommerziell bewirtschaftetes Gewässer kommt ohne Fischbesatz aus. Was die Wenigsten aber wissen: Besatzfische bieten nicht nur Chancen sondern auch erhebliche Gefahren für das Ökosystem in das sie verbracht werden sollen. Als da wären: Einschleppung von Neozoen, Fischkrankheiten und Parasiten, Besatz mit genetisch falschem Material und und und. Wusstet ihr z.B. das der Besatz mit Hechten zur Bestandsstützung nur kurzfristige Verbesserung der Situation bringt? Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass beim Hecht lediglich der Erstbesatz Sinn macht, danach muss sich der Bestand selbst tragen. Ist dem nicht der Fall, muss an deren Schrauben gedreht werden z.B. Schonmaße, Schonzeiten, Schonbezirke usw.

Einen sehr guten Film zu dieser Problematik findet ihr nachfolgend.

Frösche, Unken und was sonst so kreucht und fleucht

Gelbbauchunke

Gerade als Ansitzfischer kann man die Natur in Ruhe genießen und auch beobachten – sofern man offen dafür ist.

Zugegeben, ich bin fast immer mit der Spinnrute oder beim Schleppen mit dem Boot unterwegs. Die wenigen Male jedes Jahr bei denen ich im Klappstuhl vor meinen zwei Ruten sitze und die Natur auf mich wirken lasse sind normalerweise prozentual gesehen zu vernachlässigen. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch beim Spinnfischen die Eindrücke und die Natur allgemein auf mich wirken lasse.

 

Gelbbauchunke die gerade untertaucht

Auch abseits der Angelei kann man die Natur erleben und Kraft aus ihr schöpfen. Wer den Blog schon länger verfolgt, hat sicherlich schon mitbekommen, dass ich ein Faible für die einheimischen Amphibien hege. Egal ob Frosch, Lurch, Salamander, Kröte oder Unke. Ich finde diese Tiere einfach faszinierend. Von ihnen geht so etwas Friedliches und Zufriedenes aus. Außerdem lassen sich Frösche und Salamander im Gegensatz zu den einheimischen Reptilien noch vergleichsweise einfach ablichten.

Gelbbauchunke

Wer sich vorsichtig nähert und vor allem seine Griffel bei sich behalten kann, dem werden gute Aufnahmen gelingen. Besonders in den Vormittagsstunden wenn die Tiere aus ihrer nächtlichen Apathie erwachen und langsam wieder auf Betriebstemperatur kommen, sind gut Bilder möglich.

Gerade bei den wärmeliebenden Unken kann man, eine entsprechende Population vorausgesetzt, tolle Bilder schießen.

Besonders beeindruckend bei unseren Amphibien sind die Augen. Selbst bei Kröten die allgemeinhin ja nicht unbedingt als ein Sinnbild für Schönheit gelten, sind die kupferfarbenen Augen schon etwas Besonderes. Die größeren Froscharten wie z.B. der Seefrosch haben runde Pupillen, die Unken hingegen haben eine herzförmige Pupille.

Seefrosch mit runder Pupille

Gelbbauchunke mit herzförmiger Pupille