Forellenzopf im Eigenbau

Es ist schon ein paar Jahre her als mir ein alter Fischerkamerad am Wasser begegnete. Man kannte sich zwar vom Sehen von den unterschiedlichen Arbeitseinsätzen, den Vereinsfesten und Versammlungen aber so wirklich ins Gespräch kam man nie. Vermutlich trug auch der Altersunterschied hier seinen Teil dazu bei.

Letztlich verlief der Tag des Zusammentreffens fischereitechnisch für mich bis dato wenig erfolgreich. Der Besatz war zwar noch nicht so lange her, allerdings erschwerte ein vorangegangenes mehrwöchiges Hochwasser die Fischerei auf die Satzforellen. Nachdem ich bereits ein paar Stunden vergeblich mit meinen Wobblern versucht hatte eine Forelle ans Band zu bekommen, war ich bereits gewillt die Fischerei für den Tag ruhen zu lassen und mich Richtung Wohnanschrift auf den Weg zu machen.

Wie es der Zufall an dem Tag so wollte, war besagter älterer Fischereikamerad gerade im Begriff an meiner Angelstelle vorbei zufahren. Nach dem obligatorischen „Petri“ Gruß wollte ich mich schon verdrücken aber der Kamerad fragte nach meiner Ausbeute des Tages. Etwas beschämt musste ich eingestehen, dass ich bisher Schneider geblieben war. Wie sollte es auch anders sein wurden Tipps, Erfahrungen und Meinungen bezüglich der Fischerei ausgetauscht.

Um es vorweg zu nehmen. Ich habe mich mit dem Kameraden von 11 Uhr vormittags bis 19 Uhr abends unterhalten. Sowas ist mir bis dato auch noch nicht passiert. Irgendwann im Laufe des Gesprächs erzählte er mir, dass er heute schon erfolgreich gewesen war und die Stelle, an der ich gerade gefischt hatte eigentlich sehr produktiv wäre. Diese Tatsache war mir schon seit einigen Jahren bekannt, nicht umsonst suche ich die Stelle bis heute regelmäßig auf.

Rohmaterial Kurzwaffenpatronen bzw. Hülsen

Ein Blick auf sein Tackle zeigte mir, dass er definitiv kein armer Zeitgenosse sein konnte. Alleine die Rolle befand ich in einem Preisspektrum von deutlich über 400€ und auch die Rute war ein hochwertiges Modell im mittleren dreistelligen Preisbereich. Der Köder allerdings machte mich neugierig. Es handelte sich um einen selbstgegossenen Forellenzopf, also ein Bleibatzen mit Haaren drum herum wie man ketzerisch sagen könnte. Dieser Köder war mir nicht fremd aber ich bevorzugte und bevorzuge auch heute noch meine Wobbler und kleine Gummifische zur feinen Fischerei auf Salmoniden. Außerdem bin ich kein großer Fan von Blei und versuche jedweden Körperkontakt mit dem Schwermetall zu vermeiden.

.38 Hülse vs. 9mm Hülse

Kurzum, ich bat den Kamerad mir die Effektivität des Köders live unter Beweis zu stellen. Insgeheim vermutete ich doch sehr stark, dass er mit seinen Forellenzopf nichts an der Stelle fangen würde, da ich diese bereits eine gute Stunde lang mit meinen Wobblern und Gummis beackert hatte. Ihr ahnt es sicher schon, nach nicht mal 5 Minuten hing der erste starke Regenbogen am Ende des Forellenzopfes. Ich war überrascht und auch leicht geschockt. Hielt ich mich doch mit meinen High Tech Ködern für einen –zumindest halbwegs – versierten Petrijünger. Am Ende des Tages bekam ich dann von ihm im Austausch gegen einen meiner Wobbler eben besagten Forellenzopf geschenkt. Dieser hat mittlerweile einen Ehrenplatz in meiner Ködervitrine erhalten.

Diverse Köpfe für die Forellenzöpfe

Abends dann schaute ich mir dieses Konstrukt genauer an. Im Prinzip nichts anderes als ein Bleikopf mit Inline System welcher auf der Hauptschnur frei beweglich gleiten und somit verhindert, dass sich die Forelle leicht vom Haken schütteln kann. Insgeheim hatte ich schon damals mit dem Gedanken gespielt mir solche Forellenzöpfe selbst zu bauen. Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass ich diese primitiven Köder wenig ästhetisch finde. Die Eigenaktion ist (so dachte ich…) gering und der Fangerfolg hängt – zumindest für mein Dafürhalten – von der Köderführung des Anglers ab. Ich überlegte damals schon mir Gussformen für die Bleiköpfe zu bauen aber irgendwie ist es damals auch nur bei der Überlegung geblieben.

Inline Führung des Forellenzopfs

Wir schreiben das Jahr 2024. Die Ampel hat Deutschland gespalten, die Rechte erstarkt, Messerstechereien und Übergriffe bestimmter Gruppen sind gesellschaftlich akzeptiert und mittlerweile Alltag… achja und in Europa herrscht wieder Krieg. Ein guter Zeitpunkt um sich mit der Umsetzung alter Pläne zu beschäftigen, schließlich weiß keiner wie lange das noch so weiter geht in Deutschland/Europa. Seit dem Treffen mit dem alten Fischerkameraden sind ein paar Jährchen ins Land gezogen und der Eigenbau von Forellenzöpfen blieb bis dato eine geistige Blähung meinerseits. Mittlerweile habe ich den Jagdschein gemacht, bin Fischerei- und Jagdaufseher, Wiederlader und habe mich auch in anderen Bereichen etwas weiter entwickelt.

Prototypen Forellenzopf

Eines Abends als ich gerade dabei war mir für den nächsten Wettkampf meine Munition selbst zu fertigen, kam mir eine Idee. Aus den abgeschossenen Patronenhülsen kann man neben Senkbleien doch noch deutlich mehr basteln was sich anglerisch nutzen lässt. Gesagt, getan. Bereits am Wochenende darauf saß ich am Balkon und bohrte die ersten Kurzwaffenhülsen an der Zündglocke auf. Kurz darauf wurde ein Plastikröhrchen durch die Hülse geführt. Dieses dient als Führungsrohr für die Hauptschnur auf der das Konstrukt später mal gleiten soll. Anschließend wurde der Hülsenkörper innen beschwert. Hierfür kamen diverse Materialien zum Einsatz. Sand, Metallkugeln, Metallspäne, Kies usw. Danach wurde die Hülse mit Epoxyd-Harz versiegelt und mit Airbrush bemalt. Abschließend erhielt jede der Hülsen noch ein nettes „Röckchen“ aus Tierhaar welches (zugegebenermaßen sehr dilettantisch) mit Garn und Bindelack fixiert wurde. Fertig waren die ersten Prototypen.

Bis ich die Zöpfe dann letztlich nass gemacht habe, vergingen noch ein paar Monate. Im Winter, kurz vor der Forellenschonzeit, war es dann soweit. Auf die herkömmlichen Köder wollte sich kein Erfolg einstellen und mehr lustlos als überzeugt montierte ich den selbstgebauten Forellenzopf. Was soll ich sagen…der Erfolg stellte sich ein. Ich hatte nicht damit gerechnet aber ich konnte mein Fanglimit an dem Tag doch noch ausschöpfen. Allerdings hatte ich auch viele Fehlbisse. Das ist ein Thema dem ich mich im kommenden Jahr vermehrt widmen werde. Interessant war auch, dass die Forellenzöpfe im Wasser ein reges Spiel entwickeln, wenn man sie wie einen Jerk schlägt.

Prototypen Forellenzöpfe

Fazit: 1.Auch die einfachen (oder sollte ich primitiven Köder sagen?) fangen. 2. Man kann Forellenzöpfe auch ohne den Einsatz von Blei herstellen (mal abgesehen davon, dass Blei über kurz oder lang ohnehin aus der Fischerei verbannt werden wird). 3. Patronenhülsen sind wirklich alles andere als Abfall. Man kann hier – etwas Kreativität und handwerkliches Geschick vorausgesetzt – durchaus noch praktisch Dinge für andere Lebensbereiche herstellen. 4. Die Standardversion mit dem gerade durchlaufenden Röhrchen ist eher für flache Gewässer geeignet. Für tiefe Gumpen und Kolke sollte man eher eine andere Konstruktion verwenden. Auch hierfür existiert bereits eine kleine Anzahl an Prototypen. Diese möchte ich aber erst ausführlich testen und ggf. selbst vermarkten oder vermarkten lassen. 5. Wer kein waffenrechtliches Bedürfnis vorweisen kann, kommt über den örtlichen Schützenverein oder befreundeten Jäger an abgeschossene Hülsen. Diese Fallen beim Training oder der Jagd in größeren Mengen an und werden normalerweise weggeworfen bzw. beim Altmetallhändler abgegeben. Wer eher den unpersönlichen und teureren Weg gehen möchte, kann sich auch neue Hülsen bei Frankonia oder im Waffengeschäft vor Ort kaufen. Hierfür braucht man keine separate Erlaubnis. Meine Hülsen habe ich mir im Lauf der Jahre auf den unterschiedlichen Schießständen selbst zusammen gesammelt. Lediglich die 9mm Hülsen stammen aus dem eigenen „Verbrauch“.

Schleppsysteme zum Naturköderfischen selbst herstellen

Eigentlich bin ich eingefleischter Kunstköderfetischist. Aber ab und an muss man dann halt doch auch mal über seinen Horizont hinaus blicken. So ergab es sich dieses Jahr, dass ich zusammen mit einem guten Freund ein Vergleichsfischen durchführen konnte. Dabei wurden diverse Kunstköder gegen Naturköder getestet. Das Ergebnis war an diesem Tag mehr als eindeutig. Auf die Kunstköder konnten wir nur einen Fisch fangen, auf das Schleppsystem, garniert mit einer Laube, konnten wir mehrere gute Fische fangen.

Einige bereits fertig gebaute Schleppsysteme mit Plexiglas Tauchschaufel

Zwar ist dieses Ergebnis statistisch gesehen nicht wirklich aussagekräftig da wir die Datenerhebung nur einmal durchgeführt haben. Allerdings verhält es sich so, dass an den Bayerischen Voralpenseen nicht umsonst viele Schleppangler auf Naturköder am System schwören. Nicht umsonst das sind die Schleppsysteme von A.S.O. im süddeutschen Raum legendär. Einen Nachteil haben diese Systeme aber. Man braucht immer einen Köderfisch. Und ja, der Preis für ein solches System ist exorbitant hoch wenn man die Materialkosten dem Verkaufspreis gegenüberstellt.

Es liegt also nahe, dass man sich über kurz oder lang die Schleppsysteme selbst herstellt. Allerdings bedarf es dafür doch einer gewissen Menge an Zeit und vor allem Werkzeug. Im nachfolgenden Bericht möchte ich euch gerne zeigen, wie ich das Problem auf meine Art gelöst haben. Allerdings muss ich hier im Vorfeld auch einräumen, dass ich einige der Bauteile bereits in vorgefertigter Ausführung zur Verfügung gestellt bekommen haben. Dies ist insbesondere praktisch, da ich in meinen Werkzeugfundus keine Geräte habe mit denen ich Edelstahl sachgemäß bearbeiten kann.

Schleppsysteme

Bei den meisten Schleppsystemen besteht die Tauchschaufel aus Gewichtsgründen aus Edelstahl. Das sorgt dafür, dass das Schleppsystem stabil läuft ohne das der Köderfisch samt System um die eigene Längsachse rolliert. Allerdings geht eine Edelstahlschaufel zu Lasten der Sichtbarkeit.  Aus diesem Grund habe ich einige der Systeme mit Tauchschaufeln aus Plexiglas (Makrolon oder Lexan) angefertigt. Besonders wichtig war mir, dass die Tauchschaufeln etwas größer und breiter sind als die an den Standardsystemen. Meiner Erfahrung nach, muss man bei den meisten Schleppsystemen ordentlich Gas geben damit sie gut laufen. Wer auf ein Ruderboot angewiesen ist und keinen Verbrennungs- oder E-Motor benutzen darf weiß wovon ich rede wenn ich behaupte, dass die Fischerei an Tagen mit ordentlich Gegenwind und einem weiteren Bootsinsassen der Gewichtsklasse 80kg + durchaus anstrengend sein kann… lassen wir das einfach mal so stehen. Also was braucht man alles um ein paar Systeme herzustellen? Grundsätzlich erst einmal Werkzeug. Ohne dem geht’s nicht. Akkuschrauber samt Metallbohrer, Metallfeile, Körner, Dremel mit Trennscheiben und  Laubsäge. Das sind die Basics. Natürlich kann man das noch beliebig erweitern.

Plexiglasplatte aus der die Tauchschaufeln geschnitten werden

Zuerst fängt man an, die Tauchschaufeln herzustellen. Je nachdem welche Systemgröße man bauen will, fällt die Tauchschaufel entsprechend mal größer und mal kleiner aus. Theoretisch, wenn man fit in technischen Dingen ist und einen Laser sein Eigen nennt, kann man die Tauchschaufeln auch aus der Platte heraus lasern…das ist allerdings eine dufte Angelegenheit…

Schön zu sehen: Das Loch in der Mitte und oben die Aussparung für die Lafette.

Als nächstes bohrt man mittig in die Tauchschaufel ein kleines Loch durch welches später die Edelstahlschraube samt Mutter kommt. Anschließend feilt man auf der Oberseite der Tauschaufel mittig eine 1cm breite und ca. 4mm tiefe Kerbe. Hier schaut nachher die Lafette auf der der Köderfisch montiert wird, durch. Bei Plexiglas ist das recht einfach. Bei Edelstahl wird es deutlich schwieriger. Aber die Kerbe muss theoretisch nicht wirklich angebracht werden. Sie verhindert, dass die Lafette sich bei Belastung verdrehen kann und das System dann nicht mehr ordentlich läuft. Umgehen kann man das, indem man sowohl die Lafette als auch die Tauchschaufel doppelt mit dem Verbindungsstück aus Kupfer verschraubt.

Bei Metallschaufeln kann es schwierig sein die Kerbe oben mittig anzubringen. Eine doppelte Verschraubung macht die Kerbe mehr oder weniger überflüssig.

Bei Tauchschaufeln aus Plexiglas geht das Bohren recht einfach und schnell von der Hand. Hat man sich aber doch für Bronze oder Edelstahl Tauchschaufeln entschieden, hilft nur der Einsatz eines Körners um halbwegs genaue Bohrlöcher in der Mitte der Schaufel zu setzen.

Mit einem Körner kann man die spätere Bohrstelle einfach und effizient ankörnern.

Die Lafette besteht aus einem 1cm breiten und ca. 0,8- 1mm starkem Edelstahlstück. Im hinteren Bereich wo später der Federstahldraht für die Haken aufgenommen wird, muss das Stück beidseitig eingeschnitten werden. 1cm Tiefe reichen auch hier. Theoretisch kann man auch Aluminium dafür hernehmen. Dieses Material hat den Charme, dass es sich mit einer Blechschere schneiden lässt.

Die Mittelzunge des hinteren Abschnittes der Lafette wird nun einfach nach innen gebogen und mit einer Schraube fixiert.

Die Mittelzunge der Lafette wird nun nach hinten gebogen. Sie stellt die Verankerung für den Federstahldraht an dem die Haken später befestigt werden. Auch hier bietet es sich an das zu bohrende Loch wieder mit dem Körner vorzumarkieren. Bevor man die Schraube final in das gebohrte Loch eindreht, kann man schonmal den Federstahldraht in Form biegen. An einem Ende kommt eine ganz normale Schlaufe dran, am anderen Ende sollte eine 8-förmige Doppelschlaufe gebogen werden. Beide Schlaufen sollten um 90° zueinander versetzt sein.

So sieht sie aus, die 8-förmige Drahtschlaufe

Bereits vorgebogene Federstahldrähte mit Schlaufen.

Anschließend werden die beiden Löcher gebohrt die die Lafette mit der Tauchschaufel verbinden. Dies geschicht in meinem Fall über das L-förmig gebogene Stück aus Kupferblech. Sowohl die beiden Löcher in der Lafette als auch die beiden Löcher in dem Stück Kupferblech müssen absolut deckungsgleich sein. Hierfür bietet es sich an, zuerst die Löcher in der Lafette zu bohren und die Löcher im Kupferblech danach auszurichten.

Jeweils zwei Schrauben halten die Lefette und die Tauchschaufel zusammen.

mittels zweier Schrauben wird die Lafette mit dem Kupferblech verbunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist das erledigt, kommt der nächste Schritt. Hierbei bohrt man mittig auf der Lafette auf der Höhe auf der später man das Stahl- oder FC Vorfach samt Snap eingehägt werden soll, ein weiteres Loch. Durch besagtes Loch wird von einem kugelgelagerten Hochseewirbel eine Seite durchgesteckt. Der im Vorfeld vom Wirbel entfernte Sprengring muss nun wieder an den Wirbel angebracht werden.

Der vorher entfernte Sprengring des Wirbels wird nun wieder eingesetzt

Der Hochseewirbel dient als Aufhängung des Systems.

 

Abschließend werden noch die Sprengringe in welchen später die Drillinge baumeln sollen, eingesetzt. etwas Feintuning ist meist noch nötig wie z.B. das Zurechtbiegen der Lafette oder ggf. das Ausbleien des Systems.

Als Schrauben kommen bei einem Schleppsystem üübrigens nur rostfreie Edelstahlschrauben zum Einsatz.

Mit der Feile werden letzte Korrekturen am System vorgenommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Renkenschwimmer selbst gebaut

Renkenschwimmer

Renkenfischen kann man auf zwei unterschiedliche Arten betreiben. Entweder die Zupffischerei welche ich persönlich sehr gerne betreibe und natürlich „klassisch“ mit dem Schwimmer. Hier scheiden sich aber die Geister ein wenig. Manche schwören auf den Renkenfinder, eine sich selbst tarierende Pose, andere bevorzugen den Durchlaufschwimmer mit Perlen und Stopper. Persönlich habe ich die besten Erfahrungen mit Durchlaufschwimmern gemacht da der Renkenfinder sich nur unter optimalen Bedingungen wirklich gut selbst einstellt und aufrecht steht. Meist hängt er aber wie eine krumme Gurke im Wasser was nicht wirklich schön aussieht.

Betrachtet man sich mal genau die einzelnen Komponenten eines Renkenschwimmers, so wird man feststellen, dass da eigentlich nicht viel dabei ist. Ein Plastikröhrchen oder bei den hochwertigen Modellen ein Kohlefaserstäbchen, eine Öse, ein Wirbel, ein Polystyrol Körper und eine Pilotkugel an der Spitze. Warenwert konservativ gerechnet etwa 2-3€ wenn man sowas als Privatperson selbst baut.

Meinen ersten Renkenschwimmer wollte ich mir vor etwa 3 Jahren selbst bauen. Leider zeigten die gekauften Styroporkugeln nicht die gewünschten Eigenschaften. Sie ließen sich nur schwer anbohren und zerbröselten sofort. Außerdem ist es nicht so einfach durch eine Kugel mittig hindurchzubohren… Folglich sahen meine ersten Schwimmer wenig professionell aus. Funktioniert haben sie dennoch. Vor einigen Wochen bin ich dann im Internet über günstige Styroporschwimmkörper aus Fernost gestoßen. Diese kosten dort etwa 45 Cent pro Stück – je nach Größe und Abnahmemenge. Der Vorteil ist hier, dass besagte Schwimmkörper von deutlich festerer Konsistenz sind, als alle Styroporkugeln die ich hier in den Bastelläden erhalten habe. Hinzu kommt, dass sie Körper bereits ein zentriertes Bohrloch besitzen. Besser geht es eigentlich nicht…

Das Kohlefaserstäbchen kostet ca. 1€ pro Stück und hat folgende Abmessungen 3x2x500mm. Die Pilotkugel oben drauf habe ich mit 24mm Durchmesser in Rot und Gelb bestellt. Eine entsprechende Öse habe  ich mir aus VA Draht selbst zu Recht gebogen und in das Kohlefaserstäbchen samt Wirbel eingeklebt. Funktioniert soweit wirklich sehr gut. Man muss lediglich darauf achten, dass das Kohlefaserröhrchen nicht reißt oder springt. Wer das verhindern möchte, kann wie bei den Steckruten, eine Wicklung am Ende anbringen und mit 2K Lack oder 2K Kleber versiegeln. Das hilft sicher. Alternativ kann man statt Kohlefaser auch PVC Röhrchen verwenden. Diese sind allerdings etwas wabbeliger und schwerer – dafür brechen sie nicht so schnell.

Ein Echolot portabel machen / Echolot Umbau

Viele Kabel und keinen Plan…

Echolote sind mittlerweile fast überall erlaubt und für fast jeden halbwegs arbeitenden Menschen erschwinglich. Soweit dürfte ich euch da nichts Neues erzählen. Was aber die wenigsten wissen: Ein Echolot kommt nicht im betriebsbereiten Zustand zu euch. Einfach auspacken und loslegen ist leider nicht. Echolote sind ursprünglich für den Festeinbau konzipiert worden. Das heißt sie werden mit der Bordbatterie betrieben welche sich wiederum auf dem Motor speist. Ähnlich also wie bei einem Auto.

Wer aber sein Boot mit Ruderkraft betreibt bzw. bei wem Motoren verboten sind oder wer einfach nur ein Echolot in den Urlaub mitnehmen möchte um dort das Leihboot damit auszustatten, der muss sein Gerät portabel machen- eigentlich logisch. Die wenigsten von euch werden ausgebildete Elektrogesellen sein, von dem her ist es doch sinnvoll die einzelnen Schritte hier durchzuexerzieren und zu beschreiben.

Die meisten Geräte kommen zusammen mit einem Geber, dem Bildschirm und einem Stromkabel. Schaut man aber auf das Ende des Stromkabels findet man dort keinen Stecker sondern einfach zwei lose Drähte ohne Alles.

Hier sind die Kabelenden verlötet – ein sicheres Zeichen für ein hochwertiges Produkt bzw. einen umsichtigen Hersteller.

Bei vielen Produkten hat man leider einfach nur zwei Kabel bei denen die Enden verzwirbelt wurden, damit die Litzen sich nicht auffächern.

In diesem Zustand kann man das Echolot auf jeden Fall bei einer beabsichtigten portablen Verwendung nicht „out of box“ verwenden. Ärgerlich ja, aber wer bereits mehrere Echolote in seinem Leben gekauft hat, der kennt das Problem ja mittlerweile.

Zuerst sollte man auf den roten Draht eine Absicherung klemmen. Zwar wird das Gerät mit 12V Gleichstrom betrieben (ich verwende eine Rasenmäher Batterie da diese im Gegensatz zu einer Autobatterie nur die Hälfte wiegt und trotzdem mehr als ausreichend Strom liefert), trotzdem kann es bei defekten der Batterien dazu kommen, dass ich euch das Echolot ohne Verwendung einer Absicherung zerschießt. Bei Geräten im dreistelligen oder vierstelligen Bereich ein no-go.

Flachsicherungshalter aus dem Autobereich. Achtung, achtet beim Kauf auf die Spannung. Es gibt sie in verschiedenen Spannungsausführungen. Ihr braucht die für 12V. Später kommt hier eine 3A Sicherung hinein.

Bevor man hiermit beginnt, muss man sich auch darüber im Klaren sein, ob man die Steckverbindung reversibel, also wieder auseinanderbaubar machen möchte, oder ob man eine feste Installation des Kabel Setup´s haben will. Ich persönlich habe mich immer für die reversiblen Verdrahtungen entschieden, einfach aus dem Grund weil man in der Lage ist, ohne großen Aufwand defekte Elemente auszutauschen. Früher habe ich die Drahtenden einfach gelötet damit die Drähte nicht auffächern, mittlerweile crimpe ich die Drahtenden und verbinde die beiden Drähte mit Schraubklemmen. Aber das ist Geschmackssache.

Verdrehte blanke Drähte bei denen ggf. sogar die einzelnen Litzen bereits ausgebrochen sind, sehen nicht nur schäbig aus sondern liefern auch kein optimales Ergebnis.

Um die Drahtenden entsprechend „hochwertig“ abzuschließen, verwende ich normale Alucrimps / Adernendhülsen. Diese kosten kaum etwas und lassen sich mit einer entsprechenden Zange problemlos befestigen.

Hat man alles richtig gemacht, so sieht das Ergebnis nicht nur optisch sehr ansprechend aus, sondern hält auch ordentlich.

So sieht das Ergebnis aus.

Sind alle zu verbindenden Enden gecrimpt, kann bzw. sollte das Ergebnis so aussehen.

Viele Kabel und keinen Plan…

Kommen wir nun aber zum eigentlichen Setup der Verkabelung. Kleiner Hinweis an der Stelle: Ihr solltet rote Kabel immer nur mit roten Kabeln verbinden und schwarze Kabel analog nur mit schwarzen Kabeln….Ich wills nur gesagt haben.

Da es sein kann, dass man das Echolot über Nacht am Boot belassen möchte oder einfach nur die Batterie tauschen muss, weil der Saft wieder mal zu schnell alle ist, bietet es sich an, hier eine Schnellkupplung einzubauen. In diesem Fall habe ich mich für ein angeblich wasserdichtes Modell entschieden.

Wasserdichte Schnellkupplung – auch hier müssen die Enden gecrimpt werden.

Aber beginnen wir der Reihe nach: 1. Die beiden Drähte des Echolotstromkabels werden mit einem Schraubverbinder an die Schnellkupplung geklemmt. Das geht schnell, ist einfach und in meinen Augen ein sehr pragmatischer Ansatz.

Schnellkupplung mit Schraubverbinder.

An das männliche Stück des Schnellverbinders schließe ich nun den Flachsicherungshalter an. Parallel dazu nehme ich ein ca. 30cm langes Stück schwarzen Kabels, welches ich ebenfalls parallel zum Flachsicherungshalter in die Schraubklemme einführe (Punkt 2-3 auf dem Foto darunter).

Das andere Ende des Flachsicherungshalters (rechts neben der 3) wird wieder mit einer Schraubsicherung an ein ca. 20cm langes rotes Drahtstück geklemmt. Sowohl der rote Draht als auch der schwarze Draht müssen an den Enden entweder wie hier, mit passenden Kabelschuhen bzw. Vorrichtungen ausgestattet werden, die es erlauben die Drahtenden an die Pole der Batterie anzuschließen (punkt 4). Da ich an den Polen meiner Batterie eine Flügelschraube habe, mit der ich die Drahtenden festklemmen kann, fiel die Wahl auf Ringschuhe.

Kabel Ringschuhe

Wer kleinere Batterien verwendet, kann auch Steckschuhe verwenden.

Die einzelnen Bauteile bekommt ihr in jedem Elektrofachmarkt wie z.B. Conrad oder über Amazon beziehen. Kostenpunkt (wenn ihr bereits eine Adernendhülsenzange habt) ca. 5-8€.

Da ich kein Elektriker bin, bitte ich um etwas Nachsicht was die Verwendung der richtigen Fachausdrücke aus dem Funkenzuzler Jargon betrifft….

 

Verarbeitung von grätenreichen Fischen

Von Angelmagazinen kann man ja grundsätzlich halten was man will. Sie sind das anglerische Äquivalent zu den allgegenwärtigen Tageszeitungen wie Bild, TZ, AZ, Süddeutsche Zeitung und wie die indoktrinierten Schriftstücke der Pseudogutmenschen und Bahnhofsklatscher noch so alle heißen mögen. Vor allem der politische Teil ist oftmals leider nur „Opium fürs Volk“, leichtverdauliche Scheiße für den schlichten Verstand um den mündigen Bürger ruhig zu halten. Aber auch hier hat jeder Leser die Möglichkeit sich selbst eine Meinung zu der ganzen Thematik zu bilden indem er kritisch hinterfragt was Sache ist. Aus gegebenem Anlass möchte ich hier dem einen oder anderen einen kleinen Denkanstoß geben: Seit Anfang des Jahres dominieren Nachrichten zum Thema Covid-19 alle großen und kleinen Medien. Aber was ist mit den sonst so allseits beliebten Feindbildern und meinungsbildenden Themen? Was ist mit dem IS? Macht der gerade ein freiwilliges soziales Jahr? Was ist mit dem Krieg in Syrien? Haben sich jetzt wieder alle lieb? Was macht eigentlich Al-Qaida? Diese Feindbilder der westlichen Welt haben gerade Sendepause. Die werden erst wieder aus der Versenkung geholt, wenn der Covid Drops gelutscht ist.

Nur wenige Themen die die althergebrachten Feindbilder schüren und den schlichten Menschenverstand beruhigen indem sie ihm vorgaukeln es wäre Alles beim Alten schaffen es noch mit viel Glück auf die Titelseite. Bestes Beispiel: Oppositioneller russischer Systemkritiker mit Nervengift vergiftet. Klar, Menschenrechtsverletzungen aus dem osteuropäischen Raum sind immer eine Titelstory wert um von den internen Problemen unserer Demokratie abzulenken. Das Prinzip ist ja nicht neu, das kannten schon die alten Römer, Stichwort: Brot und Spiele.

So, nachdem das mal gesagt werden musste, widmen wir uns wieder „ehrlichen“ Themen. Was macht man mit Fischen die zwar gutes Fleisch haben aber extrem grätig sind? Als Beispiel führe ich hier mal Döbel, Hecht und den Endgegner aller Pescetarier, den Brachsen, an. Gerade der Brachsen und der Döbel haben mir persönlich immer wieder Probleme in der Küche bereitet. Außer Fischpflanzerl konnte man mit den Gesellen eigentlich kaum was anfangen. Umso erstaunter war ich, als ich auf dem YouTube Kanal von Fisch&Fang  ein nicht vor Werbung strotzendes sondern im Gegenteil wirklich nützliches Video zur Verarbeitung von grätenreichen Fischen finden konnte. Seht selbst.

Rigging von Savage Gear Roach Gummiködern

Kleine Auswahl an Savage Gear LB Roach Gummis

Kleine Auswahl an Savage Gear LB Roach Gummis

Zugegeben, Savage Gear mischt seit etwa 10 Jahren weit vorne mit wenn es um Gummiköder geht. Der Hersteller hat wirklich in jeder Preisklasse etwas zu bieten. Sei es jetzt der 0815 (Cannibal) Shad für den Standard Goldzahn Angler der mit möglichst wenig Geld möglichst viele Fische aus dem Gewässer „räubern“ will oder das 48cm lange 4D Pike Modell für schlappe 80-100€, je nach Anbieter, das der versierte Specimen Hunter hinter seinem Bass Boat herschleppt, bei Savage Gear ist für jeden Geldbeutel mehr oder weniger was geboten.

So sehen die ersten Testkandidaten aus die ich mit der Shallow Screw ausgerüstet habe.

Allerdings haben die meisten Gummis etwas gemeinsam: Das Anködern, Neudeutsch auch Rigging genannt, erfordert etwas Phantasie und Fingerspitzengefühl. Na gut, beim Cannibal Shad jetzt eher weniger aber z.B. ein Real Eel in 40cm wird out of Box mit einer eher durchschnittlichen Montage geliefert. Bei den LB Roach Modellen ist es ähnlich. Das Modell mit Paddle Tail ist ein hochrückiger Gummi den man nicht so ohne Weitere optimal auf einen Jig ziehen kann da auf der Oberseite sonst zu wenig von der Hakenspitze sichtbar ist. Lösen lässt sich dieses Problem durch die Verwendung einer sogenannten (Shallow) Screw. Hier hat man aber oftmals das Problem den Köder auf entsprechende Tiefe zu bringen. Natürlich könnte man in den Snap oder die Screw zusätzliche Gewichte einhängen aber mal ehrlich, das schaut schon sehr bescheiden aus.

Hier sieht man die ersten Exemplare die bereits eine Screw von mir verpasst bekommen haben.

Nun, da bei mir am Fließgewässer die Bereiche in denen die Hechte meist stehen ohnehin eher flacher Natur sind, sprich im Durchschnitt etwa 1-1,5m, reicht mit die Montage an einer Shallow Screw problemlos aus, um (hoffentlich) auch Fische zu fangen. Anbei mal eine kleine Anleitung wie ich an das Thema herangegangen bin.

Am einfachsten lässt sich die Screw durch das Maul des Gummifisches in den restlichen Köder drehen, wenn man den Gummifisch zwischen Daumen und Zeigefinger klemmt und den Schraube unter gleichmäßigem Druck in den Fischkörper dreht.

Wichtiges Zubehör: Eine kleine Auswahl an Sprengringen.

Dabei sollte man darauf achten, dass man keine zu dicke und vor allem lange Schraube auswählt. Je dicker die Schraube ist, desto höher ist die Gefahr, dass die aufgeklebten Augen des Gummifisches abgehen bzw. die Windungen der Screw seitlich aus dem Körper des Gummifisches heraus stehen. Das sieht nicht gut aus und bringt auch sonst keine Vorteile. Zudem schränkt eine zu lange Screw die Beweglichkeit des Köder ordentlich ein. Also die Screw lieber etwas kürzer als zu lang nehmen. Als Richtwert kann man sagen, dass die Screw maximal 1/4 des Köderkörpers lang sein sollte.

Ein wichtiger Bestandteil der Montage: Ein Wirbel kombiniert mit einem Sprengring. Der Sprengring wird später in die Öse der Screw eingeklinkt.

Ist die Screw fachgerecht in den Köder eingebohrt muss man sich entscheiden ob man eine Durchlaufmontage herstellen möchte, bei der der Köder frei auf dem Vorfach hin und her gleiten kann, oder ob man lieber eine fixierte Montage bevorzugt. Beide Montagen haben ihre Vor- und Nachteile.

Bei kleineren Ködern auf Hecht ein Muss: Das Stahlvorfach.

Die Durchlaufmontage verhindert angeblich, dass der Fisch den Köder leichter abschütteln kann. Soweit zumindest die Aussage einiger „Profis“. Wen diese Montage reizt, der findet hier eine passende Anleitung dazu.

Persönlich bevorzuge ich allerdings eher die „fixed“ Montage. Hier muss man nicht gleich das gesamte Vorfach auswechseln wenn man plötzlich von einem Stahlvorfach auf ein Flurocarbon Vorfach umsteigen will. Da ich mit den Ködern später vornehmlich auf Hecht angeln möchte, verwende ich nachfolgend ein Stahlvorfach.

Bei mir am Wasser sind zumindest am Fluss Einzelhaken obligatorisch.

Gerade bei kleineren Gummis stellt ein Stahlvorfach eine gute Wahl da, da das Stahlgeflecht die Aktion des Köders nicht so stark beeinträchtigt wie z.B. ein 0,60mm Flurocarbonstück. Wer die maximale Geschmeidigkeit des Köders erhalten möchte, sollte ein 7×7 Stahl verwenden. Erfahrungsgemäß reicht aber ein 1×7 Draht z.B. von Cormoran vollkommen aus. Vor allem kostet der auch nicht gleich die Welt…Stichwort Flexonit. Da das Fließgewässer an dem ich die meiste Zeit fische als Forellengewässer klassifiziert ist, hat der Verein die Regularienschraube entsprechend streng angezogen was die Köder und vor allem die zu verwendenden Haken betrifft.

Die Afterflosse muss weg, hier soll später der Haken verankert werden.

Um es auf den Punkt zu bringen: Einzelhakenpflicht. Na gut, das ist gerade bei Hecht eher suboptimal aber noch lange kein Beinbruch. Was sich allerdings bewährt hat, ist den Einzelhaken im Köder zu verankern bzw. auf keinen Fall den Einzelhaken freibaumelnd unter dem Köder anzubieten. Die Fehlbissrate ist sonst wirklich immens. Da kann man die Fischerei gleich bleiben lassen. Folglich habe ich bereits letzten Winter einige Einzelhaken mit Spikes angefertigt. Siehe dazu auch einige alte Blogeinträge hier und hier.

Die Herausforderung beim Montieren von realistischen Gummis ist die Afterflosse (zumindest wenn man den Haken wie ich gerne im Schwanzbereich des Gummis montiert um auch eventuelle Nibbler dingfest zu machen…). Folglich muss man die Afterflosse einfach abschneiden.

Der Stinger sollte nicht zu stramm und nicht zu lasch mit der Screw im Kopf verbunden sein.

Das ändert nichts am Lauf des Gummis. Die im Vorfeld eingeklinkte Kombi aus Wirbel und Sprengring wird nun mit einem Stinger nebst Einzelhaken in die freie Öse des Wirbels eingeschlauft und festgecrimpt. Wichtig ist hier, dass der Stinger nicht zu stramm sitzt (…und am besten auch nicht zu locker…). Dürfte man Drillinge verwenden, würde ich das System etwas anders aufbauen. Diese würde ich freipendelnd an einem Sprengring kombiniert mit einem Spike am Bauch des Gummiköders festmachen. Aber gut, soll halt nicht sein. Mit der Entscheidung den Einzelhaken weit hinten am Waidloch des Gummis festzumachen, behalte ich mir die Option offen auch neugierige Forellen zu Haken. Diese haben leider die Angewohnheit einen Köder nicht „volley“ zu nehmen, sondern erstmal herzhaft ins Schwänzchen zu beißen – typisch Forelle halt.

Klassisch montierte Savage Gear Roach.

Natürlich kann man die Savage Gear Roach auch klassisch mit Jig und Stinger montieren. Leider hat sich das bei mir in den letzten Jahren aber eher als suboptimal herausgestellt. Vor allem der Führungsdraht des Stingers muss über den Buckel des Gummifisches geführt werden. Das führt beim Werfen zwangsläufig dazu, dass der Draht auf eine der beiden Flanken herabrutscht. Früher habe ich das Problem mit einem „Führungstunnel“ bestehend aus mindestens einer im Köder verankerten Drahtöse gelöst aber schön sieht das nicht aus…Mittlerweile lasse ich die Führungsösen weg, da sie keinen praktischen Vorteil bringen. Schauen wir uns also mal die Ausbeute von ein paar Stunden Handarbeit (ein Schelm wer hier Böses denkt) an:

Fertig geriggte Savage Gear Gummis.

 

 

 

 

Umbau einer Savage Gear MPP Rute

Angelruten sind teuer. Und je teurer sie sind, desto besser sehen sie in der Regel aus. Natürlich fallen auch die verwendeten Komponenten ins Gewicht wenn es um den Endpreis geht. Sind SiC Ringe verbaut? Welche SiC Ringe? Fuji oder SeaGuide? Stainless Steel oder Titan? Und und und. Um den den Kohlefaserrohling (Blank) geht es meistens gar nicht mal so sehr. Zwar werben die Hersteller alle gerne mal mit dem Begriff Nano Tubes / Fibres , speziellen Harzen, einzigartigen hochgeheimen Ingredienzien bei der Herstellung usw. Im Endeffekt ist der Blank bei vielen hochwertigen Ruten dennoch eine der günstigeren Komponenten.

Es gibt aber auch günstige Rutenserien die ein sehr gutes Preis-Leistungs Verhältnis haben – aber leider oftmals Kacke aussehen oder schlecht ausbalanciert sind. Einen entsprechenden Artikel habe ich bereits vor einiger Zeit auf Angeln-24.de veröffentlicht. Den Artikel findet ihr hier.

Als es neulich eine Rute von Savage Gear aus der MPP Serie für schlappe 29,99€ gab, musste ich zuschlagen. Das Wurfgewicht von 7-23g erschien mir ideal für die Fischerei auf Forelle oder Barsch. Also schnell bestellt – und wie zu erwarten – von der Optik des Griffs ziemlich abgeturnt. Ich hatte bereits vor einigen Jahren mal die 8ft WG-90g Rute aus der MPP Serie umgebaut und war von dem Blank recht angetan. Für schlappe 60€ im VK war der Blank echt top für die schwere Fischerei auf Hecht. Leider ist Savage Gear mit der Nachfolgeserie, der MPP 2, dazu übergegangen ungewöhnliche Rutenlängen herzustellen die in keines der Standardfutterale so ohne weiteres rein passen. Sehr ärgerlich. Na wie dem auch sei, meine Neuerwerbung hatte eine relativ weiche Spitze was eigentlich gar nicht mein Fall ist. Allerdings kann man kleine Köder wie Mini Wobbler oder kleine Jigs damit gut auf Weite bringen. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Startring…igitt. Der ist enger als die Harnröhre einer Blattlaus. Da nützt es nichts wenn man die Wurfweite theoretisch durch die Blankaktion erweitert aber im gleichen Atemzug einen Mini Startring verbaut… Sachen gibt’s….

Einerlei, für mich war erst mal wichtig den Griff zu entfernen und dabei möglichst den Blank darunter nicht zu verkratzen da ich mir bereits sicher war, hier einen Split Grip aufzubauen. Anschließend musste ich mich noch entscheiden ob die Ringe am Blank bleiben sollen oder nicht. Meiner Meinung nach könnte man sich durchaus einen oder zwei Ringe sparen da die Abstände auf dem Blank ziemlich eng gewählt sind. Außerdem war ich mir noch nicht ganz darüber im Klaren ob ich den Startring tauschen oder den Original Ring wieder mit aufbauen soll. Fragen über Fragen.

Um den Griff zu entfernen arbeitete ich mit einem scharfen Cutter Messer. Wichtig ist hier, dass man immer flach entlang des EVA Griffs schneidet und nicht schon bei den ersten Schnitten den Blank verunstaltet. Hat man den Griff vorsichtig vom EVA befreit, kommt als nächstes der Rollenhalter dran. Dieser ist meist stark verklebt und lässt sich nicht ohne eine gewisse Kraftanstrengung vom Blank lösen. Folglich müssen hier etwas gröbere Mittel aufgefahren werden. Ich benutze hierfür mittlerweile eine Laubsäge da mir ein Dremel einfach zu riskant ist. Der Dremel kommt nur zum Einsatz wenn es darum geht festsitzende Metallkomponenten wie z.B. Winding Checks und Hülsen vom Blank zu entfernen. Da kommt man mit der Laubsäge leider nicht sonderlich weit. Hierzu Ringle ich erstmal den Rollenhalter um ihn anschließend mit einem Cutter Messer Stück für Stück zu schälen.

Anschließend wird der gesamte Bereich des Griffs von Kleberesten entfernt. Hierfür kann man entweder ein Skalpell nehmen oder man arbeitet mit Schleifpapier. 240ger Krönung hat sich hier als gute Wahl herausgestellt.

Den Startring entfernt man indem man auf dem Ringfuss von unten nach oben schneidet. So verhindert man einen Schaden am Rutenblank.

Nachdem das Unterteil der MPP nun komplett gerippt war, begann ich mit dem Aufbau. Zuerst wurde der untere Teil des Split Grips samt goldenem Winding Check mittels 2K Kleber angebracht. Anschließend wurde der Rollenhalter mit Vor und Nachstück aus EVA auf dem Blank befestigt. Wichtig ist hier, dass man den Rollenhalter stramm mit Tape unterfüttert um ein Lösen oder Verrutschen später zu verhindern. Auf einen Hakenhalter habe ich bei dieser Rute übrigens verzichtet. Abschließend wurde dann der ursprüngliche Startring erneut auf den Blank verbracht, justiert, gewickelt und mit 2K Lack fixiert. Zusätzlich wurden vor den insgesamt drei verbauten Winding Checks noch Bindungen gewickelt und ebenfalls mit 2K Lack fixiert. Übrigens, das Savage Gear Logo sowie die Beschriftung habe ich auch komplett von der Rute entfernt. Diese Teil werde ich später noch colorieren und mit einer Widmung versehen.

In Summe hat mich der Ab- und Aufbau sowie das Lackieren (ohne Trockenzeiten) in Summe etwa 2-2,5h gekostet. Materialkosten hier schwer zu betiteln da ich immer einen gewissen Vorrat an Material hier habe. Schätzungsweise beliefen sich die Kosten für Rollenhalter, EVA Grips und und und auf etwa 12€. Gleich nachdem die Bindungen getrocknet waren, führte ich mein neues Baby gleich mal Gassi – mit Erfolg wie man sieht.

Und hier ist sie nun, die umgebaute Savage Gear MPP Rute mit Split Grip und Beute im Vordergrund.

Einzelhaken Stinger Anti Fehlbiss System

Viel hilft viel…

Gerade jetzt im Herbst beißen die Fische etwas spitzer als sonst  -zumindest kommt es mir so vor. Gerade die Forellen die ja ohnehin dafür bekonnst sind, immer am Schwanz des gummifisches zu nuckeln, haben ihre Künste seit Beginn der Saison mittlerweile perfektioniert. Nachdem bei meinem Hausgewässer keine Drillinge erlaubt sind, muss ich mir anders behelfen, will ich meine Bißausbeute in halbwegs akzeptablem Bereich halten. Folglich werden alle Gummifische über 8cm mit einem zweiten Einzelhaken ausgestattet. Ist zwar etwas unfair aber wer fängt hat recht 😉 Allerdings erhöht sich mit diesem System auch die Anzahl an gefangenen Döbel drastisch. Auf eine Forelle kommen erfahrungsgemäß nun mindestens 2-4 Döbel… Und so geht´s:

Alles was wir brauchen ist eine Zange, Dentaldraht in 0,5mm, Sprengringe (optional), einen Bindestock (optional), Einzelhaken und Sekundenkleber.

Bastelzeit – Raubfischvorfächer selbst gemacht

Eine ordentliche Auswahl an hochwertigem Zubehör für die Herstellung von Raubfischvorfächern.

Gerade in den dunklen und kalten Monaten des Jahres widment man sich vermehrt der Reparatur, Neuanschaffung und Pflege seines Angelgeräts. Ich für meinen Teil fertige in dieser Zeit vor allem meine Raubfischvorfächer oder bauen aus einem Blank eine neue Rute auf. Vorfächer kann man nicht genug haben. Ich habe schon Tage erlebt an denen Abrisse im zweistelligen Bereich eher Regel als Ausnahme waren. Das geht natürlich ins Geld, egal ob man die Vorfächer selbst fertigt oder beim Händler kauft. Grund genug sich also genauer mit dem Thema auseinander zu setzen. Einige Impressionen sowie den gesamten Bericht findet ihr wie immer auf Angeln-24.de. Viel Spaß beim Lesen.

Angelruten Tuning – Griffe umbauen

Lange war ich mir nicht sicher ob ich zu diesem Thema einen Post bringen soll. Schließlich sind die meisten Menschen mittlerweile einfach schlichtweg faul, handwerklich unbegabt oder leben ihre Rolle in unserer Wegwerfgesellschaft vorbildlich aus. Wo kämen wir denn dahin, wenn man plötzlich anfangen würde alte Sachen zu reparieren? Schließlich will die Industrie ja Geld mit uns machen. Es ist ja immerhin auch allgemein bekannt, dass man nur Fische fängt, wenn man das neueste, beste und teuerste Gerät hat… Das es auch anders geht, zeige ich euch hier. Viel Spaß beim Lesen.

Hier sehr ihr eine der umgebauten Ruten. Es handelt sich um eine Savage Gear MPP der ersten Generation.