Aufstieg einer Randspezies – Der Rapfen

Eigentlich sollte es imm_MG_3210_1er kritisch betrachtet werden wenn eine neue, nicht heimische Fisch- oder allgemein gesagt Tierarzt sich in die vorherrschende Fauna einnistet. In diesem Fall aber kann man, finde ich, ein Auge zudrücken. Der Rapfen ist zwar ein gefräßiger Raubfisch, stellt aber für die vorherrschenden Fischarten keine allzu große Gefahr da. Auch die Angelgemeinschaft reagiert positiv auf die steigende Bestandsdichte der Rapfen. Aber woran liegt das? Zu einen ist der Rapfen ein kampfstarker wenngleich nicht wirklich ausdauernder Kämpfer. Jeder der schonmal einen Rapfen am Band hatte kennt das elektrisierende Gefühl das einem durch die Hand schießt bei den Knallharten bissen die Vertreter dieser Art liefern. Kulinarisch gesehen ist ein Rapfen aber eher was für die hartgesottenen, viele Gräte, wässriges Fleisch und ein Haufen Schuppen machen den Rapfen nicht zwangsläufig zum Gaumenschmauss. Allerdings gibt es einige Rezepte mit denen man auch aus einem Rapfen durchaus etwas essbares zaubern könnte – sofern man wollte. Interessant sind auch die Geschichten aus diversen Donau Anrainerstaaten von woher der Rapfen meines Wissens nach ursprünglich herstammt (?). Aber wie kommt es, dass sich der Rapfen mittlerweile über ganz Deutschland verbreitet hat? Als Besatzfisch wird er vielerorts noch geschmäht da er, wie oben bereits erwähnt, als Speisefisch nicht so viel taugt. Bei den Gewässern die eine natürliche Verbindung zur Donau haben lässt sich das Vorkommen von Rapfen auf deren Wanderbewegungen zurückführen. Dies ist aber nicht die ganze Wahrheit. Vielerorts werden Rapfen schlichtweg beim Weißfischbesatz irrtümlich mit besetzt. Junge Rapfen ähneln in ihrem Aussehen sehr stark Rotaugen/Rotfedern und Döbeln. Erst bei genauerer Betrachtung kann man durch kleine Unterschiede wie der Maulstellung, der Form der Schwanzflosse und der Afterflosse eine eindeutige Aussage treffen.

Es wird also spannend werden, welche Fischarten in den kommenden Jahren einen sogenannten Hype erleben. Die Gewinner der letzten Jahre waren auf jeden Fall der Rapfen und der Wels.

 

Raubfischangeln mit Einzelhaken?

Wie heißt es docEinzelhakenh so schön? Zeiten ändern sich -  das trifft auch auf die Fischerei zu. Ging man ganz früher ans Wasser um sich und die seinen zu ernähren so tut man dies heute eher als Ausgleich zum Berufsleben oder weil man den Kick sucht, sich mal wieder als Mann fühlen will oder einfach nur um seinen Jagdtrieb zu stillen. Oder anders ausgedrückt: Früher hieß es für den Fisch hopphopp Knüppel off de Kopp. Heute ist Bauchpinseln angesagt. Klar, Respekt gegenüber der Kreatur ist wichtig und angebracht aber es haben sich auch einige Unsitten eingeschlichen. Aber über dieses Thema kann man lang und ausschweifend diskutieren ohne je wirklich auf einen grünen Zweig zu kommen. Einige Interessante Dinge möchte ich hier aber doch erwähnen da sich einige, vor allem jüngere Angler, vermutlich nicht mehr dran erinnern können. Früher wurde mit Drillinigen auf Karpfen gefischt, heute geht’s in Richtung „barbless Hooks“. Früher würden Raubfische einfach gestrandet, dann kam der Kescher, dann der Boga (selbst der ist mittlerweile nicht mehr ganz unstrittig) und nun sind wir bei der Handlandung angekommen. Wollte man vor mehreren Jahrzehnten eine Forelle hieß es „Wurm auf den Haken“ und fertig, wenige Minuten später konnte man sich sicher sein eine Forelle bzw. einen anderen Salmoniden am Haken zu haben. Dann kamen die schnurpeitschenden Fliegenfischer (wozu ich mich selbst auch mehr oder weniger zähle) mittlerweile sind wir eher wieder bei den Kunstködern wie Wobbler etc. angelangt. Aber damit noch nicht genug. Fischt man mit kleinen Drillingen an besagten Kunstködern riskiert man in bestimmten Kreisen schon fast eine regelrechte Maulschelle…wie bereits eingangs erwähnt, die Zeiten ändern sich. Einen kurzen Bericht zum Thema fischen mit Einzelhaken findet ihr hier : Einzelhaken statt Drilling.

„Kranke“ Fische

Natürlich ist mir klar, dass der Terminus „krank“ in diesem Falle vielleicht nicht ganz richtig ist. Denn krank ist der Barsch auf dem Bild meiner Meinung nach nicht wirklich. Gerade in den Wintermonaten, wenn bedingt durch die eisigen Temperaturen, der Metabolismus der Fische auf Sparflamme läuft sind die Fische besonders anfällig für Parasiten. Jeder von uns hat sicher irgendwann schonmal einen Fisch gefangen der den einen oder anderen Fischegel an der Oberfläche hatte. Nüchtern betrachtet müssten die Fischegel eigentlich ausgestorben sein denn diese sehr langsamen Zeitgenossen warten regungslos auf ihre Beute. Wie kann es also sein, dass ein Fisch von einem Schmarotzer/Parasit befallen wird der langsamer ist als der Wirtsfisch? Im Winter, wie bereits oben erwähnt, haushalten die Fische mehr mit ihren Kräften. Ich konnte sogar zeitweise beobachten, dass mehr als die Hälfte aller in einem Teich befindlichen Fische lethargisch am Boden saßen wobei das mehr auf die Raubfische als auf die Friedfische zutrifft. Und genau dann schlägt die Stunde der Fischegel. Langsam, regelrecht gemächlich suchen sie nun den potentiellen Wirtsfisch auf und saugen sich an dessen Oberfläche fest._MG_3267

Bei dem hier gezeigten Parasiten dürfte es sich um einen Saugwurm, einen sogenannten Trematoden handeln. Inwieweit sich der Befall auf die Lebenserwartung des Fischs auswirkt kann ich leider nicht sagen. Bekannt ist jedoch, dass solche Fische durchaus noch verzehrt werden können.

Cooler Döbel

Der Winter ist ja bekanntlich kein angelfreundlicher Monat. Das liegt vor allem an den eisigen Temperaturen und den dadurch verlangsamten Stoffwechsel unserer Beute. Jeder Winterfisch muss hart erarbeitet bzw. erforeren werden – heißt es. Wirft man jedoch mal einen genaueren Blick unter Wasser so sieht man, dass es vor allem die Raubfische sind, die gemächlich am Boden des Sees rumgammeln. Weißfische sind eigentlich immer unterwegs, wenngleich auch deutlich langsamer als im Sommer. Dieser schöne Döbel jenseits der 50cm Marke war trotz des kalten Wasser sehr aktiv und für einen Döbel regelrecht zutraulich. Aber seht selbst.

Doebel

Todesdrama zum Jahreswechsel

Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere…ja, eigentlich. Man muss dazu sagen, dass ich in einem Randviertel einer Millionenstadt in Bayern wohne und es nicht ungewöhnlich ist, wenn man bei offenem Fenster mal die eine oder andere Vogelstimme hört. So auch heute. Als das Geträller aber dann plötzlich in Todesschreie überging und nicht mehr enden wollte, steckte ich neugierig den Kopf aus dem Fenster. Eigentlich war ich ja darauf gefasst gewesen, dass Nachbars fette Katze sich wieder mal eine der allgegenwärtigen Amseln geschnappt hätte..aber weit gefehlt. Der Anblick der sich mir bot war ungewöhnlich und doch irgendwie vertraut (vertraut daher, dass ich vor einigen Jahren mit einer Beizjägerin zusammen war…). Unter meinem Balkon saß ein Sperber der die jämmerlich schreiende Amsel rupfte. Sperber sind gar nicht mal so selten wie man annehmen möchte, jedoch sind es sehr verborgene und schnelle Räuber die bevorzugt im Wald jagen und tagsüber meist im Blätterdickicht ausharren, ähnlich dem Habicht.

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Frostige Einblicke unter Wasser

Winterzeit…für gewöhnlich ist die Winterzeit die Zeit der Ruhe und Besinnung. Zum Angeln ist es meist du kalt, viele Gewässer sind zugefroren und so wirklich Lust sich die Gliedmassen abzufrieren haben nur die Wenigsten, mal abgesehen von einigen Huchen- und Quappenfischern. Dennoch kann einem ein Gang ans Wasser gerade im Winter ungeahnte Einblicke in das Umweltsystem Teich/Fluss geben.

Zu keiner Jahreszeit ist das Wasser so klar und sichtig wie im Winter. Dies liegt zum Einen daran, dass das Phytoplankton abgestorben ist und zum Anderen an der Art der Niederschläge. Schnee trübt das Wasser für gewöhnlich deutlich geringer als normaler Regen.
So kommt es dann auch öfters vor, dass ich meine Kamera packe und Unterwasseraufnahmen von Fischen fabriziere. Gerade im Winter sind viele Fischarten besonders farbenprächtig gefärbt.