Anglerische Freuden im Winter 2024

Nicht überall ist das Wasser bereits gefroren

Ein Blick aufs Thermometer verrät, was einem der Blick in den Kalender auch verraten hätte: Wir haben Winter. Auch wenn wir immer seltener weiße Weihnachten feiern können so sind zumindest die Temperaturen temporär im einstelligen Bereich und mit etwas „Glück“ auch unter null Grad Celsius. Wenn ich da so an meine Kindheit in den 80ger Jahren zurückdenke, wird einem doch etwas schwer ums Herz. Damals konnten wir teilweise nicht mal mehr in die Schule gehen weil so viel Schnee lag. Wir sind aus dem 1.OG in den Tiefschnee gesprungen ohne uns zu verletzten, eine Person mit Ausbildung konnte sich und seine Familie ernähren, die Mieten waren bezahlbar und man musste keine Angst haben auf offener Straße niedergestochen zu werden. Zukunftsangst kannten wir nicht. Heute sieht das freilich anders aus.

Barsch geht immer

Zurück zu den Fischen. Im Winter fahren viele Fische, insbesondere die Cypriniden ihren Stoffwechsel herunter. Allerdings gibt es auch Fischarten, die man das gesamte Jahr über – und somit auch im Winter – beangeln kann. Hierzu gehören Hechte, Forellen (wo erlaubt; Schonzeit beachten!) und Barsche. Es gibt aber auch explizite Winterfische die am besten im Winter beißen. Hierzu gehört neben den Quappen auch der Huchen. Allerdings sind die Bestände beider Arten mittlerweile stark rückgängig und müssen durch Besatzmaßnahmen gestärkt bzw. am Leben gehalten werden.  Eine Fischerei auf diese beiden Arten ist also ein zweischneidiges Schwert.

Regenbogenforelle über einer Laichgrube

Sollte man sich trotz der niedrigen Temperaturen doch dazu entscheiden den Tag am Wasser zu verbringen, so sind hierfür einige Vorbereitungen zu treffen um den Aufenthalt dort so angenehm wie möglich zu gestalten. Folgende Dinge sollte man auf jeden Fall mit sich führen:

  • Handschuhe
  • Thermoskanne mit warmen Tee, ggf. mit „Schuss“
  • Lange Unterhose
  • Wollsocken
  • Schuhe mit Filzeinlagen
  • Mütze

Jahreswechsel 24/25

Langzeitbelichtung am Wehr

Es war ein turbulentes Jahr, es war ein aufregendes Jahr – zwar nicht in fischereilicher Hinsicht aber dafür in fast allen anderen Belangen. Krieg, Inflation und ähnliche unangenehme Erscheinungen haben unser aller Leben beeinflusst – und das nicht zum Positiven hin. Grund genug das Jahr ruhig und entspannt ausschleichen zu lassen. In diesem Sinne war ich zum Ende des Jahres hin auch mal mit der „guten“ Kamera und dem Stativ unterwegs um einige Landschaftsaufnahmen zu machen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Signalkrebs – Quo vadis?

Brücke bei Nacht

Die Tage werden kürzer, die Nächte werden kälter, die Zeit der Krebsfischerei beginnt bzw. ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikel bereits vorbei.

Da der einheimische Edelkrebs und sein kleiner Bruder, der Steinkrebs, in unseren Gefilden mittlerweile sehr selten geworden sind, lohnt eine Fischerei auf diese beiden Arten nicht mehr. Außerdem ist es moralisch höchst zweifelhaft auf seltene Tierarten zu waidwerken die unter anderem in der FFH Richtlinie im Anhang V aufgelistet sind. Ähnlich sieht es mit dem Huchen aus aber das ist ein anderes Thema.

Übrig bleibt dann nur noch die Fischerei auf den amerikanischen Signalkrebs. Diese große und aggressive Krebsart ist unseren einheimischen Krustentieren in fast allen Belangen deutlich überlegen. Außerdem überträgt er die für unsere einheimischen Krebse tödliche Pilzinfektion, die sogenannte Krebspest.

Bei Vollmond am Gewässer – ein ganz besonderes Naturschauspiel

Da Krebse oftmals ein sehr heimliches und nachtaktives Leben führen, ist vielen Anglern und Gewässerpächtern nicht bekannt, wie es um den Krebsbestand in ihren Gewässern bestellt ist. Auch in meinem Hausgewässer war dies lange Jahre so der Fall – zumindest so lange, bis der Bestand so drastisch angewachsen war, dass man selbst am helllichten Tag Krebse in der Uferzone beobachten konnte. Als dies im Verein die Runde machte, war die Begeisterung groß. Endlich noch eine weitere dem Fischereigesetz unterliegende Tierart die gehegt bzw. reguliert werden darf.

Aus mir nicht verständlichen Gründen endet bei uns die Krebssaison am 15.12. eines jeden Jahres. Was ich daran nicht verstehe? Ganz einfach. Als Neobiota –welches die Signalkrebse eindeutig sind, sollten diese (für mein Dafürhalten) keine Schonzeit genießen. In der Jagd verhält es sich bei invasiven Arten wie dem Waschbär und dem Marderhund ähnlich. Die Zurückdrängung und Regulierung steht hier zum Schutze der einheimischen Tierfauna im Vordergrund. Warum nicht auch beim Signalkrebs? Fakt ist aber auch, dass nur sehr wenige von den Jahreskarteninhabern sich die Mühe machen den Signalkrebsbestand zu regulieren. Die Gründe dafür sind einfach:

  • Es darf nur ein Fanggerät pro Angler ausgelegt werden.
  • In den Sommermonaten setzt die Dämmerung erst sehr spät ein, so dass die Fischerei auf Krebse meist erst effektiv nach 22 Uhr ausgeübt werden kann.
  • In der Sommerzeit sind die Krebse nicht sonderlich aktiv.
  • Der Zubereitungsaufwand für eine Mahlzeit mit Krebsfleisch ist sehr hoch.
  • Krebse sind Resteverwerter, dementsprechend lagern sich in den Kurstentiere im Laufe der Zeit auch Schadstoffe an.
  • Wenig Ausbeute (für weniger als 20 Krebse braucht man den Herd gar nicht erst anwerfen).
  • Hemmungen die Krebse entsprechend dem Gesetz zu töten.

Es gibt aber recht einfache Methoden seinen Erfolg bei der Fischerei auf Signalkrebse deutlich zu steigern:

  • Verwendung von Rotlichtlampen anstatt der üblichen hellen Stirnlampen mit weißem Licht.
  • Fish smart, not hard. Die Fischerei auf Signalkrebse macht meiner Meinung erst im Herbst Sinn wenn die Paarungszeit bevorsteht. Den Rest des Jahres sind die Tiere relativ träge unterwegs.
  • Die Fischerei zusammen mit einem Angelfreund ist meist deutlich effektiver weil zwei Fanggeräte eingesetzt werden können.
  • Als Köder empfehlen sich vor allem Meeresfische wie Makrelen, Sprotten und Heringe da diese aufgrund ihres Fett- und Salzgehalts eine besonders leckere Duftspur im Wasser hinterlassen. Forellenrogen hat sich auch bewährt.

Wenn die Parameter passen sind Fänge zwischen 60-80 Krebsen pro Abend (auf insgesamt zwei Personen gerechnet) keine  Seltenheit.

Die folgenden Fanggeräte und Methoden haben sich bei mir bewährt:

  • Krebsteller
  • Aktives Keschern von Krebsen die sich in der Nähe eines ausgelegten Köders im flachen Wasser befinden.

Signalkrebs weibchen mit Eiern – im Herbst keine Seltenheit

Die Verwendung von Reusen halte ich für überbewertet. Es dauert meist sehr lange, bis die Krebse den Eingang zur Reuse finden. Wer mal beobachtet hat, wie oft ein Krebs um die Reuse herumrennt bevor er den Eingang findet, weiß wovon ich rede. Außerdem müssen die Reusen oft mehrere Tage im Wasser sein, bis sich in ihnen eine entsprechende Menge an Krebsen akkumuliert hat. Aus tierschutzrechtlichen Gründen erachte ich daher den Einsatz von Reusen als nicht mehr zeitgemäß. Hinzu kommt, dass viele der Reusen tagsüber von neugierigen Passanten entwendet oder zumindest die sich darin befindlichen Krebse wieder in die Freiheit entlassen werden.

Zwei „aktive“ Krebsfischer fangen in 4h Ansitz mehr Krebse als zwei Reusen in 48h – so zumindest meine Erfahrung an meinem Hausgewässer. Mehrere hundert Krebse pro Saison sind eher die Regel denn die Ausnahme. Die von mir geführte Fangliste ist da recht eindeutig.

Hin und wieder sind auch kapitale Signalkrebs Männchen dabei.

Noch ein abschließender Tipp: Lagert die Krebse vor dem Abkochen noch ca. 12-24h in einem Behälter mit Wasser und genügend Sauerstoff. Warum? Ganz einfach: Damit sie ihren Darm entleeren können. Das wird bei den Schnecken in Frankreich ähnlich gehandhabt und hat sich bewährt. Ob ihr für die Lagerung eine große Mörtelwanne aus dem Baumarkt mit Sauerstoffpumpe hernehmt oder die eigene Badewanne bleibt euch überlassen.

Lasst euch auf das Abenteuer Signalkrebs ein, ihr werdet es nicht bereuen. Wo sonst bekommt man quasi den bayerischen Hummer frei Haus? Regionaler und nachhaltiger geht es doch kaum. Die Bestände sind mancherorts mittlerweile so gut, dass man diese ohne schlechtes Gewissen intensiv nutzen kann.

Forellenzopf im Eigenbau

Es ist schon ein paar Jahre her als mir ein alter Fischerkamerad am Wasser begegnete. Man kannte sich zwar vom Sehen von den unterschiedlichen Arbeitseinsätzen, den Vereinsfesten und Versammlungen aber so wirklich ins Gespräch kam man nie. Vermutlich trug auch der Altersunterschied hier seinen Teil dazu bei.

Letztlich verlief der Tag des Zusammentreffens fischereitechnisch für mich bis dato wenig erfolgreich. Der Besatz war zwar noch nicht so lange her, allerdings erschwerte ein vorangegangenes mehrwöchiges Hochwasser die Fischerei auf die Satzforellen. Nachdem ich bereits ein paar Stunden vergeblich mit meinen Wobblern versucht hatte eine Forelle ans Band zu bekommen, war ich bereits gewillt die Fischerei für den Tag ruhen zu lassen und mich Richtung Wohnanschrift auf den Weg zu machen.

Wie es der Zufall an dem Tag so wollte, war besagter älterer Fischereikamerad gerade im Begriff an meiner Angelstelle vorbei zufahren. Nach dem obligatorischen „Petri“ Gruß wollte ich mich schon verdrücken aber der Kamerad fragte nach meiner Ausbeute des Tages. Etwas beschämt musste ich eingestehen, dass ich bisher Schneider geblieben war. Wie sollte es auch anders sein wurden Tipps, Erfahrungen und Meinungen bezüglich der Fischerei ausgetauscht.

Um es vorweg zu nehmen. Ich habe mich mit dem Kameraden von 11 Uhr vormittags bis 19 Uhr abends unterhalten. Sowas ist mir bis dato auch noch nicht passiert. Irgendwann im Laufe des Gesprächs erzählte er mir, dass er heute schon erfolgreich gewesen war und die Stelle, an der ich gerade gefischt hatte eigentlich sehr produktiv wäre. Diese Tatsache war mir schon seit einigen Jahren bekannt, nicht umsonst suche ich die Stelle bis heute regelmäßig auf.

Rohmaterial Kurzwaffenpatronen bzw. Hülsen

Ein Blick auf sein Tackle zeigte mir, dass er definitiv kein armer Zeitgenosse sein konnte. Alleine die Rolle befand ich in einem Preisspektrum von deutlich über 400€ und auch die Rute war ein hochwertiges Modell im mittleren dreistelligen Preisbereich. Der Köder allerdings machte mich neugierig. Es handelte sich um einen selbstgegossenen Forellenzopf, also ein Bleibatzen mit Haaren drum herum wie man ketzerisch sagen könnte. Dieser Köder war mir nicht fremd aber ich bevorzugte und bevorzuge auch heute noch meine Wobbler und kleine Gummifische zur feinen Fischerei auf Salmoniden. Außerdem bin ich kein großer Fan von Blei und versuche jedweden Körperkontakt mit dem Schwermetall zu vermeiden.

.38 Hülse vs. 9mm Hülse

Kurzum, ich bat den Kamerad mir die Effektivität des Köders live unter Beweis zu stellen. Insgeheim vermutete ich doch sehr stark, dass er mit seinen Forellenzopf nichts an der Stelle fangen würde, da ich diese bereits eine gute Stunde lang mit meinen Wobblern und Gummis beackert hatte. Ihr ahnt es sicher schon, nach nicht mal 5 Minuten hing der erste starke Regenbogen am Ende des Forellenzopfes. Ich war überrascht und auch leicht geschockt. Hielt ich mich doch mit meinen High Tech Ködern für einen –zumindest halbwegs – versierten Petrijünger. Am Ende des Tages bekam ich dann von ihm im Austausch gegen einen meiner Wobbler eben besagten Forellenzopf geschenkt. Dieser hat mittlerweile einen Ehrenplatz in meiner Ködervitrine erhalten.

Diverse Köpfe für die Forellenzöpfe

Abends dann schaute ich mir dieses Konstrukt genauer an. Im Prinzip nichts anderes als ein Bleikopf mit Inline System welcher auf der Hauptschnur frei beweglich gleiten und somit verhindert, dass sich die Forelle leicht vom Haken schütteln kann. Insgeheim hatte ich schon damals mit dem Gedanken gespielt mir solche Forellenzöpfe selbst zu bauen. Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass ich diese primitiven Köder wenig ästhetisch finde. Die Eigenaktion ist (so dachte ich…) gering und der Fangerfolg hängt – zumindest für mein Dafürhalten – von der Köderführung des Anglers ab. Ich überlegte damals schon mir Gussformen für die Bleiköpfe zu bauen aber irgendwie ist es damals auch nur bei der Überlegung geblieben.

Inline Führung des Forellenzopfs

Wir schreiben das Jahr 2024. Die Ampel hat Deutschland gespalten, die Rechte erstarkt, Messerstechereien und Übergriffe bestimmter Gruppen sind gesellschaftlich akzeptiert und mittlerweile Alltag… achja und in Europa herrscht wieder Krieg. Ein guter Zeitpunkt um sich mit der Umsetzung alter Pläne zu beschäftigen, schließlich weiß keiner wie lange das noch so weiter geht in Deutschland/Europa. Seit dem Treffen mit dem alten Fischerkameraden sind ein paar Jährchen ins Land gezogen und der Eigenbau von Forellenzöpfen blieb bis dato eine geistige Blähung meinerseits. Mittlerweile habe ich den Jagdschein gemacht, bin Fischerei- und Jagdaufseher, Wiederlader und habe mich auch in anderen Bereichen etwas weiter entwickelt.

Prototypen Forellenzopf

Eines Abends als ich gerade dabei war mir für den nächsten Wettkampf meine Munition selbst zu fertigen, kam mir eine Idee. Aus den abgeschossenen Patronenhülsen kann man neben Senkbleien doch noch deutlich mehr basteln was sich anglerisch nutzen lässt. Gesagt, getan. Bereits am Wochenende darauf saß ich am Balkon und bohrte die ersten Kurzwaffenhülsen an der Zündglocke auf. Kurz darauf wurde ein Plastikröhrchen durch die Hülse geführt. Dieses dient als Führungsrohr für die Hauptschnur auf der das Konstrukt später mal gleiten soll. Anschließend wurde der Hülsenkörper innen beschwert. Hierfür kamen diverse Materialien zum Einsatz. Sand, Metallkugeln, Metallspäne, Kies usw. Danach wurde die Hülse mit Epoxyd-Harz versiegelt und mit Airbrush bemalt. Abschließend erhielt jede der Hülsen noch ein nettes „Röckchen“ aus Tierhaar welches (zugegebenermaßen sehr dilettantisch) mit Garn und Bindelack fixiert wurde. Fertig waren die ersten Prototypen.

Bis ich die Zöpfe dann letztlich nass gemacht habe, vergingen noch ein paar Monate. Im Winter, kurz vor der Forellenschonzeit, war es dann soweit. Auf die herkömmlichen Köder wollte sich kein Erfolg einstellen und mehr lustlos als überzeugt montierte ich den selbstgebauten Forellenzopf. Was soll ich sagen…der Erfolg stellte sich ein. Ich hatte nicht damit gerechnet aber ich konnte mein Fanglimit an dem Tag doch noch ausschöpfen. Allerdings hatte ich auch viele Fehlbisse. Das ist ein Thema dem ich mich im kommenden Jahr vermehrt widmen werde. Interessant war auch, dass die Forellenzöpfe im Wasser ein reges Spiel entwickeln, wenn man sie wie einen Jerk schlägt.

Prototypen Forellenzöpfe

Fazit: 1.Auch die einfachen (oder sollte ich primitiven Köder sagen?) fangen. 2. Man kann Forellenzöpfe auch ohne den Einsatz von Blei herstellen (mal abgesehen davon, dass Blei über kurz oder lang ohnehin aus der Fischerei verbannt werden wird). 3. Patronenhülsen sind wirklich alles andere als Abfall. Man kann hier – etwas Kreativität und handwerkliches Geschick vorausgesetzt – durchaus noch praktisch Dinge für andere Lebensbereiche herstellen. 4. Die Standardversion mit dem gerade durchlaufenden Röhrchen ist eher für flache Gewässer geeignet. Für tiefe Gumpen und Kolke sollte man eher eine andere Konstruktion verwenden. Auch hierfür existiert bereits eine kleine Anzahl an Prototypen. Diese möchte ich aber erst ausführlich testen und ggf. selbst vermarkten oder vermarkten lassen. 5. Wer kein waffenrechtliches Bedürfnis vorweisen kann, kommt über den örtlichen Schützenverein oder befreundeten Jäger an abgeschossene Hülsen. Diese Fallen beim Training oder der Jagd in größeren Mengen an und werden normalerweise weggeworfen bzw. beim Altmetallhändler abgegeben. Wer eher den unpersönlichen und teureren Weg gehen möchte, kann sich auch neue Hülsen bei Frankonia oder im Waffengeschäft vor Ort kaufen. Hierfür braucht man keine separate Erlaubnis. Meine Hülsen habe ich mir im Lauf der Jahre auf den unterschiedlichen Schießständen selbst zusammen gesammelt. Lediglich die 9mm Hülsen stammen aus dem eigenen „Verbrauch“.

Megabass (?) Clon aus China für die Vitrine

Mehr für meine Ködervitrine als für den praktischen Gebrauch habe ich mir vor einiger Zeit einen Swimbait im ansprechenden Design aus China bestellt. Auch hier stellte sich im Nachhinein heraus, dass es sich um einen Clon handelt. Auf den Laufvideos des ursprünglichen Herstellers ist ein zugegeben wenig überzeugender Köderlauf zu sehen. Aus diesem Grund wird es dieser Köder vermutlich auch nie wirklich aus der Vitrine heraus ans Wasser schaffen. Optisch ist er aber durchaus ein Leckerbissen. Die Verarbeitung ist- für einen China Clon – ungewöhnlich gut.

Als Kopierer hat sich hier die Firma BearKing hervorgetan. Ursprünglicher Hersteller ist wohl die Firma Megabass. Deren Modell i-Slide 187 sieht dem China Clon schon sehr ähnlich. Ein Schelm wer hier Böses denkt.

Fliegenrolle von Aliexpress – Nautilus Clon

Bei Rollen aus China bin ich immer vorsichtig, vor allem aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre. Manchmal aber juckt es mich dann doch, vor allem bei optisch ansprechenden Modellen. In diesem Fall soll es um einen Fliegenrolle der Klasse 5/6 gehen. Die Fotos des Verkäufers zeigten eine Large Arbour Rolle ohne Branding. Da ich mich im Fliegenfischersektor nur rudimentär auskenne und Fliegenrollen in der Regel wenig Mechanik und Technik enthalten kann man hier – so zumindest meine Denke – nicht viel falsch machen. Also habe ich mir das Schätzchen einfach mal bestellt. Um es vorweg zu nehmen: Es war ein Fehlkauf.

Die Rolle selbst sieht gut aus und ist relativ leicht ABER:

  • Sämtliche Kanten der Spule sind scharf. Diese müssen bevor man die Rolle nutzen kann erstmal geglättet werden. Das heißt aber auch, dass die schwarze Beschichtung abgeht. Das ist ne Heidenarbeit und schaut am Ende es Tages ziemlich doof aus. Die blankgescheuerten Stellen habe ich dann mit einem Edding halbwegs farblich angepasst.
  • Die Bremse ist Murks. Hier ist nur eine sehr grobe Einstellung möglich.
  • Egal in welche Richtung man die Rolle dreht, der Clicker ist immer an. Das kenne ich von meinen anderen Fliegenrollen nicht.
  • Es handelt sich hierbei wohl offensichtlich um einen Nachbau der Nautilus XM/XS Rolle. Zumindest sagt das das Labelling auf der Rolle. War mir so im Vorfeld auch nicht bewusst.

Fazit: Ein optisch ansprechendes Vitrinenstück das für den Alltag am Wasser nur bedingt geeignet ist. Out of the box kann man diese Rolle auf jeden Fall nicht ohne Weiteres verwenden.

 

Bayernotter.de

Nachdem der Fischotter ja seit einigen Jahren wieder in aller Munde und mittlerweile gefühlt auch in allen Vereinsgewässern und Fischteichen unterwegs ist, gibt es jetzt auch die Möglichkeit seine Sichtungen online einzureichen. Das erspart einem lange Telefonate und E-Mails. Denkt dran, je mehr Beweise (Fotos, Videos usw.) ihr einreicht, desto  einfacher fällt die Identifikation.

Sollte es irgendwann einmal so weit sein, dass der Wassermarder entnommen werden darf, müssen vorher belastbare Daten vorliegen. Je mehr ihr euch beteiligt und (korrekte!!!) Angaben macht, desto eher besteht die Möglichkeit den Otter irgendwann einmal zu entnehmen – so zumindest meine Vermutung. Alle bisherigen Vorstöße seitens der Politik waren ja bisher leider eher dilettantisch und wurden von den Gerichten einkassiert.

Wer also Sichtungen (Losung, Risse, Videos oder Fotos von Ottern) vorweisen kann, sollte diese zeitnah auf bayernotter.de eintragen.

Projekt Junganglerausbildung

Wer in den Öffentlichen Verkehrsmitteln pennt, läuft Gefahr ohne Geld (im besten Fall) aufzuwachen…Als Angler muss man über stete Wachsamkeit und gescärfte Sinne verfügen.

Neue Männer braucht das Land…so oder so ähnlich könnte man eines der Nebenprojekte für die kommenden Jahre bezeichnen. Insgesamt sechs Mid-Ager aus meinem Dunstkreis haben 2024 den Angelschein gemacht oder sind noch dabei den Schein zu machen. Ähnlich wie bei der Jungjägerausbildung vermittelt der Kurs zwar die Basics aber nachdem man die Prüfung bestanden hat, steht man sprichwörtlich allein im Wald –  pardon im oder am Wasser.

Nachdem mir die Ausbildung von Jugendlichen und Kindern schlichtweg zu nervig ist (die meisten Kids die ich dabei hatte, waren so verzogen von ihren Eltern, dass nicht mal ein Mindesmaß an Selbstständigkeit vorhanden war…) und ich dabei selbst eher als Enthedderungsknecht oder Geräteschlepper gesehen wurde, wird dieses Jahr quasi an der Erwachsenenbildung gearbeitet. Das Alter meiner „Versuchsobjekte“ liegt zwischen Mitte 20 bis hin zu Anfang 50. Von IT-lern, Tastenfickerinnen, Lagerwirtschaftlern, Landschaftsgärtnerinnen, Biochemikern, Ärzten und Staatsdienerinnen ist beruflich schon ein guter Querschnitt durch die Gesellschaft vertreten.

Eine Bratwurst am Lagerfeuer zuzubereiten allein macht noch keinen Naturliebhaber oder erfolgreichen Angler.

Auch von den Interessensgebieten ist alles dabei. Einige haben bereits den Jagdschein (daher kennt man sich) bis hin zu Leuten die glauben die Kühe sind Lila ist quasi alles mit dabei. Von Stadtpflänzchen bis hin zu Waldschraten, von hübsch bis „interessant“, von schlank bis gwampert – alles ist vertreten. Man darf also gespannt sein wer sich demnächst ggf. auf den Bildern in diesem Blog wiederfindet.

Kingdom Wobbler? Nie gehört…oder doch

Kingdom Wobbler

Heute soll es mal um ein paar Wobbler Modelle von Kingdom gehen, welche ich im Laufe der kalten Jahreszeit in den Weiten des WorldWideWeb erstanden habe. Wer sich mit der Materie Tackle aus Fernost beschäftigt, wird früher oder später auch über die Marke Kingdom stolpern. Bisher kannte ich Kingdom eher als „Lackierer“, sprich als Firma die besonders vielversprechende Wobblerrohlinge coloriert und dann als eigene Produkte verkauft hat. Schaut man sich aber mal die Homepage von Kingdom an, so erkennt man recht schnell, dass die Firma durchaus mehr zu bieten hat.

Bereits vor einigen Jahren konnte ich das Modell Fat Boy ausführlich testen. Von der Form her, sieht dieses kleine Wobbler relativ unspektakulär aus. Allerdings sind die Laufeigenschaften wirklich sehr gut und auch die Verarbeitung der Lackierung sowie die verwendeten Komponenten (Sprengringe & Haken ) sind deutlich hochwertiger als bei den meisten China Ködern. Der Preis ist natürlich mit etwa 3$ auch etwas über dem, was man sonst so auf diesen Plattformen angeboten bekommt. Aber auch hier gilt: You get what you pay for.

Auch der 3D Laser Crank hat mittlerweile seinen Weg in meine Köderbox gefunden. Ehrlichweise muss ich an dieser Stelle aber auch sagen, dass ich ihn bisher mangels Gelegenheit noch nicht nass gemacht habe.

Zudem sind noch ein paar weitere Modelle von Kingdom in meine Köderschachtel gewandert. Leider sind diese noch nicht auf der Homepage des Herstellers gelistet, aber das scheint ein allgemeines Problem bei den chinesischen Firmen zu sein. Die Sachen werden oft verkauft bevor die Produkte überhaupt auf der Homepage gelistet sind.

Unbekannter Wobbler von Kingdom – zumindest habe ich das Modell noch nicht auf der Homepage des Herstellers gefunden.

Brauchbare Rapala Clone aus China?

Gute Clone?

Nun, wie so oft auf meinem Blog geht es auch heute wieder um das Thema Köderkopien. Aktuell haben wir ja den recht prägnanten Fall des Quappie Köders von Zeck respektive Sebastian Hänel und dem look-a-like der Angeldomäne, dem Grundola. Aber darum soll es heute nicht gehen. Vielmehr soll es um einen vermeintlichen Rapala/Storm Nachbau gehen. Bereits seit einigen Monaten geistern diese Nachbauten mittlerweile durch diverse asiatische Sales Plattformen. Anfangs zu Preisen um die 3$, dann plötzlich waren die Köder kaum mehr unter 4$ zu haben. Ja nach Anbieter und Labelling.

Kurzum, der gut 5cm lange und eher flach laufende Köder traf genau meinen Geschmack. Dementsprechend war es nur eine Frage der Zeit, bis ich ein paar der kleinen Flitzer bestellen würde. Irgendwann sank der Preis dann kurzfristig unter 3$ und ich nutze meine Chance. Was soll ich sagen: Bisher habe ich es nicht bereut. Die Verarbeitung ist sehr gut, der Köderkörper ist aus Plastik mit dezenten Rasseln im Inneren. Eigentlich bin ich kein Fan von Rasseln da sie meiner Erfahrung nach die größeren und erfahreneren Fische verprellen (zumindest bei Forellen…) aber wie gesagt, die Rasseln sind wirklich sehr dezent und wer wie ich in einem Fluss angelt, hat unter Wasser ohnehin eine ganz andere Geräuschkulisse vom Geschiebe etc. die die Töne des Wobblers zuverlässig überlagert.

Die Haken und auch die Sprengringe des Wobblers sind von akzeptabler Qualität, allerdings spielt das in meinem Fall keine Rolle da an meinem Hausgewässer ohnehin nur Einzelhaken erlaubt sind. Dementsprechend wurden die Drillinge gegen qualitativ hochwertige Einzelhaken ausgetauscht. Die Sprengringe bzw. der Sprengring verblieb am Köder. Auch der Lauf des Wobblers ist tadellos. Hier bleiben keine Wünsche offen.

Bedenkt man, dass dieser Köder in Deutschland mindestens 6-8€ kostet, hat man hier eine wirklich gute Alternative zu einem fairen Kurs.