Junge Regenbogenforellen?

Nanu? Junge, nicht gesetzte, Regenforellen in unserem Fluss? Laut Fischereiprüfungsunterlagen kann das ja gar nicht gehen weil die Regenbogenforelle hier nicht heimisch ist und die Bedingungen in Deutschland für eine erfolgreiche Reproduktion angeblich suboptimal sind….möchte man meinen. In den letzten Jahren konnte ich in meinem Hausgewässer mehrere kleine Regenbogenforellen fangen die definitiv nicht gesetzt wurden.

DSC01808__1Makellose Flossen und eine unglaubliche Akrobatik bestätigten meinen Verdacht. Wer schon einmal eine 20cm lange Regenbogenforelle an der Angel hatte weiß wovon ich rede wenn ich sage, dass der Drill mehr in der Luft als im Wasser stattfand. Die kleinen Forellchen sind unglaublich agil und sprunggewaltig.

DSC01805__1Nach meinen ersten Erfahrungen mit diesen Jungfischen wollte ich es mal genauer wissen und bin im Winter auf die Pirsch an meinem Hausgewässer gegangen…und siehe da, bei Niedrigwasser sieht man sogar die Laichgruben. Charakteristisch hierfür sind helle, längliche Bereiche im Kiesbett über denen oftmals noch die Elterntiere stehen. Allerdings ist es nicht immer einfach Bachforellen- von Regenbogenforellenlaichgruben zu unterscheiden. Da hilft oft nur beharrliches Beobachten oder ein Plausch mit dem hoffentlich kompetenten Gewässerwart. Da im Moment ohnehin Schonzeit ist, kann man die freien Tage zu einem „Bildungsspaziergang“ am Wasser nutzen und sicherlich die eine oder andere Naturimpression mit nehmen.

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Der Großstadt braunes Erbe

DSC01849Tja, wie soll ich sagen? Der Titel impliziert ja irgendwie eine Assoziierung mit der Zeit zwischen 1933-1945. Leider muss ich euch da etwas enttäuschen, es geht nicht um die NS Zeit. Auch hat es nichts mit politischer Einstellung oder irgendwelchen Dogmen zu tun.

Vielmehr möchte ich auf gewisse, nennen wir es mal hygienische Notstände, aufmerksam machen. Jeder kennt das Problem, viele ignorieren es einfach, einige gehen ab wie Schmitt´s Katze wenn das Thema zur Sprache kommt. Aber halt, eins nach dem anderen.

Es ist Anfang Dezember. Der Winter lässt auch wie die Jahre davor noch auf sich warten. Von Schnee keine Spur. Lediglich die Temperaturen liegen etwas über den Gefrierpunkt. Die Ufer der Gewässer liegen noch voller Herbstlaub – und damit beginnt unser Dilemma. Mein Angelbuddy Nils und ich wollen noch etwas den Regenbogenforellen in unserem Hausgewässer nachstellen. Das rutschige Laub macht das Ganze jedoch nicht wirklich einfacher. Mehr als einmal müssen wir uns an der Vegetation festhalten um nicht unversehens im Wasser zu landen. Aber gut, soweit ist die Welt noch in Ordnung. Um unsere Fangchancen zu verbessern trennen wir uns, ich gehe ca. 200m voraus während er die Steinpackungen an einer Aussenkante abfischt. Wenig später höre ich einen archaischen Schrei, denke mir aber nichts dabei. Wer in einer Millionenstadt wie München aufwächst weiß aus eigener Erfahrung, dass eine gesunde Gesellschaft viele Narren vertragen kann. Außerdem sind Städte auch immer Sammelstellen für geistige Tiefflieger die ihre extrovertierten Verhaltensweisen und ihren geistigen Dünnschiss unbedingt ihren Mitmenschen aufs Auge drücken müssen. Das beginnt schon in den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Früh wenn besagte Randexistenzen mit ihren sexuellen Aufrissen der letzten Tage prahlen. Besonders bildlich ist mir die Geschichte eines jungen Kerls in Erinnerung geblieben der ein zweibeiniges Schminkköfferchen so ordentlich durch genudelt hat, dass nach seinen Angaben ne Puderwolke durchs Schlafzimmer zog. Aber an dieser Stelle muss man auch wieder eine Lanze für die Männer brechen…die Frauen untereinander sind um keinen Zoll besser. Da wird über die Länge des Gemächts ihrer Bespaßer getratscht, wer die Filzläuse oder Chlamydien von wem hat usw. Aber gut, wir Menschen sind ja eine tolerante Spezies. Zurück zum Thema. Nachdem ich eine knappe Stunde nach dem Schrei nichts mehr von Nils gehört habe, mache ich mir doch etwas Gedanken. War er es, der geschrien hat? Ist ihm was passiert? Wo steckt er bloß? Na gut denke ich mir, bis zur Brücke fische ich noch, danach ruf ich mal durch wo der Bursche steckt. Als die Brücke schon in Sichtweite ist, entdecke ich eine kleine Schneise in der Vegetation und denke noch so für mich: „Mensch, perfekt, da kommt ich ohne Kletterei ans Wasser und kann sogar problemlos auswerfen.“ Folglich gehe ich auf dem glitschigen Laub runter bis ans Wasser. Mehrmals kann ich eine elegante Arschrutsche vermeiden indem ich mich in letzter Sekunde an den Ästen um mich herum festhalte. In diesen Momenten verfluche ich die Wahl meines Schuhwerks. Im Gegensatz zu Nils trage ich heute meine Gummistiefel. Aber naja, was solls, ist na nichts passiert. Unten am Wasser angekommen mache ich ein, zwei Würfe bevor ich den signifikanten Odeur von E. Coli und Konsorten in der Nase habe. Verdammt denke ich mir, hier hat einer aber ordentlich abgelurcht. Ein Blick nach unten bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen… die Spitze meines rechten Gummistiefels ist mit einem hellbraunen Schokoüberzug verziert. Augenblicklich überkommt mich ein Wechselbad der Gefühle. Zum einen kann man ja nicht wirklich den Hunden die Schuld geben, schließlich sind ihre Besitzer in der Pflicht die Hinterlassenschaften ihrer Pfleglinge wieder einzusammeln… mit etwas befremdlicher Genugtuung kommen mir diverse Zeitungsartikel in den Sinn die sich alle mit den Thema Hundehass beschäftigen. Sei es jetzt der Psycho der vergiftete Köder auslegt oder der Sadist der Köder mit Rasierklingen spickt um sich der Hundeplage zu entledigen. In diesem Moment empfinde ich schon fast so etwas wie Sympathie für diese Personen. Aber halt, erstmal tief durchatmen und…igitt, tief durchatmen ist in der beschriebenen Lage absolut der falsche Ansatz…leider war das Hirn hier etwas zu langsam und ich rieche der sauren Geruch der Fäkalien des Karnivoren Übeltäters. Nun gut denke ich, wenigstens habe ich Gummistiefel an. Einmal ein paar Meter ins Wasser waten und der Schokodip ist weg. Gedacht, getan. Mittlerweile achte ich noch mehr darauf wo ich hintrete aber in dem mich umgebenden Laubteppich kann man nen Schokohaufen nicht vom übrigen Laub unterscheiden. Ärgerlich aber hey, wenigstens hab ich Gummistiefel an, es könnte schlimmer sein. Ich stelle mir vor, es wären meine neuen Lederbergstiefel von HanWag deren Spitze voll mit Hundekot wäre…wieder packt mit der pure Hass auf Hund bzw. auf die faule Sau die sich Herrchen schimpft. Vor 3 Wochen ist Kollege Nils bereits in ein besonders üppiges Exemplar getreten und hatte sich seine Salomon Zapatillas Sportschuhe versaut. Problematisch wird’s halt immer dann, wenn der Dreck nicht nur an der Sohle klebt sondern Aufgrund von Menge und Konsistenz über den Rand der Sohle nach oben gedrückt wird und sich auf dem Obermaterial der Schuhe anheftet. Aber hey lieber Leser, guten Appetit.

Mittlerweile sind meine Gummistiefel wieder sauber und Kollege Nils ist immer noch verschollen. Also schnell das ach so wichtige Smartphone gezückt und durchgeklingelt. Eine dünne, zitternde und irgendwie emotional an Ende klingende Stimme meldet sich. Ich frage erstmal nach mit wem ich denn gerade Spreche und ob sich Nils in der Nähe befindet. Mit nicht minderen Erstaunen muss ich feststellen, dass die dünne Fistelstimme zu meinem Angelkumpel gehört. Etwas verdutzt frage ich nach ob alles in Ordnung sei. Daraufhin erhalte ich erst mal Schweigen. Etwas verwirrt sage ich ihm wo ich mich gerade befinde und bitte ihn, möglichst rasch an die Brücke zu kommen damit wir gemeinsam den Schussbereich danach befischen können. Die ominöse Stimme sagt zu. Eine Viertel Stunde später sehe ich Nils durchs Gebüsch schleichen, sein Antlitz ist blass, er scheint emotional erregt zu sein denn seine Hände zittern. Vorsichtige nähere ich mich ihm, kaum bin ich in Reichweite fängt er an zu fluchen, zu schimpfen und den dritten Weltkrieg herauf zu beschwören. Was zum Henker ist los? Ich kenne ihn sonst nur als den netten, extrem toleranten und introvertierten Kerl mit dem eigentlich jeder gut klar kommt. Zuerst verstehe ich nur Brocken, dann fallen immer öfter die Worte „meine neuen Schuhe“, „links und rechts“, „verdammte Köter“, „Alles voller Scheiße“. Irgendwie schwant mir böses. Nachdem er sich halbwegs wieder beruhigt hat, findet er nun auch die Kraft von vorne zu erzählen. Nachdem ich vorausgegangen bin, begab auch er sich runter an die Steinpackungen zum Fischen. Dort angekommen bemerkt er ein stinkendes, braunes Etwas was sich links und rechts bis zur Hälfte der Schnurführung bei seinen neuen Salomon Sportschuhen (ja, ihr lest richtig. Nachdem die alten ja einer Fäkalmine zum Opfer gefallen sind, hatte er sein Sparschwein geschlachtet, welches als Student ja ohnehin meist eher spärlich gefüllt ist, und sich nagelneue Salomons Sportschuhe gekauft) hochgedrückt hatte. Anschließend versuchte er mittels eines kleinen Stöckchens die Kotreste irgendwie von den Seiten seiner Schuhe zu entfernen bevor der ganze Kot in das Obermaterial der Schuhe einzieht. Unglücklicherweise trat er auf dem Weg zum nächsten Strauch um sich dort besagtes Stöckchen zu holen, erneut in eine Fäkalmine. Das war der Moment in dem ich ein paar hundert Meter weiter vorne den archaischen Urschrei gehört hatte.

Nachdem ich mir selber ein Bilder der Lage machen kann, finde ich allerdings wenig tröstende Worte für ihn. Die Lage sieht verheerend aus. Beide Schuhe sind regelrecht mit Kot verschmiert, das Obermaterial strotzt nur so von Scheiße. Das die Schuhe umgebende Aroma ist atemraubend. Nils ist auch nach dieser Erzählung noch kalkweiß im Gesicht, allerdings lässt das Zittern langsam nach. Die Schuhe kann er auf jeden Fall wegwerfen, knappe 130€ für die Katz und das nur weil ein paar Arschlöcher von Hundehaltern zu faul waren die Scheiße ihrer Schützlinge wieder mitzunehmen. Na besten Dank auch.

Grundsätzlich ist der Versuch Hundekot (gilt auch für Katzen, Marder-, Fuchskot usw.) zu entfernen auf für den Menschen nicht ganz ungefährlich. Hunde und Katzen sind auch potentielle Träger diverser Bakterien und Parasiten die sich auch auf den Menschen übertragen lassen. Zu erwähnen sind hier neben den harmlosen Parasiten wie Spulwürmern, Hakenwürmern und anderen Endoparasiten auch die absolut lebensgefährlichen Fuchs- und Hundebandwürmer. Allein in München leben (nach Medienangaben) schätzungsweise 4000 Füchse. Es wäre wohl sehr blauäugig anzunehmen, dass die alle gegen Fuchsbandwurm geimpft sind. Noch blauäugiger wäre es anzunehmen, dass alle Tierhalter immer die Impfintervalle einhalten und mit ihren Fäkalschleudern regelmäßig zum Entwurmen und Impfen zum Tierarzt gehen…ohne jetzt Panik machen zu wollen muss man doch ganz klar sagen, dass jeder zurückgelassene Hundehaufen eine potentielle Infektionsquelle darstellt. Vor allem auch für Kinder die ja in ihrer Naivität so ziemlich alles in die Hand nehmen oder in ihre Futterluke stecken. Auch Schwangere sollten sich von Fäkalien fernhalten, Stichwort Toxoplasmose. Die Einführung dieser roten Hundehaufen Kotbeutel oder wie auch immer man die Dinger nennt, ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sollte man die Geldstrafen für Wildscheißer/Aufhebeverweigerer deutlich anheben um einen raschen Lerneffekt zu erzielen. Wir für unseren Teil haben uns vorgenommen solche „Is mir doch egal wo mein Hund hinscheißt“ Personen öffentlich anzusprechen bzw. das Ganze (sollte es eskalieren und die Person handgreiflich werden was natürlich keiner von uns hofft bzw. will) mit unseren GoPro Kameras zu dokumentieren. Glücklicherweise ist auch in der Hundehalterszene der Ton gegenüber den Tütenverweigerern relativ ruppig, so dass früher oder später ein Großteil der Hundehalter die Tüten auch dauerhaft benutzen wird.

Für die zwei Paar Turnschuhe von Nils kommt das leider zu spät. Auf den Kosten wird er sitzen bleiben, ebenso wie der eine oder andere Geschädigte.

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Auf der Zielgeraden…

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, ich für meinen Teil werde immer kurz vor dem Beginn der Forellenschonzeit (in diesem Falle die Regenbogenforellenschonzeit) massiv nervös und versuche nochmal mein Bestes. Soll heißen: Ich geh auch dann ans Wasser wenn Hubert und Egon zu Hause mit Fiffi und dem Hausdrachen vorm Kamin sitzen und sich Anekdoten über die Fischerei erzählen.

Klar, die Fischerei im Winter ist kein Zuckerschlecken. Leichte Erfrierungen, kalte Füße, hin und wieder mal ne Blasenentzündung oder ein Schnupfen….das gehört halt irgendwie alles dazu.

Meist jedoch lässt sich das durch umsichtige Planung sowie die Wahl der richtigen Klamotten irgendwie verhindern. Handschuhe gehören auf jeden Fall mit in die Angeltasche, ebenso dicke warme Stiefel (ich find ja die Delta Nord von LeChameau recht gut) allerdings sollte man trotzdem nicht auf ein zweites Paar Socken verzichten.

Gerade im Winter ist das Wasser meist klarer als sonst was den Fischen natürlich einen gewissen Vorteil gibt.

Der Angler jedoch muss bei der Schnurstärke schon den einen oder anderen Abstrich in Kauf nehmen. Vor allem Fans der Geflechtschnüre haben jetzt Probleme. Zum Einen wegen der Sichtbarkeit der Schnur, zum Anderen vereist die Geflochtene recht schnell und man hat in Null Komma Nichts einen Fitz auf der Rolle der ein weiteres Angeln unmöglich macht. Meine Empfehlung daher: Monofil zwischen 0,18mm und 0,22mm. Das reicht für Forellen in der Regel. Wer sein Gewässer gut kennt und keine Hindernisse fürchten muss, kann durchaus auch auf 0,16mm runter gehen.

Köder: Wie oben bereits angedeutet ist das Wasser im Winter extrem klar, daher sollte man auch bei der Wahl der Köder eher umsichtig handeln und natürlichen sowie gedeckten Farben den Vorzug geben. Persönlich favorisiere ich Köder in den Farbtönen Weiss/Grau/Blau. Damit bin ich bisher immer recht gut gefahren. Auch was die Aktion betrifft können im Winter Abstriche gemacht werden. Unauffälligkeit und langsame Köderführung zahlen sich zumeist aus.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil der Winterangelei: Man hat seine Ruhe am Wasser. Keine Pappis die ihre Mamis mitsamt Reproduktionsprodukten durch die heimische Fauna schleppen und dumme Fragen stellen, wenige Hundebesitzer mit ihren vierbeinigen Fäkalschnüfflern, kaum Zuschauer – kurzum, man hat wirklich einmal seine Ruhe…

Und so sieht’s aus wenn man alles richtig gemacht hat und Fortuna einem ne ordentliche Portion Glück in den Arsch geblasen hat 🙂

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Letzte Forellen vor der Schonzeit

So Leute, Endspurt, die Forellen haben es fast bis in die Schonzeit geschafft…aber auch nur fast. Bis zum 15.12. dürfen wir den Regenbogenforellen noch nachstellen, dann ist Sense.

Die Fische haben aber dazu gelernt. War es zu Saisonbeginn noch einfach die eine oder andere Trutte zu nem Landgang oder ner Runde in der heimischen Pfanne zu überreden sieht das am Saisonende schon ganz anders aus.

Oder anders ausgedrückt: Die Forellenfischerei am Saisonende ist ein hartes Brot.

Die Temperaturen sind schon empfindlich in den Keller gegangen, die Finger sind permanent klamm und die Fische haben dazu gelernt. So viele beißunwillige Nachläufer wie im Herbst hat man sonst nie. Eigentlich verständlich, andererseits müssten die Fische doch eigentlich für das Laichgeschäft langsam aber sicher anfangen Reserven zu bilden… Oft geht man folglich umsonst ans Wasser. ABER: Im Herbst zählt jeder Fisch doppelt den man sich erarbeitet hat, für den man gefroren und gebibbert hat.

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Interessanterweise wird die Fischerei im Herbst an regulierten Gewässern sehr übersichtlich: Soll heißem im Herbst sind die Pegel erstaunlich niedrig, das Wasser ist, sofern es nicht grad geregnet hat, auch sehr klar.

Ohne Vorsicht am Ufer und Polbrille geht kaum etwas.

Wer kann sollte auf Fliege umsteigen oder auf Wobbler ohne Rasseln den die Fische sind schlauer geworden…Wenn alles gut läuft könnte das Ergebnis so aussehen…

 

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Hechte am Forellenfluss?

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Nunja, Meister Esox ist eigentlich kein Streitthema -  es sei denn es geht um Hechte in Forellengewässern. Da scheiden sich bekanntlich die Geister. Der Eine sieht es als angenehme Abwechslung, für den Anderen ist er das ultimative Feindbild der die edlen Forellen über die Maße dezimiert. Fakt ist jedoch, dass es bereits vor dem Menschen Hechte in Forellenbächen gab und der Hecht es in den letzten Tausend Jahren noch nicht geschafft hat, die Forellen auszurotten.

Natürliche Feinde hat der Hecht im Forellenbach eher weniger, zumindest ab 20cm Körperlänge muss er eigentlich nur noch vor fischfressenden Vögeln sowie einigen Huchen Angst haben. Ansonsten ist er auf dem Weg an die Nahrungsspitze.

Gerade im Herbst, wenn die Schonzeiten die Angelei am Forellenfluss arg einschränken und man teilweise nur noch Köder über einer bestimmten Länge fischen darf (die ein versehentliches Fangen von Forellen unmöglich machen), schlägt die die Stunde des Hechtes…oder seine letzte Stunde… über das Jahr verteilt hat man, sofern man regelmäßig am Wasser war, sicherlich unterbewusst einige Stellen wahrgenommen an denen sich Hechte aufhalten könnten. So mancher Angler hat auch unfreiwillig beim Forellenfischen schon Bekanntschaft mit Meister Esox gemacht. Ein kräftiger Biss, ein vehementes Schütteln und *ploing*, weg war er - mitsamt Köder. Ungünstig, im wahrsten Sinne des Wortes – zumal Forellenwobbler nicht günstig sind. Wesentlich schwerer wiegt jedoch das Schicksal des Hechtes. Der verludert jetzt in irgendeiner Eckte des Gewässers mit einem Wobbler im Maul. Glücklicherweise gibt es an den meisten Forellengewässern die Einzelhakenpflicht. Damit ist schonmal relativ sicher gestellt, dass der Haken dem Hecht nicht komplett das Maul vernagelt und er wenigstens noch Nahrung zu sich nehmen kann. Ich für meinen Teil benutze Haken mit recht hohem Kohlenstoffanteil. Diese rosten zwar, was bei unsachgemäßer Lagerung ein echtes Ärgernis darstellt, dem Hecht aber das Leben retten kann. Solche Haken oxidieren verhältnismäßig rasch im Wasser und der Hecht hat noch eine reelle Chance sein Piercing loszuwerden.

Interessante Plätze am Fluss sind strömungsberuhigte Abschnitte, Rückströmungen, Wehrschüsse und tiefe Löcher über die das Wasser hinweg schießt. Gerade im Herbst ist es einfach solche Plätze und die dort vorherrschende Strömung zu verfolgen. Dazu beobachtet man einfach eine Zeit lang das abtreibende Laub.

Als gute Köder haben sich in letzter Zeit immer mehr Gummifische bei mir durchgesetzt. Der natürliche Lauf, die große Auswahl an Farben und Formen sowie die natürliche Konsistenz die auch einen zweiten Biss nicht unmöglich macht, machen den GuFi zum Köder der Wahl.

Natürlich ist auch hier ein Stahlvorfach Pflicht. Wenn ihr alles richtig gemacht habt, sieht das Ergebnis möglicherweise so aus 🙂

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Wasser – Natur in seiner schönsten Form

Wasser – Grundstein des Lebens und essentielles Element um unsere Beute, die Fische zu beherbergen. Viele Fischer gehen einfach nur mit dem Zwang ans Wasser schnell ihre Beute zu fangen ohne ein Auge auf die Fauna und Flora rund um das Gewässer zu werfen. Schade, denn eigentlich sollte der Erholungsaspekt mittlerweile den Aspekt der Nahrungsbeschaffung in unserer heutigen Gesellschaft längst überholt haben.

_A190039_HDRDas soll jetzt nicht heißen, dass ich nur zum Angeln gehe wenn ich Erholung suche, nein, vielmehr ist die Erholung der angenehme Nebeneffekt der sich nach einigen Stunden am Wasser (meistens) wie von selbst einstellt.

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Natürlich weisen nicht alle Gewässer eine natürliche Schönheit auf und Leute die am Forellenpuff ihre Kreise ziehen werden vermutlich nicht so schnell in den Genuss von optisch erholsamen Eindrücken gelangen als solche die sich in den grünen Dschungel eines Naturgewässer begeben. Darum habe ich etwas in meinem Fotoarchiv gewühlt und einige Bilder herausgekramt die ich mit Erholung assoziiere.

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Wochenende – Angelzeit

Wie der Titel schon vermuten lässt war ich zusammen mit meinem Angelspezi auch heute wieder am Wasser unterwegs. Die fast schon sommerlichen Temperaturen und die Sonne haben uns letztendlich doch vom PC weg gelockt. Nach einer spritzigen Radltour von fast 15 Kilometern sind wir leicht verschwitzt am Wasser angekommen. Nachdem wir unsere Ruten montiert hatten gings auch gleich los. Nach wenigen Metern konnten wir den ersten Fisch sehen…am Ufer…tot…eine der bei uns in München sehr seltenen und somit ganzjährig geschützten Äschen. Nach eingehender Betrachtung konnten wir eine Verletzung im Bereich der Kiemendeckel entdecken. Vermutlich wurde das Tier von einem Gänsesäger gepackt und ist dann verendet.

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Weniger Meter weiter konnte ich von einem Baum aus (ja, wir angeln auch von Bäumen wenn es die Situation erlaubt…) einen weiteren toten Fisch am Ufer unter mir entdecken…auch hier handelte es sich um eine Äsche, diesmal aber um ein deutlich kapitaleres Exemplar. Äußerlich wies der Fisch einige Blessuren auf. Zum einen war im Bereicht der Kiemen der Körper aufgerissen und die Eingeweide angefressen. Bei einem Bekannten der einen Fischteich besitzt konnte ich solche Wunden bei verendeten Hechten schon mehrmals begutachten. Damals konnten wir mit Hilfe einer Trail Cam den Übertäter auf frischer Tat überführen…ein Mink. Die Verletzungen der Äsche legen auch hier nahe, dass es sich um einen 4 Beinigen Übeltäter handelt.

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Nach den weniger erfreulichen Überraschungen widmeten wir uns nun wieder der aktiven Fischerei und konnten sogar ein paar kapitale Exemplare bis 51cm zu einem Landgang überreden.

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Fischen im Herbst

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Die Tage werden langsam aber sicher kürzer, die Nächte länger und die Temperaturen…naja die werden kälter. Alles nichts Neues. Für den Angler eröffnen sich im Herbst farblich gesehen ganz neue Dimensionen. Die Natür fährt nochmal alles auf um uns den Abschied von der sonnigen Zeit zumindest optisch zu versüßen. Das hat allerdings auch seinen Preis…der Spinnangler der zum X-ten Mal Blätter von seinen Eisen rupft wird der Schönheit der Natur nicht so viel abgewinnen können, zumindest zeitweise.

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Vielerorts hat bereits die Bachforellenschonzeit begonnen und die Salmondigen stehen schon steil. Anders siehts bei den Regenbogenforellen aus. Die sind in vielen Gewässern noch offen und nehmen die von uns angebotenen Köder nach wie vor recht dankbar. Aber so einfach wie im Sommer ist die Fischerei auf Forellen jetzt auch nicht mehr. Die Fische sind vorsichtiger geworden. Ein zaghaftes Knabbern, ein schüchternes Stubsen des Köders….das alles kann man im klaren Wasser sehr gut beobachten. Aber letztendlich obsiegt doch die Gier und der Fisch greift zu. Gerade im Herbst sind die Regenbogenforellen meist zu zweit unterwegs, zumindest die kapitalen Exemplare. Wer also eine gute am Band hat, sollte nicht gleich die Stelle wechseln.

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City fishing

City fishing, Street fishing, Fischen in der Großstadt. Es gibt viele Bezeichnungen für ein und dieselbe Sache. Aber was reizt die Menschen denn in einer großen Stadt wie Berlin, München oder Köln quasi in der Innenstadt fischen zu gehen? Die frische Luft kann’s ja wohl nicht sein….Vielleicht der gute Fischbestand? Wohl eher auch nicht.

Der Freizeithunger der gestressten Städter ist vor allem im Sommer relativ hoch. Wenn man dann noch Angler ist, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man setzt sich hinters Steuer und fährt meist nicht gerade kurze Strecken um an einem natürlichen Gewässer seine Fische zu fangen und etwas Erholung zu finden. Aber die Fahrerei geht natürlich auch ins Geld und stresst auch irgendwie. Zum anderen kann man einfach aus seiner Lage das Beste machen und direkt am nächstbesten Gewässer in der Innenstadt fischen.

 

Um es vorweg zu nehmen, der Fischbestand in den Städten ist dank dem Engagement der Fischereivereine meist gar nicht mal so übel.

Kann man dann auch noch die Leute um einen herum ausblenden und die Stadtkulisse, so findet man doch kurzweilig Ruhe und Entspannung – zumindest in der Theorie.

Neben der Optik unserer Umgebung spielen die Mitmenschen auch eine nicht zu unterschätzende Rolle beim City fishing. Die Reaktionen meiner hochgeschätzten (haha…) Mitmenschen geht von aufrichtigem Interesse und Fraternisierung bis hin zu unverhohlenem Hass. So kann es durchaus vorkommen, dass man regelmäßig angepöbelt wird, einem Steine und Bierflaschen um die Ohren fliegen und man auch sonst nicht sonderlich viel Sympathie entgegen gebracht bekommt.

Klar, als Angler in einer Großstadt polarisiert man natürlich zu einem gewissen Teil.

Steht man als Angler doch irgendwie noch in der archaischen Spalte des Jäger und Sammlers und wird oft als primitiver, potentieller Gewalttäter eingestuft. Glücklicherweise schützt uns der Staat hier in gewisser Weise. Althergebrachte Tätigkeiten wie die Jagd und Fischerei fallen unter Brauchtumspflege und sind damit in gewisser Weise immun gegenüber rechtlichen Belangen durch die Tierschützer und andere Diffamierer .

Der moderne Schlippsträger der sein Essen vorgekauft beim Fast-Food Dealer um die Ecke kauft wird das nicht verstehen wollen.

 

Auch die Intoleranz der Zweibeiner die sich munter durch unsere heimische Flora futtern und insgeheim mehr mit den Tieren sympathisieren als mit den Menschen macht es uns nicht leichter unserer Beschäftigung nachzugehen. Natürlich fällt das in gewisser Weise unter die Meinungsfreiheit aber auch hier gibt es Grenzen.

Viel zu oft wird einfach mal gefährliches Halbwissen in Worte gefasst und dann ohne groß zu überlegen lautstark kund getan.

Ja, sicherlich, es ist für den Fisch nicht besonders angenehm mit einem Haken gepierct zu werden und dann den Stress des Drills über sich ergehen zu lassen aber es ist auch sicherlich unangenehmer in einem Treibnetz elendig zu verrecken oder in einer Zuchtanlage mit fettigem Mastfutter und Antibiotika vollgestopft zu werden. Der waidgerechte Angler wird keinem Tier länger als nötig Stress oder Schmerzen zumuten, da können sich die Tierschützer sicher sein. Natürlich gibt es auch hier, wie überall schwarze Schafe. Das ist dann aber wieder ein anderes Thema.

 

Auch in der Wissenschaft gibt es zu der Thematik zwei Meinungen. Die eine Fraktion sagt, dass Fische keinen Schmerz sondern nur Stress empfinden können weil ihnen eine bestimmte Region im Hirn fehlt die zum Beispiel bei Säugetieren vorhanden ist. Ich für meinen Teil fühle mich besser mit der ersten Theorie. Zwar glaube ich nicht, dass ich die Fischerei aufgeben würde (dafür ist sie schon zu sehr ein essentieller Bestandteil meines Lebens), wenn 100% erwiesen würde, dass Fische Schmerz empfinden könnten, aber es würde doch ein fahler Nachgeschmack bei der Ausübung meiner Passion bleiben.

Wenn ein Veganer oder Vegetarier meckert, dass man die Fische in Ruhe lassen soll, kann man das noch nachvollziehen aber die Hobbytierschützer die erstmal lautstark schimpfen und mit dem Finger auf einen zeigen um ihn anschließend mit abgedroschenen Hasstiraden und verbalen Schmähungen zu überschütten, nur um anschließend befriedigt nach Hause zu gehen und sich ein fettes saftiges Kotelett vom Penny Markt reinzuziehen, nun die kann man getrost als scheinheilig bezeichnen.

 

Auch die Leute die an Charma glauben und es nicht gut heißen, ein anderes Lebewesen zu töten, sind von ihrem Standpunkt aus durchaus im Recht. Aber wir haben in diesem Land Religionsfreiheit und schon in der Bibel steht „Macht Euch die Erde untertan“ (Genesis 1, 28), was jetzt nicht heißt alles abzuklöppeln oder zu versklaven. Auch hier gilt für alle Beteiligten Maß halten.

Das nächste Problem, abgesehen von garstigen Tierschutzaktivisten, sind die anderen Erholungssuchenden und weitere Wassersportler.

Es macht wenig Sinn am Wochenende bei 34°C an einem Stadtfluss mit Watstiefeln und Rute entlang zu tingeln.

Die meisten Strände und Uferregionen werden zu dieser Zeit von Badegästen okkupiert sein. Die sehen das auch nicht so gerne wenn jemand scharfe Haken durch deren Baderevier zieht. Gleiches gilt für Kajakfahrer und Taucher. Auch hier muss man Kompromisse treffen. Eine gute Lösung ist hier einfach ganz früh zum Fischen zu gehen. Das deckt sich in den meisten Fällen auch mit den natürlichen Biorhythmus der Fische.

In der Früh sind die Flossenträger meist noch argloser und nicht so vorsichtig wie in der Mittagszeit wenn schon dutzende Paare an Käsefüßen und erschlafften Brüsten an ihnen vorbeigezogen sind…

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Und auch die Angler selber sind in der Pflicht ihren Ruf und ihr eventuell vorhandenes Ansehen bei der übrigen Bevölkerung nicht zu verspielen.

Keiner, weder andere Anglerkollegen noch andere Erholungssuchende freuen sich, wenn am Wasser plötzlich eine wahre Zeltstadt steht, mit Grillfeuer und einer ganzen Batterie an Ruten die über den halben See gespannt sind.

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Ebenso wenig tragen zurückgelassene Bierflaschen, Maden- und Würmerdosen sowie Schnurreste und Fischeingeweide dazu bei, unser Ansehen bei unseren Mitmenschen zu steigern. Ebenfalls bedenklich sind Kollegen die Volltrunken in Tarnklamotten am Wasser sitzen und so lautstark marodieren, dass die Eltern plötzlich seeehr genau auf ihre Kinder achten, nicht dass der böse Onkel in Tarnklamotten plötzlich dem Nachwuchs zu nahe kommt…

Erstaunlicherweise ist die Akzeptanz gegenüber den Anglern im Norden erfahrungsgemäß höher als im Süden. Das liegt vermutlich am Wetter, die kühle Temperatur im Norden kühlt die Gemüter freilich besser ab als im warmen Süden. Hier sind die Leute deutlich hitziger und leider oftmals auch aggressiver.

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Oft hilft es einfach mal sein Hirn anzuschalten und zu denken bevor man vom Sprachapparat Gebrauch macht oder einfach mal versuchen sich in die Lage der Anderen hinein zu versetzen…

Interessanterweise scheinen sich einige Fischarten auch in der Stadt von Natur aus wohl zu fühlen. Schaut man beim sonntäglichen Spaziergang mal von einer Brücke oder am Ufer eines Teichs so wird man oft genug den einen oder anderen Kulturflüchter erkennen. Besonders Döbel, Karpfen und viele andere Weißfische fühlen sich anscheinend in der unmittelbaren Nähe des Menschen wohl. Auch bietet die Stadt, ähnlich wie bei den Menschen, den Fischen viele neue Versteckmöglichkeiten sowie ein ungewöhnlich abwechslungsreiches Nahrungsprogramm. So kann es sein, dass man unterhalb einer Schlachterei die ab und an mal ein paar ihrer Abfälle „zufällig“ in den Fluss entsorgt abartig kapitale Exemplare fangen kann.

Weniger schön ist es, wenn die anliegenden Industrieanlagen das gleiche mit ihren Abwässern machen. Leider kommt das häufiger vor als uns lieb sein kann.

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Anglerisch auf Achse?

NewsWer kennt sie nicht, die Bilder von bekannten Anglern mit mächtigen Fischen auf dem Arm. Die Angelindustrie bedient sich ja gerne solcher „Helden“ um ihre Produkte zu verkaufen. Dem Käufer wird mehr oder weniger direkt suggeriert, dass sie, wenn sie das beworbene Gerät kaufen, auch solche Fische fangen werden/können. Ob die Fische dann auch wirklich mit dem auf dieser Seite im Katalog beworbenen Ködern oder Ruten gefangen wurden, kann man durchaus anzweifeln. Genauso ob die Fische auch in Deutschland gefangen wurden.

 

Fakt ist: Deutsche Gewässer unterliegen einem starken Angeldruck, besonders in der Nähe von Großstädten.

 

Auf dem Land geht es da etwas moderater zu, keine Frage. Da aber ein Großteil der Angler kein Catch&Release betreibt, sind unsere Fischbestände in den letzten Jahrzehnten deutlich geschrumpft. Da hilft auch der Fischbesatz nicht wirklich, denn große Fische werden nur in seltenen Fällen besetzt. Interessant ist demzufolge auch die Überlegung ein Entnahmefenster für Fische einzuführen um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen großen und kleinen Fischen mittelfristig herbei zu führen.

Aus diesen genannten Gründen (und aus noch einigen mehr) gehen viele Angler nicht nur in Deutschland sondern gerne auch im benachbarten Ausland auf die Jagd nach Flossenträgern. Wir vom Angeln-24.de/Angler-blog.de/angler-service.de/anglerportal.net Team waren in den letzten Jahren unablässig in Deutschland unterwegs und haben uns mehr oder weniger erfolgreich Gewässer in einigen Bundesländern genauer angesehen. Auffällig ist vor allem der Gradient zwischen Ost und West/Süd/Nord. Die Fischbestände im Osten der Republik fanden wir im Vergleich zu vielen anderen Gewässern die wir befischen durften, eher dürftig. Vielleicht sind die Fische im Osten auch einfach nur etwas heikler und entsprechend schwerer zu fangen, wer weiß.

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Kurzum, dieses Jahr ging unsere Teamreise nach Dänemark an einem der größten Binnenseen des Landes. Um es kurz zu machen, es ist wahr, die Fischbestände dort bzw. an diesem Gewässer sind deutlich besser als an den meisten deutschen Gewässern. Das liegt zum einen am geringeren Angeldruck, an vernünftiger Fischentnahmepraxis und am augenscheinlichen fehlen professioneller Berufsfischer. Außerdem stehen die Dänen der Natur oftmals respektvoller gegenüber als der deutsche Angler.

 

Als Semi-Globetrotter gehe ich sogar soweit zu behaupten, dass ein Großteil der garstigen und unfreundlichen, notorisch schlecht gelaunten und absolut nicht hilfsbereiten Menschen in meiner Heimat Deutschland residiert….

 

Nichts desto trotz ist Deutschland ein wunderbares Land voller findiger Menschen und Tüftler, allerdings entgleitet uns die Menschlichkeit, der Respekt gegenüber anderen und die Liebe zur Natur zusehends. Anders ausgedrückt: Deutschland hat eine Ellenbogengesellschaft die ihre Anerkennung untereinander mit Missgunst und Neid zum Ausdruck bringt. Jeder will/muss besser sein als sein Nachbar… dieser soziale Schwanzvergleich, gepaart mit dem ruppigen Umgangston untereinander ist in heutiger Zeit leider eher die Regel als die Ausnahme. Woher kommen denn die ganzen psychosomatischen „Zvilisationskrankheiten“ der Neuzeit? Sicherlich nicht vom herzlichen und freundlichen Miteinander… Frägt man im Ausland nach „Burnout“ bekommt man im schlimmsten Fall ein unverständliches Kopfschütteln, im besten Fall einen hochprozentigen Cocktail.

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Nur wer im Leben was erreicht hat (in Form von monetären Statussymbolen) wird akzeptiert bzw. geachtet/beneidet, frei nach dem Credo: „Haste was, biste was“.

 

Irgendwo sehr befremdlich bedenkt man doch, dass der Mensch ein Herdentier ist. Selbst die Zugpferde der unterschiedlichsten Weltreligionen hatten ihre Anhänger z.B. auch Jesus mit seiner Crew von Aposteln die ihn umsorgten und begleiteten.

Es kann der reichste Pimpf nicht in Wohlstand leben wenn er nicht seine Mitmenschen um sich hat, die ihm das durch ihre Dienstleistungen ermöglichen. Dies sollten besagte Personen immer im Hinterkopf behalten. Natürlich kann man die letzten Phrasen nicht zu 100% pauschalisieren aber wenn ihr darüber nachdenkt, werdet ihr feststellen, dass ich so unrecht nicht habe mit meinen Aussagen.

Nachdem ich nun wieder ordentlich auf soziale und gesellschaftskritische Themen abgeglitten bin, geht es jetzt wieder zurück zum Thema Angeln. Wir waren also eine Zeit lang in Dänemark unterwegs…und haben ganz passabel gefangen. Das Wetter war uns leider nicht ganz so freundlich gesonnen, mal Regen, mal Sonnenschein, mal 28°C und brütende Hitze, mal 12°C und steife Nippel. Eine Temperatur von 20°C und eine isobare Situation wären für unser Vorhaben optimal gewesen, leider sollte es nicht so sein. Aber mit etwas Anstrengung und viel Optimismus konnten wir einen doch ganz interessanten Eindruck vom Potential dieses Sees erhaschen. Ein kleiner Bericht wird demnächst auch auf Angeln-24.de erscheinen.

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