Anglerisch auf Achse?

NewsWer kennt sie nicht, die Bilder von bekannten Anglern mit mächtigen Fischen auf dem Arm. Die Angelindustrie bedient sich ja gerne solcher „Helden“ um ihre Produkte zu verkaufen. Dem Käufer wird mehr oder weniger direkt suggeriert, dass sie, wenn sie das beworbene Gerät kaufen, auch solche Fische fangen werden/können. Ob die Fische dann auch wirklich mit dem auf dieser Seite im Katalog beworbenen Ködern oder Ruten gefangen wurden, kann man durchaus anzweifeln. Genauso ob die Fische auch in Deutschland gefangen wurden.

 

Fakt ist: Deutsche Gewässer unterliegen einem starken Angeldruck, besonders in der Nähe von Großstädten.

 

Auf dem Land geht es da etwas moderater zu, keine Frage. Da aber ein Großteil der Angler kein Catch&Release betreibt, sind unsere Fischbestände in den letzten Jahrzehnten deutlich geschrumpft. Da hilft auch der Fischbesatz nicht wirklich, denn große Fische werden nur in seltenen Fällen besetzt. Interessant ist demzufolge auch die Überlegung ein Entnahmefenster für Fische einzuführen um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen großen und kleinen Fischen mittelfristig herbei zu führen.

Aus diesen genannten Gründen (und aus noch einigen mehr) gehen viele Angler nicht nur in Deutschland sondern gerne auch im benachbarten Ausland auf die Jagd nach Flossenträgern. Wir vom Angeln-24.de/Angler-blog.de/angler-service.de/anglerportal.net Team waren in den letzten Jahren unablässig in Deutschland unterwegs und haben uns mehr oder weniger erfolgreich Gewässer in einigen Bundesländern genauer angesehen. Auffällig ist vor allem der Gradient zwischen Ost und West/Süd/Nord. Die Fischbestände im Osten der Republik fanden wir im Vergleich zu vielen anderen Gewässern die wir befischen durften, eher dürftig. Vielleicht sind die Fische im Osten auch einfach nur etwas heikler und entsprechend schwerer zu fangen, wer weiß.

klein_DSC00712_1

 

Kurzum, dieses Jahr ging unsere Teamreise nach Dänemark an einem der größten Binnenseen des Landes. Um es kurz zu machen, es ist wahr, die Fischbestände dort bzw. an diesem Gewässer sind deutlich besser als an den meisten deutschen Gewässern. Das liegt zum einen am geringeren Angeldruck, an vernünftiger Fischentnahmepraxis und am augenscheinlichen fehlen professioneller Berufsfischer. Außerdem stehen die Dänen der Natur oftmals respektvoller gegenüber als der deutsche Angler.

 

Als Semi-Globetrotter gehe ich sogar soweit zu behaupten, dass ein Großteil der garstigen und unfreundlichen, notorisch schlecht gelaunten und absolut nicht hilfsbereiten Menschen in meiner Heimat Deutschland residiert….

 

Nichts desto trotz ist Deutschland ein wunderbares Land voller findiger Menschen und Tüftler, allerdings entgleitet uns die Menschlichkeit, der Respekt gegenüber anderen und die Liebe zur Natur zusehends. Anders ausgedrückt: Deutschland hat eine Ellenbogengesellschaft die ihre Anerkennung untereinander mit Missgunst und Neid zum Ausdruck bringt. Jeder will/muss besser sein als sein Nachbar… dieser soziale Schwanzvergleich, gepaart mit dem ruppigen Umgangston untereinander ist in heutiger Zeit leider eher die Regel als die Ausnahme. Woher kommen denn die ganzen psychosomatischen „Zvilisationskrankheiten“ der Neuzeit? Sicherlich nicht vom herzlichen und freundlichen Miteinander… Frägt man im Ausland nach „Burnout“ bekommt man im schlimmsten Fall ein unverständliches Kopfschütteln, im besten Fall einen hochprozentigen Cocktail.

klein_DSC00630_1

 

Nur wer im Leben was erreicht hat (in Form von monetären Statussymbolen) wird akzeptiert bzw. geachtet/beneidet, frei nach dem Credo: „Haste was, biste was“.

 

Irgendwo sehr befremdlich bedenkt man doch, dass der Mensch ein Herdentier ist. Selbst die Zugpferde der unterschiedlichsten Weltreligionen hatten ihre Anhänger z.B. auch Jesus mit seiner Crew von Aposteln die ihn umsorgten und begleiteten.

Es kann der reichste Pimpf nicht in Wohlstand leben wenn er nicht seine Mitmenschen um sich hat, die ihm das durch ihre Dienstleistungen ermöglichen. Dies sollten besagte Personen immer im Hinterkopf behalten. Natürlich kann man die letzten Phrasen nicht zu 100% pauschalisieren aber wenn ihr darüber nachdenkt, werdet ihr feststellen, dass ich so unrecht nicht habe mit meinen Aussagen.

Nachdem ich nun wieder ordentlich auf soziale und gesellschaftskritische Themen abgeglitten bin, geht es jetzt wieder zurück zum Thema Angeln. Wir waren also eine Zeit lang in Dänemark unterwegs…und haben ganz passabel gefangen. Das Wetter war uns leider nicht ganz so freundlich gesonnen, mal Regen, mal Sonnenschein, mal 28°C und brütende Hitze, mal 12°C und steife Nippel. Eine Temperatur von 20°C und eine isobare Situation wären für unser Vorhaben optimal gewesen, leider sollte es nicht so sein. Aber mit etwas Anstrengung und viel Optimismus konnten wir einen doch ganz interessanten Eindruck vom Potential dieses Sees erhaschen. Ein kleiner Bericht wird demnächst auch auf Angeln-24.de erscheinen.

klein_DSC00649_1klein_DSC00538_1klein_DSC00673_1

 

klein_P1020437_1 klein_P1020321_1 klein_P1020361_1 klein_DSC00644_1 klein_P1020429_1

klein_P1020355_1

 

Wettbewerb Unterwasserfotographie

NewsLebendige Unterwasserfotographie -  Unter diesem Credo wird in der aktuellen Verbandszeitschrift des LFV Bayern für einen (wie ich finde sehr interessanten) Fotowettbewerb geworben. Gerade zu Zeiten von Smartphones, Action Cams und allerlei anderen aufnahmefähigen Digitalgeräten ist dies eine angenehme Abwechslung auf dem Sektor der Naturfotographie. Ein kleines Manko hat das Ganze aber: Es können nur Vereine und Jugendgruppen mitmachen und die Anzahl der einzureichenden Bilder (und Videos) ist auf 5 Stück pro Verein beschränkt. Weitere Infos entnehmt ihr bitte der aktuellen Verbandszeitschrift oder der Homepage des LFV Bayern.

Neue Anglersendung auf DMAX

NewsAngeln wird immer gesellschaftstauglicher…zumindest wenn man den Medien glaubt. So wundert es auch nicht weiter, dass DMAX nach der Serie Fish´N´Fun mit einem neuen Format an den Start geht. Das „Angel-Duell“. Inhaltlich dürfte es aber keinen großen Unterschied zum alten Format geben. Wie der Trailer verrät gibt es wieder zwei Gruppen, die eine wird von Auwa betreut, die andere von Babs. Wenig Neues also. Ein netter Zeitvertreib dürfte es trotzdem sein und das nicht nur wegen Wirbelwind Babs. Viel Spaß, weitere Infos findet ihr hier. http://www.dmax.de/programme/angel-duell-zwei-profis-am-haken/

Hausmesse beim Anglerservice Oberbayern

NewsWie in den letzten Jahren auch, findet 1014 wieder die allseits beliebte Hausmesse beim Anglerservice Oberbayern statt. Die Schleppprofis, die sich in den letzten Jahren besonders durch Kapitale Fänge und innovative neue Schleppsysteme hervorgetan haben, laden also wieder ein.

Beginn ist um 9:00, Ende gegen 17:00. Viele Bekannte Gesichter aus der Szene werden auch dieses Jahr wieder mit dabei sein. Zusätzlich gibt es auf einige Artikel 20% Vergünstigung. Also nichts wie hin.

Für nähere Informationen klickt einfach hier: PDF

Catch & Release ?

Catch & RDCIM100GOPROelease? – Kaum ein Thema spaltet die Anglergemeinschaft (Gemeinschaft?? Schön wärs…) seit Jahren so stark wie dieser mittlerweile eingedeutschte Anglizismus. Für die Einen ist es eine Lebenseinstellung bzw. der Vorwand (und in der Tat auch die Absicht) die bereits gefährdeten Fischbestände zu schonen, für die Anderen ist es schlichtweg vorsätzliche Tierquälerei. Betrachtet man das Thema nüchtern, so haben beide Seiten durchaus recht mit ihrer Argumentation. DCIM100GOPROWirft man einen Blick hinaus über die Grenzen der Bundesrepublik und schaut sich die Regelung bei einigen unserer Nachbarländer an, stellt man fest das es durchaus auch anders funktioniert. Dort wird zurück setzen gerne gesehen. Sei das nun in Irland, Skandinavien oder in Holland. Hier läuft man Gefahr eine Anzeige wegen Tierquälerei zu bekommen…eins scheint klar zu sein, es muss ein Mittelweg her.DCIM100GOPROPersönlich finde ich das vorsätzliche/grundsätzliche Zurücksetzen von allen gefangenen Fischen nicht richtig. Klar, es gibt Studien die belegen, dass Fischen ein bestimmter für Schmerz zuständiger Teil im Gehirn fehlt und diese lediglich Stress empfinden können. Aber jeder Arbeitnehmer wird wohl wissen, dass Stress nicht unbedingt etwas Positives ist (wir lassen den Eustress jetzt mal bewusst außen vor…). Allerdings spricht doch wirklich nichts dagegen wenn man einen ungewollten Beifang zurück setzt, sei es jetzt die Brachse die beim Karpfenangeln gebissen hat oder den 220cm langen Ebro Wels (mal ganz ehrlich, wer will denn den essen?? Lebensmüde oder wat?). Etwas grenzwertiger ist das gezielte Fischen auf besonders große Exemplare und das anschließende Zurücksetzen. Ich will jetzt nicht mit dem Finger auf die Carp Fraktion zeigen (zumal ich auch jahrelang auf Karpfen gefischt habe…) aber aus Sicht des Tierschutzes ist das nicht wirklich schön. DCIM100GOPROZu deren Verteidigung muss man aber klar sagen, dass es wohl keine Anglergruppe gibt, die sich so um das Wohl seiner Schützlinge kümmert wie die Carper. Sie werden auf Abhakmatten gewuchtet, Einstichwunden werden oft mit einem Antiseptikum behandelt und und und. Allerdings gibt es auch hier einige weniger schöne Aspekte. Oftmals werden die Fische „eingesackt“, sprich in einem sogenannten Karpfensack über mehrere Stunden hinweg gehältert um später Fotos von ihnen machen zu können. Das bedeutet für das Tier unnötigen Stress und birgt trotz des weichen Gewebes des Sacks ein Verletzungsrisiko. Außerdem, mal Hand aufs Herz, wer will denn von euch gerne für mehrere Stunden in ein enges Rohr gesteckt werden in dem man weder vor noch zurück kommt? Ich nicht… Würde man den Karpfen sofort wieder zurück setzen sähe die Sache wieder etwas anders aus.DCIM100GOPROLeider sind beide Lager ziemlich engstirnig und jede Seite beruht auf der Richtigkeit seiner Thesen. Schade, denn so kommt man auf keinen grünen Zweig.

Aus ökologischer/ökonomischer Sicht ist das zurücksetzen von großen Fischen durchaus vertretbar. Bei den meisten Fischen richtet sich die Reproduzierrate nach dem Gewicht, soll heißen: Je dicker der Fisch desto mehr Eier produziert er. Betrachtet man die Tatsache, dass nahezu alle heimischen (vor allem die kleineren Gewässer) ohne den unterstützenden Besatz der bewirtschaftenden Angelvereine nahezu fischleer wären, scheint es sinnvoll große Fische zurück zu setzen sofern diese „lebensfähig“ (Definitionssache…) sind. Andererseits macht es wenig Sinn einen 1,20m langen Hecht zurück in den Forellenfluss zu setzen…DCIM100GOPRONatürlich gibt es noch viele weitere Facetten und Argumente die sowohl für das Pro als auch für das Contra von Catch&Release sprechen aber alle hier aufzuschreiben würde den Umfang dieses Posts sprengen.

Einen interessanten Ansatz findet ihr auch hier. http://www.fischundfang.de/Service/Aktuelle-Meldungen/Entnahmefenster-statt-MindestmassDCIM100GOPRO