Flussbarsche

Der Barsch zählt ja zu den häufigsten Vertretern der heimischen Fischarten. Besonders in Stillgewässern hat sich der kleine Plagegeist oft stark ausgebreitet und kostet die Naturköderangler oft jede Menge Nerven und Geld (Würmer kosten in der Regel auch nicht grad wenig). In meinem Hausgewässer, einer Mischung aus Barben und Forellenregion hat sich der Barsch in den letzten Jahren auch immer stärker verbreitet.

Als Laich- und Brusträuber stehen ihm viele Angelkollegen eher skeptisch gegenüber. Vor allem aber, da es ziemlich lange dauert bis aus einem kleinen Barsch ein entnahmefähiges Exemplar mit 30cm Länge und mehr herangewachsen ist. Umso mehr habe ich mich gefreut als ich kürzlich wieder ein paar bessere Exemplare auf die Schuppen legen konnte.

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Fishing – The clone wars – Plagiate in der Angelindustrie

Welcher große Köderhersteller kennt das nicht. Kaum ist ein wirklich gutes und fängiges Produkt auf dem Markt, schon gibt es die ersten Kopien davon. Seinerzeit waren es Kopien von den Gummifischpionieren der Marke ProfiBlinker, heute sind es Kopien z.B. von Savage Gear. Und genau darum soll es heute gehen: Um Plagiate, Kopien, Nachbauten und Fakes. Um eines gleich mal vorweg zu nehmen. Ich möchte hier niemanden raten, empfehlen oder in welcher Art auch immer dazu raten gefälschte Produkte oder Produktkopien zu erwerben. Die Produktdesigner und die Industrie müssen ja auch von was leben und letztendlich ist der Kauf eines gefälschten Produkts ein finanzieller Schaden. Wenn das gefälschte Produkt dann auch noch minderwertig ist, kommt noch ein potentieller Image Schaden hinzu. In diesem Falle hat der ursprüngliche Hersteller dann den doppelten Schaden. Wie auch immer, als experimentierfreudiger und neugieriger Angler probiere ich natürlich gerne den einen oder anderen Köder aus. Bei dem großen Sale am 11.11. in China konnte ich nicht wirklich an mich halten und habe mir in Fernost zwei recht interessante Gummiköder gekauft, welche frappierende Ähnlichkeit mit bereits auf dem Markt befindlichen Produkten der Firma Savage Gear haben. Dies wurde mir allerdings auch erst klar, als ich die Dinger physisch in Händen hielt. Ansonsten hätte ich mir die Teile nie bestellt – Ehrenwort ;).

Der eine Gummiköder Typ hat eine „leichte“ Ähnlichkeit mit den 3D River Roach Gummis von S.G.. Der zweite Gummi sieht den 3D Bleak Paddle Tail Ködern von S.G. sehr ähnlich… ( um eins vorweg zu nehmen, es gibt auch schon seit einiger Zeit Clone des Cannibal Shads auf dem Markt… diese sind etwas härter in der Gummimischung und etwas anders in der Färbung aber für knapp 50% des Originalpreises durchaus interessant…). Wie sich die beiden, also der Bleak Clone und der River Roach Clone in der Praxis schlagen, bleibt abzuwarten. Ausführlich testen kann ich beide Produkte vermutlich erst ab Mitte 2019 aber ein visueller Check ist jetzt schon drin ebenso wie die ersten Tests am Wasser. Kommen wir zu den Spezifikationen:

Der Paddle Tail Clone

Länge: 12cm

Gewicht: 14,5g

Farben: 9

Preis: ca. 80 Cent

Erster Eindruck: Interessante Gummiköder in Laubenform.

Roach Clone

Länge: 7,8cm 10cm 13cm 15,6cm

Gewicht: 5/10/20/40g

Farben: 6

Preis:pro Stück 1,55 -3,6€ je nach Größe

Erster Eindruck: Wow, die Gummis sind echt extrem realistisch. Aufgrund der Form bietet sich hier die Montage via Screw an da ein normaler Jig wegen des Buckels eher suboptimal ist. Vor allem wenn man mit Stinger fischen möchte, wird man Probleme wegen des konvexen Rückens bekommen.

Stinger, Angstdrilling auf Einzelhaken Basis – Fehlbisse vermeiden

Vor einiger Zeit gab es bereits einen Bericht zum Thema Einzelhaken. Damals hatte ich alle meine Erfahrungen zusammengefasst. Aus meiner Sicht hat sich seither nicht viel geändert. Mittlerweile ist es aber so, dass ich angefangen habe auch mit größeren Gummifischen auf Forelle und Co zu fischen. Leider musste ich feststellen, dass Forellen vornehmlich die hinterste Schwanzpartie attackieren und folglich eher selten bei größeren Ködern am doch relativ weit vorne angebrachten Jig Haken hängen bleiben. Nachdem die Verwendung von Drillingen nach wie vor tabu ist, musste ich mir also überlegen wie ich die Fehlbissrate weiter senken konnte ohne die gesetzlichen Vorschriften an meinem Hausgewässer zu verletzen.

Letztendlich kam mir die Firma Savage Gear ideentechnisch entgegen. Dort gibt es seit einiger Zeit Stinger Einzelhaken. Diese besitzen an der Unterseite des Einzelhakens noch einen angeschweißten bzw. angelöteten Spike mit dem man den Einzelhaken fest am Schwanzende des Gummifisches verankern kann. Das funktioniert soweit recht gut. Kritisch sollte man allerdings die Verbindung zwischen Jig Öhr und dem Öhr des Einzelhakens betrachten. Anfangs haben ich die Verbindung aus einer 0,25mm Mono geknüpft. Allerdings hatte ich dadurch viele Fischverluste da die Schnurstärke offensichtlich zu schwach gewählt war. Verwendet man Stahl oder dickere Mono, leidet die Beweglichkeit des Schwänzchens des Gummifischs zu stark.

Eine optimale Lösung habe ich bis heute nicht gefunden.

Die Versuche mit geflochtener Schnur waren auch nicht zufriedenstellend da diese oftmals durch das bei den meisten Haken nicht 100% geschlossene Öhr gerutscht ist bzw. sich daran aufgerieben hat.

Ein guter Kompromiss ist eine 0,35mm Schnur als Verbinder oder ein 7*7 Geflecht. Bei dem 7*7 Geflecht hat man allerdings einen ziemlichen Arbeitsaufwand mit dem genauen Crimpen der Quetschhülsen.

Die Einzelhaken Stinger kann man übrigens auch sehr einfach selber herstellen. Wer einen Lötkolben zu Hause hat und etwas handwerkliches Geschickt an den Tag legt, kann einfach einen 0,5mm Stahldraht nehmen, diesen in U oder L Form biegen und anschließend an den Hakenschenkel des Einzelhakens löten.

Das funktioniert aber nur wenn beide Metalle unbeschichtet sind.

Alternativ kann man die beiden Metalle auch mit einer einfachen Wicklung miteinander verbinden. Jeder der schonmal eine Rutenringwicklung selber gemacht hat, weiß wovon ich rede. Die Fliegenfischer kennen das Prinzip auch. Abschließend sollte man die Wicklung jedoch fixieren, entweder mit UV Lack (suboptimal…), Sekundenkleber oder Bindelack.

Fisch man auf Raubfische wie Hecht, Zander und Wels empfiehlt es sich als Verbindung ein Stahlvorfach zu nehmen (wie auf den Bildern zu sehen).

Kreuzotter – Tiere rund ums Gewässer

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Wer im Vorbereitungskurs der Fischerprüfung gut aufgepasst hat, weiß dass es am Gewässer neben Amphibien auch seltene und geschützte Reptilien gibt. In der Regel stolpert man hin und wieder mal über eine Ringelnatter welche ihren Unmut über die Störung durch den Menschen durch lautes Fauchen und Zischen zum Ausdruck bringt bevor sie Fersengeld gibt.

Seltener als die Ringelnatter tritt man auf die nicht ganz so harmlose Kreuzotter. Wie alle Vipern verfügt sie über ein auch für den Menschen unter Umständen tödliches Gift. Da Kreuzottern selten sind und meist vor dem Menschen flüchten, gibt es nur wenige „Unfälle“ wenn beide Arten aufeinander treffen. Dennoch sollten vor allem Kinder, Kranke und Senioren tunlichst versuchen nicht von der Schlange gebissen zu werden. Sollte es trotzdem mal dazu kommen, empfiehlt es sich den Weißkittel seines Vertrauens aufzusuchen.

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Fangfrage: Von harten Jungs und Weicheiern – Wobbler vs. Gummifisch

Nur der Köder der auch nass ist, wird fangen. So oder so ähnlich hört man es oft von den älteren Semesetern. Klingt soweit logisch, ist es auch. Ein trockener Köder wird nichts fangen. Nein halt, den Käufer hat er zumindest gefangen. Der ist nämlich dem Verkäufer beim Tackle Dealer seines Vertrauens ins Netz gegangen. Aber lässt man mal die Wortklauberei beiseite, stellt sich doch oftmals die Frage:

Welcher Köder ist wohl heute der Fängiste?

An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich zu Beginn meiner anglerischen Laufbahn fast nur mit Wobblern und ab und an mit Blinkern und Spinnern gefischt habe. Das waren damals Köder die man relativ einfach führen konnte und fast immer Fische brachten. Zumindest am Anfang der Saison. Irgendwann änderte sich dann die Einstellung. Mit zunehmender Erfahrung wanderten immer weniger Wobbler in den Snap am Ende des Vorfachs. Seit fast 10 Jahren fische ich fast ausschließlich mit Gummifischen oder hybriden Swimbaits wie den Castaic Real Baits und den Westin Ködern (Mike the pike, Percy the Perch, Tommy the Trout usw.). So genau kann ich das gar nicht wirklich beschreiben wieso es dazu kam, es war auch jeden Fall ein schleichender Prozess. Was mir immer wieder zu denken gab, waren Erlebnisse am Wasser nach Fehlbissen. Hatte ich einen Fehlbiss auf einen Hardbait (Wobbler), so konnte man es fas vergessen den Fisch erneut an den Haken zu locken. Gänzlich anders verhielt es sich bei Fehlbissen auf Softbaits (Gummis). Hier konnte ich den vermeintlich verprellten Fisch regelmäßig doch noch ans Band kriegen. Die Theorie dahinter ist nicht ganz neu. Ein Fisch der einmal auf einen unnatürlich harten Köder gebissen hat, durchschaut die Täuschung oftmals und wird uns sicher nicht den Gefallen tun, nochmals darauf herein zu fallen….zumindest nicht in den nächsten Minuten. Klar, auch hier gibt es Ausnahmen welche ich selber schon erleben durfte.

Anders verhält es sich hier bei Fehlbissen auf Gummis die ja von der Konsistenz her eher einem echten Fisch ähneln. So entsteht nicht sofort Argwohn beim Fisch und er lässt sich gelegentlich zu einer zweiten Runde überreden.

Ein weiterer Faktor ist die Geräuschkulisse. Leider, das muss man schon fast sagen, gibt es moderne Wobbler fast nur noch ausschließlich mit Rasseln bzw. Geräuschkugeln im Inneren. Das mag am Anfang der Saison durchaus seine Bewandtnis haben, zum Ende hin fängt man damit aber keinen Schwanz mehr, die Großen ohnehin nicht. Die haben nämlich im Laufe der Jahre gelernt, dass Nahrung keinen metallischen Krach macht.

Außerdem ist man bei der Köderführung und der Lauftiefe bei den Softbaits deutlich flexibler als bei den Wobblern. Vom Preislichen her haben aber fast die Wobbler, sofern sie nicht verloren gehen, die bessere Bilanz. Gummiköder haben leider die unangenehme Eigenschaft nach Kontakt mit Raubfischzähnen in ihre Einzelteile zu zerfallen, wobei man das auch wieder relativ sehen muss. Ich habe Gummis in meinen Kisten die haben bereits mehr als 20 Fische gefangen, sehen dementsprechend zerrupft aus aber fangen noch immer. Dafür durfte ich auch schon Gummis nach dem ersten Fehlbiss wegwerfen weil der Schwanz fehlte….

Vom Umweltaspekt her, liegen Wobbler auch deutlich vor den Gummis. Zumindest solche aus Holz. Gummis enthalten Phthalate welche als krebserregend eingestuft wurden. Zudem werden die meisten Gummis mit Jigs gefischt. Diese bestehen aus Pb, sprich Blei, welches ebenfalls als hochgradig gesundheitsschädlich eingestuft ist. Nicht umsonst haben einige Länder, darunter auch unser Nachbarland Dänemark, die Fischerei mit bleihaltigen Ködern untersagt.

Letztendlich bleibt es wohl Geschmackssache was man an die Schnur knotet. Flexibler ist man aber meiner Meinung nach mit den Softbaits.

Größte Forelle 2018 (bis jetzt…)

Wie in den letzten Posts bereits mehrfach erwähnt, beißen im Herbst gerne die dicken Exemplare. Wir schreiben heute den 2.11.2018, ein Brückentag, ein Freitag. Nach langer Zeit konnten ein guter Angelbuddy und ich es endlich mal wieder zustande bringen, gemeinsam ans Wasser zu gehen. Während er hinter den Forellen her ist, habe ich es mehr auf die Hechte und ggf. den einen oder anderen Huchen abgesehen. Nach einer kurzen Fahrt fanden wir sogar direkt am Wasser einen Parkplatz. Das ist selten und mitunter auch ein Grund wieso ich lieber mit dem Fahrrad unterwegs bin. Aber was soll ich sagen, man wird nicht jünger und draußen ist es mittlerweile recht zapfig. Als verwöhntes Stadtkind lässt man sich dann doch auch mal ans Wasser karren. Lange Rede, kurzer Sinn.

Nach ca. 10 Minuten werfen knallt plötzlich irgendwas ziemlich brachial in meine Rute. Die Piscifun Carbon X bekommt mal wieder etwas zu tun. Die ersten Fluchten werden problemlos abgefedert und die Bremse gibt anstandslos Schnur frei. Nach kurzem Hin und Her ist klar: Da ist kein Hecht am anderen Ende. Der Fisch versucht direkt unter den schwimmenden Metallsteg in Deckung zu gelangen. Dies gelingt ihm auch zeitweise. Ich kann im Handteil meiner Rute spüren wie die Schnur über die stählernen Abspannseile unter Wasser reibt (vor meiner geflochtenen Hauptschnur habe ich eine 0,25mm Mono vorgeschalten, der Sichtigkeit wegen, danach folgen nochmal 30cm Hardmono). Dann geht plötzlich gar nichts mehr. Der Fisch hat sich festgesetzt. Ich könnte kotzen. Verdammt. Ich sehe den Fisch schon mit der Savage Gear Line Thru Trout im Maul irgendwo unter dem Metallsteg verludern… kein schöner Gedanke. Folglich senke ich die Rute und nehme damit Druck aus der Schnur. Bange Sekunden später spüre ich wieder das wohlvertraute ziehen am anderen Ende. Der Fisch ist frei. Ich drehe die Bremse weiter zu, gebe richtig Druck auf die Schnur und kann den Fisch ins Freiwasser bugsieren. Zusätzlich schalte ich jetzt auch die kleine Kamera an. Wenig später können wir den Fisch erstmals sehen. Eine Forelle. Ungewöhnlich, dass so ein Fisch auf einen so großen (15cm) Gummi geht. Einerlei, der Kescher den mein Kollege dabei hat, ist nur für Standard Forellen ausgelegt, sprich Exemplare bis 45cm und ca. 1kg Gewicht. Von oben betrachtet wirkt der Fisch nicht ganz klein aber auch nicht spektakulär. Zuerst dachte ich an eine schöne 50ger Regenbogenforelle, als mein Kumpel es dann geschafft hat den Fisch in den Kescher zu bugsieren, werden mir die Dimensionen des Fischs erst richtig klar. Die Forelle ist deutlich über 60cm lang und hat vor allem eine richtig fette Kugel am Bauch und einen kräftigen Nacken. So ein Fisch ist mir 2018 noch nicht untergekommen. Zwar waren einige Exemplare bis Mitte/Ende 50cm mit dabei, allerdings waren diese eher schlank und „sportlich“. Dieser Fisch sieht aus wie auf Anabolika. Der Kescherversuch gestaltete sich etwas hakelig und nicht ganz unkritisch wegen der Dimensionen und des Gewichts des Fisches. Letztendlich geht aber alles gut. Im Drillvideo ist auch zu sehen wie die Line Thru Trout schön ausklinkt und der Fisch sich den Haken somit nicht aus dem Maul hebeln kann. Klasse Sache. Auf den Bildern sieht man übrigens recht deutlich eine Verletzung an der Schwanzflosse. Davon hat man im Drill aber nichts gemerkt…

Nach der üblichen Erkennungsdienstlichen Erfassung des Tiers geht es weiter zum nächsten Spot. Dort kann der Kollege dann auch seine Forelle fangen.

Das Schöne am Herbst ist, dass man fast alleine am Wasser ist. Kaum Spaziergänger, wenige entenfütternde Omis und noch weniger Pseudogerechte Tierschützer die meinen einen blöd von der Seite anschmatzen zu müssen. Darüber hinaus konnte wir heute mal wieder einige Bachstelzen, zwei Dipper (Wasseramseln) und einen Eisvogel sehen/hören. Der Biber war leider nicht unterwegs, allerdings sind seine Fraßspuren omnipräsent.

Danke an dieser Stelle auch den Kollegen der die tollen Fangbilder gemacht hat.

Die Fischotterproblematik

Kaum einer kennt ihn, kaum einer hat ihn je gesehen, zumindest in Natura. Das gilt mehrheitlich für die meisten Angler die sich hierzulande ab und an am Wasser aufhalten. Dabei galt diese Art früher in Deutschland als relativ häufig – sehr zum Leidwesen von Fischzüchtern und Mönchen.

Der Wandel von einer Agrar in eine, nennen wir es mal digitale, oberflächliche und maximal übertriebene Toleranz Bussi Bussi Gesellschaft, kommt auch dem Fischotter zu Gute.

Wurde er früher noch massivst bejagt (da er ja in direkter Nahrungskonkurrenz zum Menschen stand) genießt er heute die Sympathie vieler Menschen (die leider vor lauter Oberflächlichkeit und Toleranz vergessen haben woher die Nahrung auf ihren Tellern eigentlich kommt…die Kühe sind nicht Lila und Fischfilets wachsen nicht auf Bäumen…).

Natürlich bedient der Otter irgendwo das Kindchen Schema mit seinem putzigen Gesicht, den großen Kulleraugen und dem tapsigen Gehabe an Land.

Vermutlich ist diese gesellschaftliche Blindheit gegenüber diesem Wassermarder daran schuld, dass er sich seit einigen Jahren verstärkt von Tschechien her nach Deutschland ausbreiten kann – sehr zum Leidwesen der ansässigen Fischzüchter. In den letzten Jahren mussten viele davon leider diesen Erwerbszweig aufgeben wegen der großen, durch den Fischotter verursachten Schäden. Unglücklicherweise verhält sich der Fischotter nicht sonderlich wirtschaftlich wenn er genug Nahrung zur Verfügung hat. Er wird „picky“ wie die Amis so schön sagen. Heißt im Klartext, er tötet und frisst nur die schmackhaftesten und nahrhaftesten Teile des Fischs (welche meist für den Menschen ohnehin uninteressant sind). Dazu zählen Hirn und Leber. Den Rest, also die für den menschlichen Verzehr interessanten Teile lässt er bei einem Überangebot an Nahrung oftmals liegen. Genau dies führt zu massiven Einbußen in der kommerziellen Teichwirtschaft. Bedenkt man, dass ein ausgewachsenes Tier eine tägliche Menge von etwa einem Kilo Fisch benötigt, kann man sich in etwa vorstellen wir schnell eine kleine Otterfamilie einen Teich mit Forellen und Karpfen leer gefressen hat wenn davon nur die nahrhaftesten Teile verzehrt werden.

Zwar unterliegt der Otter dem Jagdrecht, eine Entnahme ist aktuell aber nicht zulässig.

Allerdings muss man auch sagen, dass der Otter seit jeher zur Fauna dieses Landes gehört hat auch im Sinne der Arterhaltung und dem Entgegenwirken der steten Stagnation der Biodiversität und nach wie vor seinen Platz in Deutschland hat. Allerdings muss auch hier sanft durch den Menschen eingegriffen werden denn der Otter hat aufgrund vieler „Fehler“ in den vergangenen Jahrhunderten keine natürlichen Feinde mehr in Deutschland. Früher galten Wolf, Luchs und Seeadler als Fressfeinde, heute ist es nur noch der Mensch (und der hat diesen Marder unter vollständigen Schutz gestellt…). Finde den Fehler…

Zwar breiten sich Luchs und Wolf zunehmend wieder in Deutschland aus, allerdings wäre es vermessen anzunehmen, dass das Ökosystem hierzulande sich schon soweit regeneriert hat, dass sich zwischen diesen Tieren ein nivelliertes Räuber-Beute Verhältnis ausgebildet hätte. Während der Otter wegen der oftmals leichten Nahrungssuche die Nähe des Menschen sucht, meiden Luchs und Wolf tunlichst jedweden Kontakt zu den Zweibeinern.

Eine problemlose und unbürokratische Kompensation für durch den Otter verursachte Schäden wie es sie in der Viehwirtschaft durch den Wolf verursachte Schäden gibt, ist noch in weiter Ferne und kommt für viele (!!!) Fischzüchter bereits zu spät.

Leider ist der Mensch in der Setzung seiner Prioritäten oftmals auf einem Auge blind.

Fisch zählt, eine artgerechte Haltung und nur mäßiger Einsatz von Medikamenten vorausgesetzt, als eines der gesündesten Lebensmittel. Egal ob im Süß- oder im Salzwasser, überall schwinden die Wildfischbestände und unsere Politik hat nichts Besseres zu tun den möglichen Alternativen dazu, nämlich der traditionellen Teichwirtschaft bzw. der Fischzucht, das Leben schwer zu machen indem man einem der Hauptverursacher der Schäden einen Persilschein gibt anstatt eine gezielte und reglementierte Entnahme der Otter anzustreben.

Die Argumentation der Tierschützer ist recht einfach. Ihrer Meinung nach gibt es keine gesicherten Zahlen über die aufkeimende Population an Ottern in Deutschland. Das mag durchaus richtig sein, allerdings wird auch nichts unternommen um den Schaden von den Teichwirten fernzuhalten. Gäbe es eine einfache Lösung den Otter von kommerziellen Zuchtteichen fernzuhalten, würden das die Fischzüchter auch machen. Leider scheint die einzige nachhaltig effektive Methode der Bau eines Zauns zu sein. Die Sicherung von Gewässern mittels eines Elektrozauns wie man ihn aus der Weidewirtschaft kennt, hat sich leider als nicht sonderlich effektiv erwiesen. Die Otter flitzen teils darunter hindurch. Durch die starke Isolation seines Körpers durch den Pelz ist der Otter auch nicht so anfällig für Strom. Recht gut kann man dies in diesem Video aus der Oberpfalz sehen, welches mir freundlicherweise zugetragen wurde. Es hat hier gar den Anschein als ob er Anlauf nehmen würde um unter dem Stromzaun hindurch zu flitzen.

Die Installation eines festen, ottersicheren Zauns würde je nach Gewässergröße den mehrfachen Jahresverdienst eines Fischzüchters kosten….

 

Piscifun Carbon X Rolle – Angelrolle aus China

Piscifun? Das hört sich doch eher an wie eine Aufforderung zu irgendwelchen geheimnisvollen asiatischen Sexualpraktiken und nicht wie der Hersteller von hochwertigen Angelrollen.

Nun denn, seit einiger Zeit suche ich nun schon in regelmäßigen Abständen den asiatischen Markt nach neuen Rollenmodellen ab BEVOR diese gelabelt (z.B. Cormoran) nach Deutschland kommen. Über den Import von Waren aus dem Ausland kann man sich streiten. Sicherlich, es schadet der deutschen Wirtschaft da der Einzelhandel darunter leidet wenn man die Ware direkt beim Großhändler oder Händler im Ausland bezieht.

Darüber hinaus können dadurch Zollgebühren anfallen und man kann sich im schlimmsten Falle sogar strafbar machen wenn man sich nicht im Vorfeld informiert ob die zu importierende Ware in Deutschland legal ist.

Darüber hinaus hat man im Fall des Falles auch Pech wenn es um Garantie und Gewährleistung geht. Das Alles spricht definitiv gegen den Import. Die Vorteile muss jeder für sich selbst finden.

Bereits vor einiger Zeit hatte ich mir die Piscifun Stone 20 Rolle besorgt. Ein zwar nicht ganz leichtes aber dafür sehr robustes Röllchen. Nachdem ich mit dem Preis und der Performance recht zufrieden war, ergab es sich, dass ich die ebenfalls kürzlich von Piscifun vertriebene Corbon X Rolle orderte. Wieso das? Nunja, leichte Spinnrollen sind ja aktuell im Trend und die Rolle hat laut Hersteller einige sehr interessante Features zu bieten. Auch die Promo Videos und Bilder im Internet sahen vielversprechend aus. Die Schnurverlegung scheint augenscheinlich sehr sauber zu sein und wenn die Bremse vergleichbar mit der Stone 20 Rolle ist, dann hat Piscifun mit der Carbon X ein richtig gutes Steckenpferd in seinem Rollensortiment. Preislich liegt die Rolle etwa zwischen 50-70$, je nachdem wo man kauft.

Nach knapp 2,5 Wochen Wartezeit lag das kleine Päckchen endlich vor meiner Tür, fein säuberlich in Bubblefolie verpackt. Sehr schön. Als erstes wurde das Gewicht überprüft und siehe da, die Daten stimmen aufs Gramm genau mit den Herstellerangaben überein. Das hat man auch eher selten. Besonders praktisch: Die Rollenkurbel wird direkt ins Getriebe gedreht und nicht wie bei vielen anderen Herstellern durchgesteckt und von der anderen Seite her mit einer Schraube fixiert. Das direkte Einschrauben der Kurbel ermöglicht einen besseren Kontakt und ein reibungsloseres Zusammenspiel.

Nach der Erkennungsdienstlichen Erfassung ging´s ans Schnur aufspulen. Schließlich ist eine saubere Wicklung mitunter das wichtigste Kriterium bei der Auswahl einer Spinnrolle. Um es vorweg zu nehmen, ich musste eine der mitgelieferten Spacer auf die Hauptachse setzen, danach war die Schnurverlegung mustergültig.

Hier braucht sich Piscifun wirklich nicht vor den Big Players der Szene verstecken.

Auch die Bremse funktioniert einwandfrei. Sie gibt ruckfrei Schnur frei und lässt sich sehr fein einstellen, allerdings klingt das Geräusch hierbei nicht sanft sondern eher metallisch dumpf was an dem Metallinlay der Spule liegt. Man kann halt nicht alles haben.

Die einzelnen Daten zur Rolle könnt ihr der Herstellerhomepage oder dem Foto entnehmen.

Bisher habe ich den Kauf nicht bereut. Allerdings muss man ehrlicherweise auch sagen, dass ich die Rolle noch nicht so oft im Einsatz hatte. Dennoch, der erste Eindruck, sowohl optisch als auch der Praxistest konnten überzeugen.

Wenn Piscifun so weiter macht hat man hier eine echte Alternative zu den hierzulande erhältlichen Mittelklasse Rollen.

Der Herbst und die Dicken

Irgendwer sagte einst zu mir „Im Herbst beißen die Dicken, also raus ans Wasser“. Nach über 20 Jahren der exzessiven Fischerei kann ich den Spruch zumindest teilweise bestätigen. Bereits in einem anderen Blogeintrag erwähnt, fressen sich auch die Fische sowas wie Winterspeck an, zumindest einige Arten. Andere Arten hingegen drehen bei kühleren Temperaturen, bedingt durch die potentiell höhere Sauerstoffsättigung, erst richtig auf.

 

Vor einiger Zeit konnte ich aus dem fernen Osten einige Köder importieren die aussahen wie kleine Koppen. Zwar ist der Begriff „klein“ relativ da die Gummis eine stolze Länge von fast 11cm aufweisen und eigentlich mehr einer Grundel ähneln aber das scheint die Forellen nicht weiter zu tangieren. Alles was in die Futterluke passt, wird auch gefressen sofern nicht allzu viel Mühe dafür nötig ist.

Die Montage der Koppen ist immer so eine Sache. Entweder man nicht einen passenden Jig Head und sticht ihn ein was aber über kurz oder lang zu einer Verschlechterung der Aktion führt oder man schraubt den Jig ein und befestigt einen Stinger am Bleikopf. Beides hat vor und Nachteile.

Nachdem es in meinem Hausgewässer mittlerweile wieder ein paar gute Forellen um die 60cm gibt, war es eigentlich kein Thema mit entsprechend großen Gummis zu fischen. Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen, dass mit der Größe der Gummis auch die Wahrscheinlichkeit steigt, einen Schneidertag einzulegen. Aber hey, wer einmal eine ordentliche Frau hatte, will keine Mädchen mehr. Ähnlich verhält es sich mit den kapitalen Fischen. Klar, ich freu mich auch über kleine Forellen aber da man selbst beim Zurücksetzen untermaßiger oder gerade geschonter Fische Angst haben muss von so einem geistigen Tiefflieger verklagt zu werden, ist es mit lieber gar nicht erst in eine entsprechende Situation zu geraten. Dies ist gerade bei Gewässern mit starkem Besucheraufkommen der Fall. Man(n) weiß nie wer da um einen rum schleicht und ob er mit dem Handy oder der Kamera Landschaftsaufnahmen macht oder dich beim Zurücksetzen eines Fisches filmt. Im Nachhinein zu behaupten der Fisch wäre geschont oder untermaßig ist leider meist nicht ohne weiteres zu beweisen und der Makel bleibt einem vermutlich länger anhaften als es gut ist. So schnell kann man vom unbescholtenen Bürger zum potentiellen Straftäter werden. Nicht schön sowas. Andererseits muss man solche Dinge doch auch irgendwie mit Humor nehmen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Organisation PETA (ich schreibe absichtlich nicht Tierschutzorganisation denn das ist sie in meinen Augen schon lange nicht mehr) diesen Herbst Klage eingereicht hat gegen die Durchführung von Angelmessen. Wer genaueres dazu wissen möchte sollte sich den aktuellen Blinker 11/2018 kaufen. Einfach nur köstlich. Ist zwar nur ein kleiner Beitrag aber dennoch: Für jede lächerliche und unnütze Klage seitens der PETA überlege ich einen kleinen Betrag an Sea Shepherd zu spenden. Die machen wenigstens vernünftige Aktionen und hauen nicht auf die Kleinen sondern packen die Großen an, so wie es sich gehört. Auf die Kleinen kann jeder treten, bei den Großen braucht man schon Eier.

In jedem Fall bin ich einige Male umsonst mit den Koppenködern losgezogen. Zwar gab es immer wieder mal Nachläufer, unter anderem auch Hechte und Huchen, allerdings zeigten diese eher Neugier als Fressgier. Einzig einige Forellen um die 40cm gingen zum Angriff über, blieben jedoch nicht hängen da der Haken zu weit vorne im Köder sitzt.

Letztendlich hat es nun doch noch geklappt. Letzten Samstag konnte ich zwei Stramme Fische mit knapp 60cm dingfest machen. Nachdem ich es, bedingt durch einige anwesende Personen, mit dem Fang sogar in eines der lokalen Klatschmagazine geschafft habe, stellte sich die Frage bzgl. des Zurücksetzens der Fische gar nicht erst…

Räuber in Forellengewässern

Nanu? Da hab ich heute nicht schlecht gestaunt als ich nochmal losgezogen bin um die Regenbogenforellen zu ärgern. Ein einem der vielen klaren Nebenarmen des Hauptstroms konnte ich zwei in einem Forellengewässer gar nicht gern gesehene Räuber im klaren Wasser sehen. Jedweder Versuch die beiden Banausen dingfest zu machen, scheiterte. Ein Blick auf deren Körperfülle sorgte für Klarheit. Ein voller Räuber frisst natürlich nicht mehr…. Sehr ärgerlich. Die beiden hätte ich zu gerne dingfest gemacht. Das Foto entstand übrigens durch meine Polarisationsbrille hindurch.