Der Herbst und die Dicken

Irgendwer sagte einst zu mir „Im Herbst beißen die Dicken, also raus ans Wasser“. Nach über 20 Jahren der exzessiven Fischerei kann ich den Spruch zumindest teilweise bestätigen. Bereits in einem anderen Blogeintrag erwähnt, fressen sich auch die Fische sowas wie Winterspeck an, zumindest einige Arten. Andere Arten hingegen drehen bei kühleren Temperaturen, bedingt durch die potentiell höhere Sauerstoffsättigung, erst richtig auf.

 

Vor einiger Zeit konnte ich aus dem fernen Osten einige Köder importieren die aussahen wie kleine Koppen. Zwar ist der Begriff „klein“ relativ da die Gummis eine stolze Länge von fast 11cm aufweisen und eigentlich mehr einer Grundel ähneln aber das scheint die Forellen nicht weiter zu tangieren. Alles was in die Futterluke passt, wird auch gefressen sofern nicht allzu viel Mühe dafür nötig ist.

Die Montage der Koppen ist immer so eine Sache. Entweder man nicht einen passenden Jig Head und sticht ihn ein was aber über kurz oder lang zu einer Verschlechterung der Aktion führt oder man schraubt den Jig ein und befestigt einen Stinger am Bleikopf. Beides hat vor und Nachteile.

Nachdem es in meinem Hausgewässer mittlerweile wieder ein paar gute Forellen um die 60cm gibt, war es eigentlich kein Thema mit entsprechend großen Gummis zu fischen. Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen, dass mit der Größe der Gummis auch die Wahrscheinlichkeit steigt, einen Schneidertag einzulegen. Aber hey, wer einmal eine ordentliche Frau hatte, will keine Mädchen mehr. Ähnlich verhält es sich mit den kapitalen Fischen. Klar, ich freu mich auch über kleine Forellen aber da man selbst beim Zurücksetzen untermaßiger oder gerade geschonter Fische Angst haben muss von so einem geistigen Tiefflieger verklagt zu werden, ist es mit lieber gar nicht erst in eine entsprechende Situation zu geraten. Dies ist gerade bei Gewässern mit starkem Besucheraufkommen der Fall. Man(n) weiß nie wer da um einen rum schleicht und ob er mit dem Handy oder der Kamera Landschaftsaufnahmen macht oder dich beim Zurücksetzen eines Fisches filmt. Im Nachhinein zu behaupten der Fisch wäre geschont oder untermaßig ist leider meist nicht ohne weiteres zu beweisen und der Makel bleibt einem vermutlich länger anhaften als es gut ist. So schnell kann man vom unbescholtenen Bürger zum potentiellen Straftäter werden. Nicht schön sowas. Andererseits muss man solche Dinge doch auch irgendwie mit Humor nehmen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Organisation PETA (ich schreibe absichtlich nicht Tierschutzorganisation denn das ist sie in meinen Augen schon lange nicht mehr) diesen Herbst Klage eingereicht hat gegen die Durchführung von Angelmessen. Wer genaueres dazu wissen möchte sollte sich den aktuellen Blinker 11/2018 kaufen. Einfach nur köstlich. Ist zwar nur ein kleiner Beitrag aber dennoch: Für jede lächerliche und unnütze Klage seitens der PETA überlege ich einen kleinen Betrag an Sea Shepherd zu spenden. Die machen wenigstens vernünftige Aktionen und hauen nicht auf die Kleinen sondern packen die Großen an, so wie es sich gehört. Auf die Kleinen kann jeder treten, bei den Großen braucht man schon Eier.

In jedem Fall bin ich einige Male umsonst mit den Koppenködern losgezogen. Zwar gab es immer wieder mal Nachläufer, unter anderem auch Hechte und Huchen, allerdings zeigten diese eher Neugier als Fressgier. Einzig einige Forellen um die 40cm gingen zum Angriff über, blieben jedoch nicht hängen da der Haken zu weit vorne im Köder sitzt.

Letztendlich hat es nun doch noch geklappt. Letzten Samstag konnte ich zwei Stramme Fische mit knapp 60cm dingfest machen. Nachdem ich es, bedingt durch einige anwesende Personen, mit dem Fang sogar in eines der lokalen Klatschmagazine geschafft habe, stellte sich die Frage bzgl. des Zurücksetzens der Fische gar nicht erst…

Pete
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