Döbel, Döbel und nochmals Döbel

Eigentlich darf man sich nicht beschweren wenn man einen Fisch fängt, schließlich ist das der Grund wieso man (zumindest laut den hier vorherrschenden Gedankengut des Gesetzgebers) ans Wasser geht. Allerdings kann man als Angler nur sehr geringfügig Einfluss darauf nehmen, welche Fischart genau den Köder nimmt. Fischt man mit einem mittelgroßen Gummifisch kann man quasi mindestens ein halbes Dutzend Fischarten wie z.B. Rapfen, Barsch, Zander, Hecht, Forelle, Döbel, Wels und Huchen fangen. Etwa die Hälfte der genannten Fischarten zählt nicht zu den Edelfischen bzw. ist vom kulinarischen Standpunkt aus gesehen minderwertig. Besonders Rapfen und Döbel sind Fische die ich nur ein Mal mit nach Hause genommen habe. Seitdem versuche ich den Fang dieser Fische weitestgehend zu vermeiden. Aber was will man machen, selektiv eine Fischart ausschließen um eine andere mit gleichem Beuteschema zu fangen ist leider (noch) nicht möglich. Ein Zurücksetzen solcher Fehlfänge gestaltet sich leider rechtlich gesehen schwierig da mittlerweile genügend selbsternannte Tierrechtler durch die heimische Flora streunern auf der Suche nach Ärger bzw. einem Opfer an dem sie sich abreagieren können….

Selbst auf einen 10cm Gummifisch beißen die kleinen Gierschlunde…

Der Paradiesvogel unter den Salmoniden – der Bachsaibling

Seit über 10 Jahren fische ich nun schon an meinem Hausgewässer. Bei den meisten Besatzaktionen war ich dabei, viele Arbeitseinsätze rund ums und am Gewässer stehen mittlerweile in meiner Arbeitsstundenkarte vermerkt und auch bei den elektrischen Abfischungen war ich oftmals als Anodenführer mit am Start. Einen Saibling konnte ich in all der Zeit aber nie sehen, geschweige denn fangen. An dieser Stelle sollte man vielleicht auch einfügen, dass der Verein bewusst keine Saiblinge besetzt. Wieso? Keine Ahnung. Irgendwie macht das keinen Sinn, schließlich wurde der Saibling bereits 1884 aus Amerika bei uns eingeführt, quasi ein jahr VOR der Regenbogenforelle –  und die besetzen wir in unserem Gewässer mehr als ausgiebig.

Umso erstaunter war ich, als ich diesen Herbst plötzlich beim Forellenfischen einen dieser tollen Salmoniden am Band hatte. So wirklich farbenprächtig wie ich den Saibling aus einschlägiger Literatur in Erinnerung hatte, war mein Exemplar leider nicht. Dennoch, ein toller Fisch über den ich mich sehr gefreut habe. Mal sehen ob es nochmal 10 Jahre dauert bis ich den nächsten ans Band bekomme.

Dicke Forelle(n) im Herbst

Irgendwer sagte mal im Herbst beißen vornehmlich die dicken Fische. Ob dieser Aussage nun einer Gesetzmäßigkeit zu Grunde liegt, kann ich mit meinen zarten 35 Jahren leider nicht wirklich sagen. Fakt ist jedoch, dass ich in den letzten 4 Jahren im Herbst immer recht gut gefangen habe. Dementsprechend nutze ich den Herbst um eine verkorkste Saison ggf. doch noch zum Guten zu wenden. Auch dieses Jahr stehen die Zeichen recht günstig was die kapitalen Fische im Herbst betrifft. Nachdem ich mich Anfang September erst mit neuem Angelgerät für die Forellenfischerei eingedeckt hatte, zog ich also voller Tatendrang los. Die Kombo aus Daiwa Rute und Rolle sollte mehr zu tun bekommen als ich zu hoffen gewagt hatte…

Die erste kapitale Renke 2019

Die Renkenangelei ist verglichen mit anderen Angelarten eine noch recht junge Angelart. Vor 50 Jahren galten Renken noch als unfangbar – außer natürlich mit dem Netz. Heute stellen die Petrijünger den Coregonen auch mit der Rute nach – die Hegene machts möglich.

Nicht nur die Fische waren uns an diesem Tag gnädig. Auch Mutter Natur entschädigte uns mit diesem schönen Regenbogen.

Zugegeben, persönlich finde ich die Zupferei auf Renken nicht soooo toll aber mein Angelbuddy wollte letzte Woche unbedingt mal auf Renke losziehen. Folglich ließ ich mich dazu breitschlagen. Also saßen wir zu zweit im Boot. Ich hatte nach einiger Zeit des meditativen Hebens und Senkens der Hegene die Nase voll und montierte die Spinnrute. Die Zupfrute legte ich solange an der Bordwand ab. Wie sollte es auch anders sein, nach kurzer Zeit begann die Spitze zu rucken. Das kann doch nicht… oder doch? Tatsächlich, da hatte sich ein Fisch an einer der Nymphen vergriffen…bei meinem Glück vermutlich die Mutter aller Brachsen die nur gebissen hat um mir vom Blei bis zum Einhänger der Hegene alles vollzuschleimen. Aber wie eine Brachse fühlte sich mein Gegner nicht an, ganz im Gegenteil. Der Fisch schoss hin und her unter der Oberfläche und konnte schlussendlich doch in den Kescher bugsiert werden.

Was für ein Eumel – aber der Fisch ist auch nicht übel.

Das Erstaunen war nicht gering als wir tatsächlich die erste maßige Renke in unserem Boot hatten…und was für eine.

Es sollte für den Tag nicht die einzige Renke bleiben. Innerhalb der nächsten 2h konnten wir noch einige gute Fische haken die sich aber nach fulminanten Drill wieder verabschiedeten. Insgesamt lagen später drei richtig kapitale Exemplare im Boot.

Ordentliche Renke

Bisher kannte ich Renken eigentlich nur als bessere Lauben, sprich dürr und langgezogen. Aber hey, wenns immer so gut läuft lass ich mich auch gern vom Gegenteil überzeugen.

2019 – Das Jahr der Flussbarsche?

Normalerweise fange ich in meinem Hausgewässer selten Barsche. Der Angeldruck dort ist recht stark und wie in den meisten Forellengewässern besteht für Aal, Hecht & Barsch Entnahmepflicht. Dementsprechend kommen, wenn überhaupt, nur sehr kleine Barsche dort vor. Nachteilig wirkt sich zudem das extrem langsame Wachstum der Barsche aus.

Dennoch, dieses Jahr scheint es mit den Kammschuppern recht gut zu laufen. Bis Ende Juni konnte ich ein paar nette Exemplare überlisten welche schon mindestens ein Jahrzehnt auf dem Buckel haben. Solche Fische sind nicht umsonst so groß geworden, ganz im Gegenteil. Diese Fische haben schon unzählige Köder an ihren Mäulern vorbei ziehen sehen und sind stark geblieben (oder hatten das Glück wieder zurück geworfen zu werden).

Dieses Mal war es ein sinkender Hardbait ohne Rasseln im Inneren, der den Barsch zu einem Landgang überreden konnte.

Schöner Flussbarsch, gefangen auf eine Daiwa Flat minnow im Barsch Design

Schöner Flussbarsch, gefangen auf eine Daiwa Flat minnow im Barsch Design

Kapitaler Döbel

Der Döbel, in Bayern auch Aitel genannt, zählt bei vielen Anglern ja nicht unbedingt zu den Lieblingsfischen. Kulinarisch gesehen ist er auch nicht mit anderen Edelfischen wie z.B. Forelle oder Zander gleichzusetzen. Allerdings ist er in trüberen Gewässern ein dankbarer Fisch der unsere Köder auch dann noch nimmt wenn andere Fische beißunwillig sind. In klaren Gewässern jedoch stellt er für jeden Angler eine echte Herausforderung dar. Selbst mit dünnsten Vorfächern ist er dann kaum zu überlisten. Aber wehe vorangegangener Niederschlag trübt das Wasser etwas ein. Dann lässt der sonst ach so scheue Döbel sämtliche Vorsicht fallen und attackiert hemmungslos unsere Köder.

Kapitaler Döbel, überlistet beim Angeln-24.de Teamfischen im Jnui 2019 an der Chamb

Exemplare über 40cm sind schon recht stattlich, über 50cm kapital und über 60cm außergewöhnlich. Manchmal kommt alles zusammen und man hat Glück ein solch stattliches Exemplar zu einem Landgang zu überreden.

Teamtreffen am Höllensteinsee 2019

Anstrengende Wochen liegen hinter mir. Zusammen mit Artur folgten wir dem Ruf der Wildnis und schlugen uns durchs bayrische Outback. Insgesamt befischten wir drei Gewässer mit mehr oder weniger großem Erfolg. Teil 1 der Tour startete am Höllensteinsee welchen wir bereits in der Vergangenheit mehrfach befischt haben. Einen kompletten Bericht zum ersten Teil unserer Tour findet ihr hier.

Zander Höllensteinsee 2019

Die erste Renke

Die Renke – bis vor einigen Jahrzehnten galt dieser Fisch noch als unfangbar mit der Angel. Seit der Erfindung der Hegene hat sich dies aber geändert. Nachdem eines meiner Vereinsgewässer angeblich über einen guten Bestand an Renken verfügen soll, ward der Gedanke bereits vor einiger Jahren geboren, sich mal mit den Coregonen dort zu messen.

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Beim ersten Anlauf konnte ich außer Barschen und kleinen Zandern aber nichts fangen. Erst beim zweiten Versuch konnte ich eine kleine Renke fangen. Immerhin. Leider ergab ich aus zeitlichen Gründen bisher keine Möglichkeit den Kontakt zu diesen Fischen weiter zu vertiefen.

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Erster Testlauf der Daiwa Prorex Hybrid Trout 230

Swimbaits gibt’s ja mittlerweile viele auf dem Markt. Vor einem Jahrzehnt dominierte noch Castaic den Markt, dann kam Savage Gear…und wie… aber was machen eigentlich die anderen Firmen? Wer erfolgreich sein möchte in der Angelbranche, kommt um ein paar ordentliche Swimbaits für Hecht & Co  im Programm nicht herum.

Vor einigen Tagen hatte ich die Gelegenheit einen Swimbait der Marke Daiwa zu erwerben. Es handelt sich hierbei um den 2019 erschienen Typ ProRex Hybrid Trout 230. Im Fachhandel für ~ 20€ zu bekommen.

Für mich ist bei solchen etwas höherpreisigen Ködern immer wichtig, dass sie bereits bei geringem Zug arbeiten – und genau das macht die Trout auch. Dabei pulsieren die Flossen auch richtig schön natürlich. Wenn ich daran denke, wie viel Geld ich vor Jahren in die Castaic Swimbaits gesteckt habe nur um mir am See einen Wolf zu rudern…unglaublich. Dagegen sind die Daiwa Köder ein Schnäppchen und wie bereits erwähnt laufen sie im Gegensatz zu den Castaics bereits beim geringsten Zug.

Die Bedingungen heute am See waren leider alles andere als gut. Die letzten Tage gab es sintflutartige Regenfälle und der Luftdruck spielte auch verrückt, das Wasser war sehr trübe und und und. Also alles andere als ideal. Leider kann man sich die Begleitumstände beim Angeln halt nicht immer aussuchen. Trotzdem zeigte die Hybrid Trout heute, dass sie nicht nur gut aussieht sondern auch genau das macht, wofür sie designt wurde – nämlich Fische zu fangen.

Jungzander

2018 war auch für mich ein Premierenjahr. Ich bin erstmals mit der Hegene an eines unserer Vereinsgewässer gezogen und habe versucht, mir eine Renke zu fangen…. Was mir letztendlich auch gelungen ist. Allerdings musste ich mich durch Schwärme von Barschbrut und, man höre und staune, Zanderbrut fischen.

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Ich wusste zwar aus eigener Erfahrung, dass der See einige gute Zander beherbergt, ich selbst konnte Exemplare bis 93cm fangen, allerdings dachte ich, dass sich der Bestand hauptsächlich durch Besatzmaßnahmen trägt.

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Wirklich überrascht war ich aber, dass ich auf durchschnittlich 7-10 Barsche immer auch einen Jungzander fangen konnte. Wirklich toll, dass diese schönen Fisch sind in einem Hechtverseuchten Gewässer selbst reproduzieren und das in augenscheinlich ordentlicher Anzahl.

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