Forelle klassisch?

NewsWer kennt sie nicht, die ach so edlen gestalten die im frühen Morgenlicht am örtlichen Flüsschen elegant und voller Grazie die Fliegenrute schwingen. Die Helden aus alter Zeit, die Fischer die den Ethos der Vergangenheit hochhalten, die Helden des Fischwasser…oder so so ähnlich sehen sich diese Leute gerne. Andere würden sie wohl als ewig Gestrige, Retro oder Angelspießer mit zu hohem Einkommen beschreiben. Fakt ist jedoch, dass das Fliegenfischen immer populärer wird. Viele junge Fischer, oft auch aus den Hipster Kreisen, finden es stylisch am Wasser mit der Fliege zu wedeln. Da wird dann jeder „Auftritt“ am Wasser peinlich genau durchgestylt und choreographiert. Sicherlich, ein echtes Schauspiel für alle Anwesenden.

Grundsätzlich ist es natürlich sinnvoll an einem Forellengewässer bestimmte Regulierungen durchzusetzen bzw. einzuführen. Wurmverbot, kein Tiroler Hölzl usw. sind vernünftig, auch Entnahmebeschränkungen und erhöhte Schonmaße sind sinnvoll aber „Fly only“ einführen? Hat alles seine Vor- und Nachteile.

Gerade gegen Ende der Saison wenn die Forellen schon fast alles gesehen haben was die örtliche Angelhändler im Repertoire hat, macht es durchaus Sinn auf die Fliege umzusteigen. Wer möchte kann auch gerne mit Tweet und Anzug in seine Watschlappen steigen oder mit Vollbart und Ray Ban Sonnenbrille seiner Leidenschaft fröhnen, mehr fangen wird er dadurch nicht. Fliegenfischen ist eine puristische Art der Fischerei, Rute, Rolle, Fliege – AUS. Unverständlich wieso manchen sich von einem Pseudodresscode leiten lassen. Klar, Kleider machen Leute aber die Forellen interessiert das einen feuchten Algenschiss. Funktionell, ja gerne, stylisch, elegant und übertrieben – lieber nicht.

Ich für meinen Teil schwinge sowohl die Fliege als auch die Spinnrute – allerdings unterscheidet sich meine Aufmachung bei den beiden Arten der Fischerei optisch nicht. Lediglich die Ausrüstungsgegenstände variieren etwas.

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Abgeschleppt…

NewsWas einige Leute mehrmals monatlich in den örtlichen Tanzschuppen praktizieren, vollführt der Bootsangler meist regelmäßig an seinem Gewässer. Richtig, das (Ab)Schleppen. Schleppfischen ist eine teilweise schweißtreibende aber gerade bei größeren Geässern erfolgsverpsrechende Methode die Zielfische zu finden und auch zu fangen. Allerdings gibt es immer auch noch andere Faktoren zu beachten. Wetterlage, Luftdruck usw. sind Dinge die man auf keinen Fall ausser Acht lassen sollte. Jeder der schon einmal in ein Gewitter  auf dem See geraten ist, weiß was ich meine.

Ein Echolot bietet, wo erlaubt, eine zusätzliche Hilfe auf dem Wasser. Hat man mit dem Gerät erstmal eine Kante gefunden, lohnt es sich meist diese entlang zu schleppen. Auch eine permanente Wetterlage, egal ob gutes oder schlechtes Wetter, wirken sich oft positiv auf das Beißverhalten der Fische aus.

Customized Lures?

DSC00087_1 Die Anzahl an (Kunst)ködern ist ja mittlerweile einfach nur überwältigend. Was aber machen wenn es genau DEN Köder nicht gibt den man unbedingt in einer bestimmten Farbe haben möchte? Z.B. wenn man den Köder im Design und Färbung den hiesigen Hauptfutterfischen der Raubfische anpassen möchte? Dann ist guter Rat teuer. Viele versuchen einfach mit Edding oder ähnlichen wasserfesten Stiften ihre Wobbler etwas anzupassen. Mehr als improvisiert kann man das aber letztendlich auch nicht nennen. Nicht umsonst kann man mittlerweile auch einfach nur die Plastikrohlinge vieler Wobbler beziehen. Ich möchte hier jetzt keine Quellen nennen, das wäre dann doch zu viel. Wer aber etwas Zeit in die Suche investiert wird fündig werden. Das Angenehme dabei sind vor allem die niedrigen Preise. Kostet ein guter Wobbler hierzulande 10€ +, bekommt man einen passablen Rohling für meist unter 2€. Das macht das Ganze auch für Leute mit kleinem Geldbeutel interessant.

Anbei mal ein paar Bilder meiner aktuellen Wochenendbeschäftigung (wenn es das Wetter zulässt).

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Wettbewerb Unterwasserfotographie

NewsLebendige Unterwasserfotographie -  Unter diesem Credo wird in der aktuellen Verbandszeitschrift des LFV Bayern für einen (wie ich finde sehr interessanten) Fotowettbewerb geworben. Gerade zu Zeiten von Smartphones, Action Cams und allerlei anderen aufnahmefähigen Digitalgeräten ist dies eine angenehme Abwechslung auf dem Sektor der Naturfotographie. Ein kleines Manko hat das Ganze aber: Es können nur Vereine und Jugendgruppen mitmachen und die Anzahl der einzureichenden Bilder (und Videos) ist auf 5 Stück pro Verein beschränkt. Weitere Infos entnehmt ihr bitte der aktuellen Verbandszeitschrift oder der Homepage des LFV Bayern.

Neue Anglersendung auf DMAX

NewsAngeln wird immer gesellschaftstauglicher…zumindest wenn man den Medien glaubt. So wundert es auch nicht weiter, dass DMAX nach der Serie Fish´N´Fun mit einem neuen Format an den Start geht. Das „Angel-Duell“. Inhaltlich dürfte es aber keinen großen Unterschied zum alten Format geben. Wie der Trailer verrät gibt es wieder zwei Gruppen, die eine wird von Auwa betreut, die andere von Babs. Wenig Neues also. Ein netter Zeitvertreib dürfte es trotzdem sein und das nicht nur wegen Wirbelwind Babs. Viel Spaß, weitere Infos findet ihr hier. http://www.dmax.de/programme/angel-duell-zwei-profis-am-haken/

Kleinteile – Sprengringe

TackleFast jeder kennt ihn, den Spruch „Der Teufel steckt im Detail“. Gerade auch beim Angeln hat diese Aussage eine hohe Relevanz. Ebenso konnte man sagen „Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied“. Viel kann schieß gehen zwischen dem Anbiss und einer erfolgreichen Landung. Angefangen mit dem Knoten, der Stärke des Hakens, der Tragkraft der Schnur usw. Es gibt viele mögliche Schwachpunkte. Umso wichtiger ist es, dass sich der Angler der Bedeutung der einzelnen Kleinteile bewusst ist. Bis vor wenigen Jahren habe ich die Wobbler auch immer direkt so gefischt wie sie aus der Verpackung kamen. Einfach in den entsprechenden Karabiner oder neudeutsch als Snap genannt einklinken und los geht’s. Nun, manche müssen es auf die Karte Tour lernen, andere haben das Glück der Dummen und wieder andere lesen diesen Blog und setzten die einen oder anderen Ratschläge um.

Gerade bei Wobblern für Hechte sollte man auf jeden Fall nach dem Kauf die Sprengringe prüfen. Bei Markenwobblern der gehobenen Preisklassen sind die Sprengringe oft auch in entsprechender, massiver Ausführung vorhanden. Aber genau da kann es schon anfangen kritisch zu werden. Je nachdem aus welchem Material die Sprengringe bestehen besitzt das Material eine mehr oder weniger hohe Duktilität. Soll heißen: Einige Sprengringe sind nachdem ein Haken eingeschlauft wurde schon so plastisch verformt, dass sich die Spalte nicht mehr komplett schließt. Das kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass sich der Fisch früher oder später freihebelt und mitsamt Haken in der Tiefe verschwindet wo er dann verludert. Schade, sowas muss nicht sein.

Natürlich gibt es auch das gegenteilige Beispiel: Ist der Sprengring (wie bei vielen Wobblern mittlerer und niedrigerer Preissegmente üblich) aus weichem Material kann es im ungünstigsten Fall dazu kommen, dass sich der Sprengringe einfach aufzieht. Das Ergebnis ist das Gleiche wie bei den massiven Sprengringen. Der Fisch leidet unter der mangelnden Umsichtigkeit des Anglers.

Grundsätzlich gilt: Direkt nach oder besser schon vor dem Kauf der Köder Sprengringe überprüfen. Gegebenenfalls beim Händler reklamieren oder wer ganz dreist ist, Preisminderung verlangen.

Mittlerweile habe ich bei einem Großteil meiner Köder die Sprengringe des Herstellers gegen Fabrikate meines Vertrauens ausgetauscht. Dies geht ganz einfach, vorausgesetzt man hat eine Sprengringzange oder gute Fingernägel. Leider hält sich immer noch der Irrglaube die teuersten Sprengringe aus Edelstahl sind die Besten. Das stimmt so leider nicht. Man sollte die Sprengringe immer so wählen, dass sie für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet sind. Klingt banal – ist aber so. Ein Edelstahlsprengring mit einem hohen Eigengewicht hat nichts an einem Forellen- oder Barschwobbler verloren. Durch das erhöhte Gewicht kann es zu einem Ungleichgewicht kommen was sich negativ auf das Laufverhalten des Köders auswirkt. Außerdem sind es gerade die massiven Sprengringe die sich nach dem Einschlaufen oft irreversibel verformt haben…Ebenfalls abraten kann ich von den sogenannten „silver plated“ Sprengringen. Diese sind meist von minderer Qualität und die Farbe (welche oft auch als Rostschutz dient) platzt sehr schnell ab.

Gute Sprengringe sind meist nicht einfach zu finden – und meist liegt die Mindestabnahmemenge bei 1000 Stück.

Vorgezogene Laichzeit

Verpilzter HechtWie zu erwarten startetete 2014 die Hechtlaichzeit wegen der moderaten Temperaturen etwas zeitiger als in den letzten Jahren. Die Hechtmammis haben sich ihre kleinen Lover bereits geschnappt und es geht heftigst zur Sache. Da Hechte keineswegs zärtlich sind werden auch dieses Jahr einige Fische die Laichzeit nicht überleben. Also nicht wundern wenn ihr beim Sonntagsspaziergang das eine oder andere große  Fischchen am Ufer dümpeln seht.

Anbei schonmal ein paar Bilder von leicht zerrupften Hechten.

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Hausmesse beim Anglerservice Oberbayern

NewsWie in den letzten Jahren auch, findet 1014 wieder die allseits beliebte Hausmesse beim Anglerservice Oberbayern statt. Die Schleppprofis, die sich in den letzten Jahren besonders durch Kapitale Fänge und innovative neue Schleppsysteme hervorgetan haben, laden also wieder ein.

Beginn ist um 9:00, Ende gegen 17:00. Viele Bekannte Gesichter aus der Szene werden auch dieses Jahr wieder mit dabei sein. Zusätzlich gibt es auf einige Artikel 20% Vergünstigung. Also nichts wie hin.

Für nähere Informationen klickt einfach hier: PDF

Winterdöbel

_MG_3322Der Döbel – gehasst, verdammt, vergöttert? Teilweise ja. Als räuberischer Weißfisch ist der Döbel natürlich in Forellengewässern nicht wirklich gern gesehen. Aber seien wir doch mal ehrlich, es gibt wenige dankbarere Fische als den Döbel. Seine Vielfältigkeit hinsichtlich der Anpassung und Toleranz gegenüber heiklen Gewässerparametern wie Temperatur, Sauerstoffgehalt und Umweltgifte machen den Döbel zu einem echten Überlebenskünstler. Kulinarisch gesehen gehört der Döbel nicht zu Anglers Lieblingen…aber hey, wenn die Forellen mal wieder rummzicken weil Ihnen die Mondphase oder die Lichteinstrahlung nicht gefällt kann man sich glücklich schätzen wenn man im Gewässer einige Döbel hat. Diese sind zwar bei Zeiten auch recht wählerisch aber haben gegenüber Forellen noch ein paar andere Vorteile als die oben genannten. Der Döbel hat in den meisten Gewässern weder Schonzeit noch Schonmaß, er tritt oft in Schwärmen auf und, wie ich finde, ist ein durchaus hübscher Fisch. Vor allem die großen Exemplare haben schon was erhabenes an sich.

Gerade im Winter wenn viele Fische ihren Stoffwechsel herunter geschraubt haben sind es die Döbel die noch durchs Gewässer streifen auf der Suche nach Nahrung…ein solches Exemplar ist auf dem Bild zu sehen. Geschätze 60cm und richtig gut im Futter. Ein echter Dickkopf eben.

Catch & Release ?

Catch & RDCIM100GOPROelease? – Kaum ein Thema spaltet die Anglergemeinschaft (Gemeinschaft?? Schön wärs…) seit Jahren so stark wie dieser mittlerweile eingedeutschte Anglizismus. Für die Einen ist es eine Lebenseinstellung bzw. der Vorwand (und in der Tat auch die Absicht) die bereits gefährdeten Fischbestände zu schonen, für die Anderen ist es schlichtweg vorsätzliche Tierquälerei. Betrachtet man das Thema nüchtern, so haben beide Seiten durchaus recht mit ihrer Argumentation. DCIM100GOPROWirft man einen Blick hinaus über die Grenzen der Bundesrepublik und schaut sich die Regelung bei einigen unserer Nachbarländer an, stellt man fest das es durchaus auch anders funktioniert. Dort wird zurück setzen gerne gesehen. Sei das nun in Irland, Skandinavien oder in Holland. Hier läuft man Gefahr eine Anzeige wegen Tierquälerei zu bekommen…eins scheint klar zu sein, es muss ein Mittelweg her.DCIM100GOPROPersönlich finde ich das vorsätzliche/grundsätzliche Zurücksetzen von allen gefangenen Fischen nicht richtig. Klar, es gibt Studien die belegen, dass Fischen ein bestimmter für Schmerz zuständiger Teil im Gehirn fehlt und diese lediglich Stress empfinden können. Aber jeder Arbeitnehmer wird wohl wissen, dass Stress nicht unbedingt etwas Positives ist (wir lassen den Eustress jetzt mal bewusst außen vor…). Allerdings spricht doch wirklich nichts dagegen wenn man einen ungewollten Beifang zurück setzt, sei es jetzt die Brachse die beim Karpfenangeln gebissen hat oder den 220cm langen Ebro Wels (mal ganz ehrlich, wer will denn den essen?? Lebensmüde oder wat?). Etwas grenzwertiger ist das gezielte Fischen auf besonders große Exemplare und das anschließende Zurücksetzen. Ich will jetzt nicht mit dem Finger auf die Carp Fraktion zeigen (zumal ich auch jahrelang auf Karpfen gefischt habe…) aber aus Sicht des Tierschutzes ist das nicht wirklich schön. DCIM100GOPROZu deren Verteidigung muss man aber klar sagen, dass es wohl keine Anglergruppe gibt, die sich so um das Wohl seiner Schützlinge kümmert wie die Carper. Sie werden auf Abhakmatten gewuchtet, Einstichwunden werden oft mit einem Antiseptikum behandelt und und und. Allerdings gibt es auch hier einige weniger schöne Aspekte. Oftmals werden die Fische „eingesackt“, sprich in einem sogenannten Karpfensack über mehrere Stunden hinweg gehältert um später Fotos von ihnen machen zu können. Das bedeutet für das Tier unnötigen Stress und birgt trotz des weichen Gewebes des Sacks ein Verletzungsrisiko. Außerdem, mal Hand aufs Herz, wer will denn von euch gerne für mehrere Stunden in ein enges Rohr gesteckt werden in dem man weder vor noch zurück kommt? Ich nicht… Würde man den Karpfen sofort wieder zurück setzen sähe die Sache wieder etwas anders aus.DCIM100GOPROLeider sind beide Lager ziemlich engstirnig und jede Seite beruht auf der Richtigkeit seiner Thesen. Schade, denn so kommt man auf keinen grünen Zweig.

Aus ökologischer/ökonomischer Sicht ist das zurücksetzen von großen Fischen durchaus vertretbar. Bei den meisten Fischen richtet sich die Reproduzierrate nach dem Gewicht, soll heißen: Je dicker der Fisch desto mehr Eier produziert er. Betrachtet man die Tatsache, dass nahezu alle heimischen (vor allem die kleineren Gewässer) ohne den unterstützenden Besatz der bewirtschaftenden Angelvereine nahezu fischleer wären, scheint es sinnvoll große Fische zurück zu setzen sofern diese „lebensfähig“ (Definitionssache…) sind. Andererseits macht es wenig Sinn einen 1,20m langen Hecht zurück in den Forellenfluss zu setzen…DCIM100GOPRONatürlich gibt es noch viele weitere Facetten und Argumente die sowohl für das Pro als auch für das Contra von Catch&Release sprechen aber alle hier aufzuschreiben würde den Umfang dieses Posts sprengen.

Einen interessanten Ansatz findet ihr auch hier. http://www.fischundfang.de/Service/Aktuelle-Meldungen/Entnahmefenster-statt-MindestmassDCIM100GOPRO