Netter Juni – Hecht.

Bis in den Juli hinein weiß ich mittlerweile recht gut, wo sich in meinem Hausgewässer die Hechte aufhalten. Allerdings ist das auch nicht zwingend eine Fanggarantie.

Die letzte Woche war geprägt von einem deutlichen Temperatursturz von 25°C auf 15°C und jeder Menge Regen. Mein sonst so klares Gewässer war folglich deutlich eingetrübt. Das etwas kühlere Wasser dürfte die Hechte nicht wirklich stören, verspricht es doch einen erhöhten Sauerstoffgehalt und damit vitalere Fische. Auch die Luftdruckschwankungen bekommen die Hechte, im Gegensatz zu den Zandern, recht gut auf die Reihe. Folglich entschlossen mein Angelpartner und ich am Freitag (Brückentag) unseren See wieder einmal unsicher zu machen.

Nach einer etwas verzögerten Anlaufphase (der Lenzstöpsel unseres Angelbootes musste gewechselt und ein neues Gewinde eingeklebt werden), ging es dann um die Mittagszeit herum los. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass die Hechte im See ausgeprägte Aktivitäts- und Beißzeiten haben. Im Sommer liegt diese Phase immer zwischen 15 und 18 Uhr wobei es durchschnittlich um 15:30 am besten war.

Dieses Mal taten wir uns ziemlich schwer beim Schleppen was auch an den 14km/h Ostwind lag. Mit einem kleinen Ruderboot welches auch noch wirklich durch Rudern betrieben wurde, war es ziemlich schwer gegen den Wind anzukommen und die Köder auf Geschwindigkeit zu kriegen.

Folglich entschlossen wir uns nach einigen erfolglosen aber mühsamen Stunden dazu, stationär zu fischen. Ein passendes Kautfeld (übrigens das Einzige in diesem Teil des Sees) war schnell gefunden und wir ankerten vor dem Krautfeld. Nach dem ersten Wurf hatte mein Kollege den ersten guten Nachläufer. Danach tat sich erstmal nichts mehr. Also wechselten wir mit dem Boot hinter das Krautfeld und fischten die Flanken sowie die andere Seite gründlich ab. Ich konnte auf einen großen Swimbait einen schönen Nachläufer verzeichnen der mich aber leider kurz vor dem Zuschnappen entdeckte und schleunigst das Weite suchte – so kanns gehen. Aber nachdem sich Beharrlichkeit ja ab und an auszahlt, beharkte ich den Fisch weiter mit meinem Köder.

Nach etwa 15 Minuten konnte ich sein Interesse erneut wecken. Bedingt durch die Regenfälle der letzten Tage war das Wasser eingetrübt was vermutlich zur Folge hatte, dass der Fisch den Köder visuell nicht so gut ausmachen konnte. Folglich fischte ich den Swimbait etwas langsamer als normal. Und siehe da, der Hecht hing. Nach einem kurzen aber fulminanten Drill im bzw. über dem Krautfeld konnte wir einen schönen ca. 80cm großen Fisch landen. Auffällig waren die punktförmigen Einblutungen an den Brustflossen und dem Nacken (Petechien?). Diese dürften vom Laichgeschäft stammen. Aber ansonsten erfreute ich das Tier bester Gesundheit oder anders ausgedrückt: Für einen Juni-Hecht hatte das Mädel definitv keine Bikini Figur…

 

Hecht

Hecht erfolgreich abgeschleppt

Der Juni ist erfahrungsgemäß recht vielversprechend wenn es auf Hecht gehen soll. Dementsprechend bin ich im Juni recht gerne auf dem Wasser. Allerdings sollte das Wetter halbwegs trocken sein und der Wind nicht zu stark blasen da sonst die Schlepperei mit dem Ruderboot einfach nur mühsam ist.

Beide Vorraussetzungen waren am 20.6. leider nicht gegeben. Der Wind bließ und der Himmel öffnete regelmäßig seine Schleusen. Nass bis auf die Unterhose fischten mein Kollege und ich weiter. Nun, es hat sich gelohnt. In Summe konnten wir 7 Hechte fangen, 3 davon waren wirklich gut.

Hecht im Juni abgeschleppt

Neuzugänge: Neue Angelköder

Regenwetter, Geburtstagsfrust, chronische Unterfischung? Dagegen hilft eigentlich nur Eins: Geld ausgeben. Gesagt, getan. Am besten beim Händler seines Vertrauens vor Ort. Gerade jetzt ist es wichtig den lokalen Einzelhandel etwas zu unterstützen (sofern man einen ordentlichen Händler vor Ort hat). Wegen der Corona Pandemie sind viele Einzelhändler in Schieflage geraten und kämpfen um ihr Dasein.

Lucky Craft

Nachdem ich mich entschieden hatte, dieses Jahr vermehrt handgemachte Wobbler zu testen, fiel mir die Entscheidung die AnglerOase in Jesenwang zu besuchen, recht leicht. Dort, so meinte ich mich zu erinnern, schlummern in einer Ecke noch ein paar Hybrida Restposten. Gesagt, getan.

Hybrida Wobbler

Nach dem üblichen herzlichen Empfang stromerte ich zielstrebig Richtung Hybrida Ecke und siehe da, ich wurde nicht enttäuscht. Insgesamt fanden drei Hybridas, ein ASO Schleppsystem, zwei Ghost Fishing Gummis und ein Lucky Craft Swimbait ihren Weg zu mir. Anglerherz was willst du mehr?

A.S.O. Schleppsystem No. 4

Neuzugänge: Monarch Dok Wobbler

Als Spinnfischer ist man irgendwo auch immer ein Stück weit ein Sammler. Vermutlich kommt daher auch irgendwie die Bezeichnung Jäger und Sammler. Da ich in den letzten Jahren sehr sehr viele Kunstköder testen durfte und kaum noch Ware von der Stange fische, begab es sich, dass ich immer mehr in den Sektor der customized lures eintauchte. Viele dieser handgemachten Köder haben eins gemeinsam: Sie sind absolute Unikate. Sowohl von der Optik, dem Lauf, der Verarbeitung und ihren anderen Eigenschaften wie Gewicht etc. her.

Monarch Dok Wobbler

Eine der bekannteren Firmen auf diesem Sektor ist die Firma Monarch Dok. Die Firma stellt mittlerweile seit über einem Jahrzehnt ihre Wobbler in Kroatien her. Mein erster Kontakt mit diesen Wobblern liegt nun auch schon über 10 Jahre zurück. Bei meinem örtlichen Angelhändler gab es damals mehr oder weniger unter der Theke einen kleinen Schaukasten in dem diese handgemachten kleinen Holzfischchen, vor Diebstahl geschützt, ihr Dasein fristeten. Nur betuchten Kunden waren diese erlesenen Köder vorbehalten. Das lag zum einen am Preis und zum anderen daran, dass damals die gefertigten Stückzahlen noch sehr gering waren.

Lange Rede, kurzer Sinn. Nach langem Ringen mit mir und meinem Geldbeutel habe ich mich nun doch entschlossen einige der Köder zum Testen zu kaufen. Ausschlaggebend war die Tatsache, dass diese Wobbler keine Geräuschkugeln im Inneren haben und somit halbwegs natürlich im Wasser wirken.

Je nachdem wie die Ködertests zu den Wobblern verlaufen wird es hierzu in den nächsten 12 Monaten eine Firmenvorstellung und einen kleinen Bericht dazu geben.

Haken Plagiate von Profi Blinker

Wer sich ein bißchen mit der Spinnfischer Landschaft dieses Landes auseinander setzt oder gesetzt hat, wird um einen Namen kaum herum kommen – Roland Lorkowski. Der mittlerweile schon recht betagte Gründer und Inhaber der Firma Profi Blinker.

In seinen Videos zeigt der streitbare Roland wie qualitativ hochwertig seine Produkte sind und wird auch nicht müde über andere Firmen herzuziehen die angeblich alle bei ihm kopiert haben. Alleine das aktuelle Vorwort seines Katalogs (2019/2020) in dem er ziemlich arg über die Japaner und ihren Vernichtungsfeldzug gegen alles was Flossen hat herzieht sind es wert gelesen zu werden. Kennt man seine Filme der letzten 25 Jahre, so merkt man doch, dass er sich vereinzelt widerspricht – pardon, seine Meinung revidiert bzw. ändert. In Summe ändert das nichts an seinem „Lebenswerk“. Ich kenne kaum jemanden der so gut und oft kapitale Hechte gefangen und gefilmt hat wie der altehrwürdige Roland Lorkowski. Seine gesamte Diskographie an Filmen gibt es übrigens hier zu sehen.

Wer die ganzen Filme mal durchgesehen hat (Achtung, wer die Herr der Ringe Triologie an einem Wochenende durchgeguckt hat, sollte es sich überlegen das Gleiche nicht auch mit allen Profi Blinker Filmen zu machen, die sind ungleich härter…und länger…) wird über kurz oder lang auch auf die Materialtests stoßen. Einer dieser Tests ist mir in Erinnerung geblieben. Dabei ging es um den Wahnsinnshaken. Angeblich wurde und wird der Haken schon sehr lange in China kopiert – allerdings in minderer Qualität. Bislang ist mir noch kein Exemplar dieser Plagiate unter die Augen bekommen – bis jetzt. Ob sie nun besser, schlechter oder gleich gut sind wie die Originale bleibt final noch abzukären. Ich werde berichten….

Haken Plagiate von Profi Blinker

Fakt ist: Die Plagiate kosten ca. 60% des Originalprodukts. Aber selbst das ist mit unter 2€ pro 10 Stück lachhaft wenig verglichen mit den Preisen von Karpfenhaken der Firmen Gamakatsu, Owner und Nash…

Liebesgrüße aus China – Sänger Neiru Shad

Bekanntlich wird der Großteil aller Angelgeräte, seien es Köder, Schnüre oder Ruten, in China produziert. Hin und wieder, also ungefährt jeden zweiten Tag, lasse ich mich zu exzessiven Streifzügen auf diversen Online Plattformen hinreißen um nach neuen Ködern zu suchen die es vielleicht in absehbarer Zeit nach Deutschland schaffen.

Sänger Neiru Shad

Einer davon ist der Neiru Shad der hierzulande von Sänger vertrieben wird. Der Köder ist bereits seit 2019 im Sänger Doiyo Programm und noch um einiges Länger bei mir zu Hause in der Kiste mit den zu prüfenden Ködern. Bisher hatte ich keine Zeit diese Köder zu testen zumal ich 2019 vorrangig damit beschäftigt war die Daiwa Gummis, Rollen und Köder genau unter die Lupe zu nehmen.

Na vielleicht schaffe ich es 2020 meinen Forellen, Döbeln und Barschen diesen Happen vorzusetzen. Optisch besteht zumindest eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Daiwa Micro Shad.

Erster Meter in 2020

Wie so oft kommen die besten Fänge völlig unerwartet. So auch dieser kapitale Hecht. Nachdem 2019 fangtechnisch was Hecht betrifft ein eher maues Jahr war, knallte es gleich zu Beginn der Saison im Mai ordentlich. Ein langjähriger Freund lud mich zu sich aufs Boot ein und gemeinsam wollten wir in einem der großen klaren Voralpenseen den Seeforellen und Renken nachstellen. Entsprechend war auch unsere Ausrüstung. Für das Seeforellenschleppen hatten wir nur sehr leichte Ruten am Start. Für die Schleppangelei völlig ausreichend. Nachdem wir unser Fanglimit für Renken beide fast gänzlich ausgeschöpft hatten, wollten wir die Abendstunden noch für etwas raubfischartiges verwenden.

Es wurden 4 Ruten hinter dem Boot hergeschleppt, der Vollmond ging langsam aber sicher hinter den Bergen auf und die ersten grölenden Besoffenen Halbstarken die von Mami zu Hause Auslauf bekommen hatten, ruderten mit ihren Booten wieder zurück an Land.

Gegen 21 Uhr schnackelte es dann gewaltig in der Rute…nach einem fulminanten Drill konnten wir diese schöne Dame ablichten. Dick und fett, keine Spur vom Laichgeschäft.

Hechtriese

Unverhoffter Riesen-Döbel

Trotz oder vielleicht wegen Corona entwickelt sich 2020, zumindest bisher, zu einem sehr guten Angeljahr. Der Meter ist bei den Hechten bereits gefallen und auch bei den Döbeln konnte ich einen ordentlichen Ausnahmefisch fangen.

Riesiger Döbel, in Bayern auch Aitel genannt.

Dieses knapp 70cm lange Exemplar hat mehr mit einem Graskarpfen gemein als mit einem Döbel.

Bedenkt man, dass der Döbel, vor allem die größeren Exemplare, als sehr scheue und schlaue Tiere gelten, wundert es doch umso mehr, dass dieses Exemplar auf einen Wobbler gebissen hat. Wohl gemerkt, einen Wobbler mit Rasseln im Inneren. In der Regel nehmen erfahrene Tiere Reißaus wenn ihnen ein klackerndes Plastikfischchen über den Weg schwimmt.

Dorado – eine weitere polnische Wobblerschmiede

Dorado Lake

Dorado Wobbler gibt es schon ziemlich lange. Wie lange genau kann ich der Homepage des Herstellers leider nicht genau entnehmen da ich des polnischen nicht mächtig bin. Fakt ist aber, dass ich bereits um die Jahrtausendwende herum angefangen habe, meine Gerätekisten mit Dorado Wobblern zu füllen. Damals vor allem mit den Modellen Lake, Stick, Alaska und Invader. Das war in etwa auch zu der Zeit als Salmo seinen Aufstieg im Ködersegment begann. Nicht von ungefähr sehen sich viele Wobbler der einzelnen polnischen Köderschmieden sehr ähnlich. Das scheint aber niemanden zu stören, am allerwenigsten die Fische.

Wie bei den meisten polnischen Wobblern, bestehen auch die Dorados aus PU (glaube ich…). Holz ist es in jedem Fall nicht. Bereits vor einigen Jahren haben wir das erste Mal einen Jerk von Dorado getestet und waren positiv überrascht.

Auf Nachfrage stand mir die Firma zu meinen Fragen Rede und Antwort. Den entsprechenden Bericht hierzu findet ihr bald auf Angeln-24.de.

In unserem Ködertestportal werden wir in den nächsten 2 Jahren die Dorado Wobbler auf Herz und Nieren testen. Ihr dürft also gespannt sein.

Kenart Wobbler – Eine polnische Angelköderschmiede

Kenard Sneck

Eine mittlerweile nicht mehr ganz neue Marke auf dem Wobblermarkt ist die Marke Kenart aus Polen. Auf der Homepage kann sich jeder der sich für diese Wobbler interessiert selbst ein Bild vom Produktportfolio machen. Aktuell findet man unter www.kenart.pl gut 25 verschiedene Modelle an kleinen bis mittleren Wobblern. Soweit ich das erkennen kann, bestehen die Wobbler aus PU Schaum. Die Verarbeitung ist gut, die Farbdekore realistisch bis abstrakt. Die Haken sind relativ dick aber robust und kurzschenklig.

Die Polen scheinen wirklich ein Händchen für kleine, leichte und aggressiv laufende Wobbler zu haben. Wer schon Mal in Polen war weiß, dass das Land sehr stark von kleinen Bächen und Flüssen durchzogen ist. Für diese kleinen Bäche sind die meisten der polnischen Wobbler ausgelegt und entwickelt worden. Preislich liegen die meisten Modelle unter 5€ was nicht nur den Polen sondern auch den Rest der angelverrückten Europäer zu gute kommen dürfte.

Auch hier kann man ganz klar sagen: Es muss nicht immer Rapala, Megabass, Lucky Craft und Co sein. Die Rechnung ist eigentlich recht einfach. Ein Mittlerer Lucky Craft Wobbler kostet etwa 20€, die Premium Versionen gehen für 60€ über den Tisch. Ich habe sowohl die Modelle aus der Pointer Serie als auch die aus dem Premium Segment gefischt. Geile Teile, keine Frage. Aber sind sie ihr Geld auch wert? Persönlich fische ich an häufiger frequentierten Gewässern am liebsten ohne Geräuschkugeln. Die meisten Luckys haben aber welche. Außerdem sind einige meiner Gewässer mit Hindernissen regelrecht gespickt. Wer da einen Lucky fischt, hat den Bezug zum Geld verloren oder ist in einer guten finanziellen Situation in der Geld wohl keine Rolle spielt. Beides ist bei mir nicht der Fall, ich wohne in einer der teuersten Städte Deutschlands und muss auch schauen, dass ich meine Kröten irgendwie beisammen halte. Aus diesem Grund habe ich fast alle meine Luckys verkauft. Wenn man sich eh kaum traut damit zu fischen, haben diese Köder ihre Existenzberechtigung in meiner Köderkiste verloren. Oder um es nochmal deutlich zu machen: Für einen Lucky bekomme ich durchschnittlich 15 polnische, in Handarbeit gefertigte Unikate. Ich brauche am Wasser keine Statussymbole um zu überzeugen oder mich als Überangler zu fühlen. Hier verhält es sich wie mit den Autos wenngleich bei Autos hinsichtlich der Leistung ein deutlicher Unterschied besteht ob ich mit einem Skoda zum Fischen fahre oder mit einem Maybach.

 

Auf unserer gerade noch im Aufbau befindlichen Seite www.anglerportal.net werden wir in den nächsten zwei Jahren fast alle der Kenart Wobbler sukzessive testen, ihr dürft also gespannt sein.