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Kingdom Wobbler? Nie gehört…oder doch

Kingdom Wobbler

Heute soll es mal um ein paar Wobbler Modelle von Kingdom gehen, welche ich im Laufe der kalten Jahreszeit in den Weiten des WorldWideWeb erstanden habe. Wer sich mit der Materie Tackle aus Fernost beschäftigt, wird früher oder später auch über die Marke Kingdom stolpern. Bisher kannte ich Kingdom eher als „Lackierer“, sprich als Firma die besonders vielversprechende Wobblerrohlinge coloriert und dann als eigene Produkte verkauft hat. Schaut man sich aber mal die Homepage von Kingdom an, so erkennt man recht schnell, dass die Firma durchaus mehr zu bieten hat.

Bereits vor einigen Jahren konnte ich das Modell Fat Boy ausführlich testen. Von der Form her, sieht dieses kleine Wobbler relativ unspektakulär aus. Allerdings sind die Laufeigenschaften wirklich sehr gut und auch die Verarbeitung der Lackierung sowie die verwendeten Komponenten (Sprengringe & Haken ) sind deutlich hochwertiger als bei den meisten China Ködern. Der Preis ist natürlich mit etwa 3$ auch etwas über dem, was man sonst so auf diesen Plattformen angeboten bekommt. Aber auch hier gilt: You get what you pay for.

Auch der 3D Laser Crank hat mittlerweile seinen Weg in meine Köderbox gefunden. Ehrlichweise muss ich an dieser Stelle aber auch sagen, dass ich ihn bisher mangels Gelegenheit noch nicht nass gemacht habe.

Zudem sind noch ein paar weitere Modelle von Kingdom in meine Köderschachtel gewandert. Leider sind diese noch nicht auf der Homepage des Herstellers gelistet, aber das scheint ein allgemeines Problem bei den chinesischen Firmen zu sein. Die Sachen werden oft verkauft bevor die Produkte überhaupt auf der Homepage gelistet sind.

Unbekannter Wobbler von Kingdom – zumindest habe ich das Modell noch nicht auf der Homepage des Herstellers gefunden.

Hechte unter Wasser

Schöner Hecht im Flachwasser

Endlich ist es wieder soweit, die Tage werden länger und die Sonne gewinnt immer mehr an Kraft. Dies hat zur Folge, dass sich auch die flachen Bereiche der Gewässer langsam aber stetig erwärmen. Das wiederum zieht die weißfische magisch an, sie finden dort Nahrung, Deckung und beginnen alsbald mit dem Laichgeschäft. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich auch die Hechte in unmittelbarer Nähe in den Flachwasserzonen einfinden. Einerseits weil sie selbst ablaichen wollen, andererseits weil dort aktuell ihre Nahrung ist. Es ist wirklich erstaunlich in wie flachen Wasser Hechte jenseits der Metermarke jetzt zu sehen sind. Erfahrungsgemäß sind die Hechte bis Ende des Laichgeschäfts bzw. bis Anfang – Mitte Juni im flacheren Uferbereich zu finden. Danach ziehen sie sich wieder in tiefere Gefilde zurück. Dies geht allerdings nicht schlagartig sondern erfolgt etappenweise. Ab Mitte Juni sind die Hechte oftmals noch an den Kanten zu finden bevor sie sich endgültig bis zum Herbst hinein ins tiefere Wasser zurückziehen.

Schöner Hecht im Flachwasser

Umbau einer Savage Gear MPP Rute

Angelruten sind teuer. Und je teurer sie sind, desto besser sehen sie in der Regel aus. Natürlich fallen auch die verwendeten Komponenten ins Gewicht wenn es um den Endpreis geht. Sind SiC Ringe verbaut? Welche SiC Ringe? Fuji oder SeaGuide? Stainless Steel oder Titan? Und und und. Um den den Kohlefaserrohling (Blank) geht es meistens gar nicht mal so sehr. Zwar werben die Hersteller alle gerne mal mit dem Begriff Nano Tubes / Fibres , speziellen Harzen, einzigartigen hochgeheimen Ingredienzien bei der Herstellung usw. Im Endeffekt ist der Blank bei vielen hochwertigen Ruten dennoch eine der günstigeren Komponenten.

Es gibt aber auch günstige Rutenserien die ein sehr gutes Preis-Leistungs Verhältnis haben – aber leider oftmals Kacke aussehen oder schlecht ausbalanciert sind. Einen entsprechenden Artikel habe ich bereits vor einiger Zeit auf Angeln-24.de veröffentlicht. Den Artikel findet ihr hier.

Als es neulich eine Rute von Savage Gear aus der MPP Serie für schlappe 29,99€ gab, musste ich zuschlagen. Das Wurfgewicht von 7-23g erschien mir ideal für die Fischerei auf Forelle oder Barsch. Also schnell bestellt – und wie zu erwarten – von der Optik des Griffs ziemlich abgeturnt. Ich hatte bereits vor einigen Jahren mal die 8ft WG-90g Rute aus der MPP Serie umgebaut und war von dem Blank recht angetan. Für schlappe 60€ im VK war der Blank echt top für die schwere Fischerei auf Hecht. Leider ist Savage Gear mit der Nachfolgeserie, der MPP 2, dazu übergegangen ungewöhnliche Rutenlängen herzustellen die in keines der Standardfutterale so ohne weiteres rein passen. Sehr ärgerlich. Na wie dem auch sei, meine Neuerwerbung hatte eine relativ weiche Spitze was eigentlich gar nicht mein Fall ist. Allerdings kann man kleine Köder wie Mini Wobbler oder kleine Jigs damit gut auf Weite bringen. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Startring…igitt. Der ist enger als die Harnröhre einer Blattlaus. Da nützt es nichts wenn man die Wurfweite theoretisch durch die Blankaktion erweitert aber im gleichen Atemzug einen Mini Startring verbaut… Sachen gibt’s….

Einerlei, für mich war erst mal wichtig den Griff zu entfernen und dabei möglichst den Blank darunter nicht zu verkratzen da ich mir bereits sicher war, hier einen Split Grip aufzubauen. Anschließend musste ich mich noch entscheiden ob die Ringe am Blank bleiben sollen oder nicht. Meiner Meinung nach könnte man sich durchaus einen oder zwei Ringe sparen da die Abstände auf dem Blank ziemlich eng gewählt sind. Außerdem war ich mir noch nicht ganz darüber im Klaren ob ich den Startring tauschen oder den Original Ring wieder mit aufbauen soll. Fragen über Fragen.

Um den Griff zu entfernen arbeitete ich mit einem scharfen Cutter Messer. Wichtig ist hier, dass man immer flach entlang des EVA Griffs schneidet und nicht schon bei den ersten Schnitten den Blank verunstaltet. Hat man den Griff vorsichtig vom EVA befreit, kommt als nächstes der Rollenhalter dran. Dieser ist meist stark verklebt und lässt sich nicht ohne eine gewisse Kraftanstrengung vom Blank lösen. Folglich müssen hier etwas gröbere Mittel aufgefahren werden. Ich benutze hierfür mittlerweile eine Laubsäge da mir ein Dremel einfach zu riskant ist. Der Dremel kommt nur zum Einsatz wenn es darum geht festsitzende Metallkomponenten wie z.B. Winding Checks und Hülsen vom Blank zu entfernen. Da kommt man mit der Laubsäge leider nicht sonderlich weit. Hierzu Ringle ich erstmal den Rollenhalter um ihn anschließend mit einem Cutter Messer Stück für Stück zu schälen.

Anschließend wird der gesamte Bereich des Griffs von Kleberesten entfernt. Hierfür kann man entweder ein Skalpell nehmen oder man arbeitet mit Schleifpapier. 240ger Krönung hat sich hier als gute Wahl herausgestellt.

Den Startring entfernt man indem man auf dem Ringfuss von unten nach oben schneidet. So verhindert man einen Schaden am Rutenblank.

Nachdem das Unterteil der MPP nun komplett gerippt war, begann ich mit dem Aufbau. Zuerst wurde der untere Teil des Split Grips samt goldenem Winding Check mittels 2K Kleber angebracht. Anschließend wurde der Rollenhalter mit Vor und Nachstück aus EVA auf dem Blank befestigt. Wichtig ist hier, dass man den Rollenhalter stramm mit Tape unterfüttert um ein Lösen oder Verrutschen später zu verhindern. Auf einen Hakenhalter habe ich bei dieser Rute übrigens verzichtet. Abschließend wurde dann der ursprüngliche Startring erneut auf den Blank verbracht, justiert, gewickelt und mit 2K Lack fixiert. Zusätzlich wurden vor den insgesamt drei verbauten Winding Checks noch Bindungen gewickelt und ebenfalls mit 2K Lack fixiert. Übrigens, das Savage Gear Logo sowie die Beschriftung habe ich auch komplett von der Rute entfernt. Diese Teil werde ich später noch colorieren und mit einer Widmung versehen.

In Summe hat mich der Ab- und Aufbau sowie das Lackieren (ohne Trockenzeiten) in Summe etwa 2-2,5h gekostet. Materialkosten hier schwer zu betiteln da ich immer einen gewissen Vorrat an Material hier habe. Schätzungsweise beliefen sich die Kosten für Rollenhalter, EVA Grips und und und auf etwa 12€. Gleich nachdem die Bindungen getrocknet waren, führte ich mein neues Baby gleich mal Gassi – mit Erfolg wie man sieht.

Und hier ist sie nun, die umgebaute Savage Gear MPP Rute mit Split Grip und Beute im Vordergrund.