Von Kormoranen und Fischreihern

Dieser gefiederte Freund bringt den Anglern so viel Leid. Der Kormoran ist neben den Tierschützern und Greenpeace-Aktivisten der zweitgrößte Spaßverderber. Er wird beschuldigt die Seen und Flüsse regelercht leerzufressen. An meinem Hausgewässer dem Rhein trifft man ab und zu auf ein paar Fischreiher, die sofort verschwinden sobald man sich in deren nähe begibt. In meiner Unwissenheit habe ich mich der allgemeinen Meinung der Angler angeschlossen, doch in dem ausführlichen Artikel von Pz-News liest man über den kleinen Unterschied dieser zu dem Kormoran. Der Reiher ernährt sich nicht nur von Fischen, sondern auch von Fröschen und anderen Weichtieren und kann eher als Einzelkämpfer bezeichnet werden. Kormorne hingegen sollen mancherorts zur regelrechten Plage geworden sein.
Wenn man hingegen liest, dass Kormoranschwärme Forellen und Äschen aus Pacht-Zuchten leerfischen, wird einem die Aufregung klar.

Dem allzu oft lautwerdende Vorschlag das Federvieh abzuschießen, wird erst seit kurzer Zeit und nur im kleinen Stil folge geleistet, war der Kormoran bis vor Kurzem geschützt. Angler fordern ein drastischeres Vorgehen, was Vogelschutzverbände und Naturschutzbehörden nicht gerne hören.
Die Verantwortung eines Anglers ist ein ökonomischer Umgang und den Respekt des Fisches, das Bauen von Fischtreppen und errichten von Naturschutzgebieten, einhalten von Schonzeiten und bewirtschaften des Gewässers. Dem Kormoran steht der Angler jedoch hilflos gegenüber.

Ich habe wohl nun doch Partei ergriffen. Der Bauer schützt seine Ernte mit Insektenspray, aber welche Mittel hat der Teichpächter um seine Fischzucht vor dem Kormoran zu schützen.

Aal Überraschung am Pfingstwochenende

Das Pfingswochenende vom 26.05.07 auf den 27.05 war alles andere als gemütlich und lud mit seinen Schauern und Regenergüssen nicht wirklich zum angeln ein. Die Sonne war aufgrund der vielen Regenwolken nur gelegentlich zu sehen. Da aber der Rheinwasserstand einigermaßen gut aussah konnte mich der Regen nicht einschüchtern. Die erste Rute, bestückt mit Maden war sofort ausgeworfen. Während mein Vater und ich die restlichen Ruten vorbereiteten läutete das montierte Glöckchen wie verückt, wie ich es von kampfstarken Barben gewohnt bin und mit Made als Köder schien das auch nicht allzu abwegig. Da Barben derzeit Schonzeit haben war ich gleichzeitig Überrascht, Erfreut und Erleichtert. Ein praller Aal zeigte sich mir. Gerademal 6 Uhr, eine gar unmögliche Uhrzeit um Aale zu fangen – hinzu kommt die Made als Köder. Der bewölkte Himmel hat den nachtaktiven Aal wahrscheinlich dazu gedrängt bereits auf Nahrungssuche zu gehen.



In der Nacht schüttete es wie aus Eimern, mein Vater konnte aber dennoch einen kleineren Aal fangen, verlor aber einen weiteren beim einziehen. Nun habe ich eine Woche vorlesungsfreie Zeit und das Wetter scheint nicht auf meiner Seite zu stehen. Zumindest ist petri auf meiner Seite.
Allen Aalanglern ein Petri Heil und dicke Aale!

Rück/Aus-Blick auf die April-Hitzewelle 2007

Ein Wort das in letzter Zeit vielgebraucht wurde ist „Klimawandel“. Der April in Deutschland soll der wärmste seit der Wetteraufzeichnungen gewesen sein. Was dem Badegast und Hobbygriller ein Segen ist, hat für die Angler einen bittersüßen Beigeschmack. Liest man beim Tagesblatt beispielsweise wie bis zu 80% weniger Wasser in den Bächen beobachtet wird, so wird einem der Preis für das frühsommerliche Wetter klar. Erinnere ich mich an den Jahrhundertsommer 2003 zurück, muss ich an den Badespaß und Eis denken, aber auch dass ich wegen der Hitze im Keller schlafen musste.

Wird der Sommer 2007 wieder so warm? 2003 konnte ich das Angen am Rhein schlichtweg aufgeben. Die Hitze hatte den Rhein in einem solchen Maße ausgetrocknet dass ich bei einigen Buhnen bis auf Höhe der Buhnenspitze gehen konnte ohne nasse Knie zu bekommen und geradewegs in die Hauptströmung werfen.

Rheinbuhnen bei 2m Pegel
Rhein bei 2m Pegel


Auf www.hochwasserinfo-koeln.de kann man folgendes lesen:

Der niedrigste Wasserstand wurde am 29. September 2003 bei 0,80m Kölner Pegel (K.P.) gemessen.
Am 4. November 1947 war der zweitniedrigste Wasserstand in Köln mit 0,83m Kölner Pegel.

Am Ende der sonnigen Tage (6.Mai) beträgt der Rheinstand gerademal 1,90m. Bei 3,50 ist für mich ein optimaler Stand zum fischen erreicht.

Trotzdem muss ich zugeben dass mir die warmen Wochen gut getan haben. Ich habe gegrill, bin geschwommen und bin braun geworden. Ein extrem, welches ich erlebt habe ist, dass ich um 22:00 Uhr bei Mondschein im April im Rhein geschwommen bin. Man sollte sich vor Augen führen dass dies in Deutschland möglich war, und nicht auf Mallorca wo es zeitgleich regnete.

Catch and Release (2006) – Film für Angler?

Catch-and-Release Dvd-Cover

Der seit dem 19.April in Deutschland veröffentlichte Kinofilm „Catch and Release“ scheint dem Titel nach zu Urteilen ein interessanter Film für den gemeinen Angler zu sein. Das Thema Angeln steht jedoch nicht im Mittelpunkt der Handlung. Nicht verwunderlich dass der Filmtitel im Deutschen Raum „Lieben und lassen“ lautet, handelt es sich bei dem Film letztlich um eine Romanze.
Der Film mit Jennifer Garner in der Hauptrolle, bekannt aus Filmen wie „Elektra“, „30 über Nacht“ und „Daredevil“ , lässt den Film vielversprechend erscheinen. Gray (Jennifer Garner) hat den Verlust Ihres Verlobten zu betrauern, fängt mit der Zeit jedoch an seiner Treue zu zweifeln als Sie herausfindet dass dieser jahrelang Alimente an eine Frau zahlte mit welcher er ein Kind gehabt haben sollte.

Zwischen dem Selbstfindungsprozess, einer Romanze und den Freundschaftlichen Verwirrungen gibt es auch Szenen beim Fliegenfischen und in einem Angelgeschäft. „Das wichtigste beim Fliegenfischen ist der Angelhut“, ist ein nicht ganz unwahrer Satz, der gefallen ist, als der uneheliche Sohn den alten Anglerhut des verstorbenen Verlobten aufgesetzt bekommt.

Was mich persönlich an dem Film angesprochen hat, ist eine Szene am abendlichen Essentisch mit allen anwesenden Protagonisten. Nach einem Stillen Augenblick beichtet, die von Ihrem Verloten enttäuschte Gray der Gruppe Dinge, welche Ihr Verloter nie wusste. Beispielsweise dass Sie Bücher mit Absicht aus Bibliotheken stiehlt. Was den Titel des Films wieder ins Gespräch bringt ist die letzte Beichte zum Thema Catch&Release:

And do you know what else?
You know what Grady never knew about me is that I think catch and release fisherman are heartless weenies.
I think putting a fish through agony for nothing more than your own entertainment is just plain cruel.
I think if you’re going to torture a living thing… if you’re going to make it look into the eyes of its maker, face its own puny little place in the universe, then, for God’s sake, have the decency to eat it!

Dieser Meinung kann ich mich auch Anschließen. Das Angeln ist für mich ein verantwortungsvoller Prozess im Umgang mit dem Fisch. Es erscheint schon als Hohn es einen Sport zu nennen, da man sich vor Augen führen sollte dass es sich bei den Fischen um lebende und empfindene Kreatren handelt. Bevor man also die Angel auswirft sollte man sich vorher Fragen ob man den Fisch auch tatsächlich essen will wenn man diesen gelandet hat. Angeln zur bloßen persönlichen Befriedigung, so Gray (Garner) ist schlichtweg Grausam.
Die Handlung geht Synonym zu dieser Einsicht voran. Wer also einen romatischen Film mit Charakterentwicklung sucht kann ihn mit Catch and Release gefunden haben. Wer endlich mal einen Blockbuster mit Angeln zum Thema sucht und dem Genre Drama/Romanze nicht verschlossen gegenübersteht könnte diesen Film durchaus unterhaltsam finden.

Angler-Blog.de gestartet

Nunendlich startet Angler-Blog.de – ein Blog über alles und jeden, aber vor allen Dingen über das Angeln.
„Die Welt aus der Sicht eines Anglers“ oder „Zeitgenössische Gedanken zum Thema Angeln“ könnte der Ausruf sein.
Zuerst möchte ich die 2 Protagonisten vorstellen mit denen der Blogstart unternommen wird.
Zum einen wäre das Ich, Artur Hartwig und Peter Hoffmann.
Artur Pete