Rigging von Savage Gear Roach Gummiködern

Kleine Auswahl an Savage Gear LB Roach Gummis

Kleine Auswahl an Savage Gear LB Roach Gummis

Zugegeben, Savage Gear mischt seit etwa 10 Jahren weit vorne mit wenn es um Gummiköder geht. Der Hersteller hat wirklich in jeder Preisklasse etwas zu bieten. Sei es jetzt der 0815 (Cannibal) Shad für den Standard Goldzahn Angler der mit möglichst wenig Geld möglichst viele Fische aus dem Gewässer „räubern“ will oder das 48cm lange 4D Pike Modell für schlappe 80-100€, je nach Anbieter, das der versierte Specimen Hunter hinter seinem Bass Boat herschleppt, bei Savage Gear ist für jeden Geldbeutel mehr oder weniger was geboten.

So sehen die ersten Testkandidaten aus die ich mit der Shallow Screw ausgerüstet habe.

Allerdings haben die meisten Gummis etwas gemeinsam: Das Anködern, Neudeutsch auch Rigging genannt, erfordert etwas Phantasie und Fingerspitzengefühl. Na gut, beim Cannibal Shad jetzt eher weniger aber z.B. ein Real Eel in 40cm wird out of Box mit einer eher durchschnittlichen Montage geliefert. Bei den LB Roach Modellen ist es ähnlich. Das Modell mit Paddle Tail ist ein hochrückiger Gummi den man nicht so ohne Weitere optimal auf einen Jig ziehen kann da auf der Oberseite sonst zu wenig von der Hakenspitze sichtbar ist. Lösen lässt sich dieses Problem durch die Verwendung einer sogenannten (Shallow) Screw. Hier hat man aber oftmals das Problem den Köder auf entsprechende Tiefe zu bringen. Natürlich könnte man in den Snap oder die Screw zusätzliche Gewichte einhängen aber mal ehrlich, das schaut schon sehr bescheiden aus.

Hier sieht man die ersten Exemplare die bereits eine Screw von mir verpasst bekommen haben.

Nun, da bei mir am Fließgewässer die Bereiche in denen die Hechte meist stehen ohnehin eher flacher Natur sind, sprich im Durchschnitt etwa 1-1,5m, reicht mit die Montage an einer Shallow Screw problemlos aus, um (hoffentlich) auch Fische zu fangen. Anbei mal eine kleine Anleitung wie ich an das Thema herangegangen bin.

Am einfachsten lässt sich die Screw durch das Maul des Gummifisches in den restlichen Köder drehen, wenn man den Gummifisch zwischen Daumen und Zeigefinger klemmt und den Schraube unter gleichmäßigem Druck in den Fischkörper dreht.

Wichtiges Zubehör: Eine kleine Auswahl an Sprengringen.

Dabei sollte man darauf achten, dass man keine zu dicke und vor allem lange Schraube auswählt. Je dicker die Schraube ist, desto höher ist die Gefahr, dass die aufgeklebten Augen des Gummifisches abgehen bzw. die Windungen der Screw seitlich aus dem Körper des Gummifisches heraus stehen. Das sieht nicht gut aus und bringt auch sonst keine Vorteile. Zudem schränkt eine zu lange Screw die Beweglichkeit des Köder ordentlich ein. Also die Screw lieber etwas kürzer als zu lang nehmen. Als Richtwert kann man sagen, dass die Screw maximal 1/4 des Köderkörpers lang sein sollte.

Ein wichtiger Bestandteil der Montage: Ein Wirbel kombiniert mit einem Sprengring. Der Sprengring wird später in die Öse der Screw eingeklinkt.

Ist die Screw fachgerecht in den Köder eingebohrt muss man sich entscheiden ob man eine Durchlaufmontage herstellen möchte, bei der der Köder frei auf dem Vorfach hin und her gleiten kann, oder ob man lieber eine fixierte Montage bevorzugt. Beide Montagen haben ihre Vor- und Nachteile.

Bei kleineren Ködern auf Hecht ein Muss: Das Stahlvorfach.

Die Durchlaufmontage verhindert angeblich, dass der Fisch den Köder leichter abschütteln kann. Soweit zumindest die Aussage einiger „Profis“. Wen diese Montage reizt, der findet hier eine passende Anleitung dazu.

Persönlich bevorzuge ich allerdings eher die „fixed“ Montage. Hier muss man nicht gleich das gesamte Vorfach auswechseln wenn man plötzlich von einem Stahlvorfach auf ein Flurocarbon Vorfach umsteigen will. Da ich mit den Ködern später vornehmlich auf Hecht angeln möchte, verwende ich nachfolgend ein Stahlvorfach.

Bei mir am Wasser sind zumindest am Fluss Einzelhaken obligatorisch.

Gerade bei kleineren Gummis stellt ein Stahlvorfach eine gute Wahl da, da das Stahlgeflecht die Aktion des Köders nicht so stark beeinträchtigt wie z.B. ein 0,60mm Flurocarbonstück. Wer die maximale Geschmeidigkeit des Köders erhalten möchte, sollte ein 7×7 Stahl verwenden. Erfahrungsgemäß reicht aber ein 1×7 Draht z.B. von Cormoran vollkommen aus. Vor allem kostet der auch nicht gleich die Welt…Stichwort Flexonit. Da das Fließgewässer an dem ich die meiste Zeit fische als Forellengewässer klassifiziert ist, hat der Verein die Regularienschraube entsprechend streng angezogen was die Köder und vor allem die zu verwendenden Haken betrifft.

Die Afterflosse muss weg, hier soll später der Haken verankert werden.

Um es auf den Punkt zu bringen: Einzelhakenpflicht. Na gut, das ist gerade bei Hecht eher suboptimal aber noch lange kein Beinbruch. Was sich allerdings bewährt hat, ist den Einzelhaken im Köder zu verankern bzw. auf keinen Fall den Einzelhaken freibaumelnd unter dem Köder anzubieten. Die Fehlbissrate ist sonst wirklich immens. Da kann man die Fischerei gleich bleiben lassen. Folglich habe ich bereits letzten Winter einige Einzelhaken mit Spikes angefertigt. Siehe dazu auch einige alte Blogeinträge hier und hier.

Die Herausforderung beim Montieren von realistischen Gummis ist die Afterflosse (zumindest wenn man den Haken wie ich gerne im Schwanzbereich des Gummis montiert um auch eventuelle Nibbler dingfest zu machen…). Folglich muss man die Afterflosse einfach abschneiden.

Der Stinger sollte nicht zu stramm und nicht zu lasch mit der Screw im Kopf verbunden sein.

Das ändert nichts am Lauf des Gummis. Die im Vorfeld eingeklinkte Kombi aus Wirbel und Sprengring wird nun mit einem Stinger nebst Einzelhaken in die freie Öse des Wirbels eingeschlauft und festgecrimpt. Wichtig ist hier, dass der Stinger nicht zu stramm sitzt (…und am besten auch nicht zu locker…). Dürfte man Drillinge verwenden, würde ich das System etwas anders aufbauen. Diese würde ich freipendelnd an einem Sprengring kombiniert mit einem Spike am Bauch des Gummiköders festmachen. Aber gut, soll halt nicht sein. Mit der Entscheidung den Einzelhaken weit hinten am Waidloch des Gummis festzumachen, behalte ich mir die Option offen auch neugierige Forellen zu Haken. Diese haben leider die Angewohnheit einen Köder nicht „volley“ zu nehmen, sondern erstmal herzhaft ins Schwänzchen zu beißen – typisch Forelle halt.

Klassisch montierte Savage Gear Roach.

Natürlich kann man die Savage Gear Roach auch klassisch mit Jig und Stinger montieren. Leider hat sich das bei mir in den letzten Jahren aber eher als suboptimal herausgestellt. Vor allem der Führungsdraht des Stingers muss über den Buckel des Gummifisches geführt werden. Das führt beim Werfen zwangsläufig dazu, dass der Draht auf eine der beiden Flanken herabrutscht. Früher habe ich das Problem mit einem „Führungstunnel“ bestehend aus mindestens einer im Köder verankerten Drahtöse gelöst aber schön sieht das nicht aus…Mittlerweile lasse ich die Führungsösen weg, da sie keinen praktischen Vorteil bringen. Schauen wir uns also mal die Ausbeute von ein paar Stunden Handarbeit (ein Schelm wer hier Böses denkt) an:

Fertig geriggte Savage Gear Gummis.

 

 

 

 

Pete
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