Fangfrage: Von harten Jungs und Weicheiern – Wobbler vs. Gummifisch

Nur der Köder der auch nass ist, wird fangen. So oder so ähnlich hört man es oft von den älteren Semesetern. Klingt soweit logisch, ist es auch. Ein trockener Köder wird nichts fangen. Nein halt, den Käufer hat er zumindest gefangen. Der ist nämlich dem Verkäufer beim Tackle Dealer seines Vertrauens ins Netz gegangen. Aber lässt man mal die Wortklauberei beiseite, stellt sich doch oftmals die Frage:

Welcher Köder ist wohl heute der Fängiste?

An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich zu Beginn meiner anglerischen Laufbahn fast nur mit Wobblern und ab und an mit Blinkern und Spinnern gefischt habe. Das waren damals Köder die man relativ einfach führen konnte und fast immer Fische brachten. Zumindest am Anfang der Saison. Irgendwann änderte sich dann die Einstellung. Mit zunehmender Erfahrung wanderten immer weniger Wobbler in den Snap am Ende des Vorfachs. Seit fast 10 Jahren fische ich fast ausschließlich mit Gummifischen oder hybriden Swimbaits wie den Castaic Real Baits und den Westin Ködern (Mike the pike, Percy the Perch, Tommy the Trout usw.). So genau kann ich das gar nicht wirklich beschreiben wieso es dazu kam, es war auch jeden Fall ein schleichender Prozess. Was mir immer wieder zu denken gab, waren Erlebnisse am Wasser nach Fehlbissen. Hatte ich einen Fehlbiss auf einen Hardbait (Wobbler), so konnte man es fas vergessen den Fisch erneut an den Haken zu locken. Gänzlich anders verhielt es sich bei Fehlbissen auf Softbaits (Gummis). Hier konnte ich den vermeintlich verprellten Fisch regelmäßig doch noch ans Band kriegen. Die Theorie dahinter ist nicht ganz neu. Ein Fisch der einmal auf einen unnatürlich harten Köder gebissen hat, durchschaut die Täuschung oftmals und wird uns sicher nicht den Gefallen tun, nochmals darauf herein zu fallen….zumindest nicht in den nächsten Minuten. Klar, auch hier gibt es Ausnahmen welche ich selber schon erleben durfte.

Anders verhält es sich hier bei Fehlbissen auf Gummis die ja von der Konsistenz her eher einem echten Fisch ähneln. So entsteht nicht sofort Argwohn beim Fisch und er lässt sich gelegentlich zu einer zweiten Runde überreden.

Ein weiterer Faktor ist die Geräuschkulisse. Leider, das muss man schon fast sagen, gibt es moderne Wobbler fast nur noch ausschließlich mit Rasseln bzw. Geräuschkugeln im Inneren. Das mag am Anfang der Saison durchaus seine Bewandtnis haben, zum Ende hin fängt man damit aber keinen Schwanz mehr, die Großen ohnehin nicht. Die haben nämlich im Laufe der Jahre gelernt, dass Nahrung keinen metallischen Krach macht.

Außerdem ist man bei der Köderführung und der Lauftiefe bei den Softbaits deutlich flexibler als bei den Wobblern. Vom Preislichen her haben aber fast die Wobbler, sofern sie nicht verloren gehen, die bessere Bilanz. Gummiköder haben leider die unangenehme Eigenschaft nach Kontakt mit Raubfischzähnen in ihre Einzelteile zu zerfallen, wobei man das auch wieder relativ sehen muss. Ich habe Gummis in meinen Kisten die haben bereits mehr als 20 Fische gefangen, sehen dementsprechend zerrupft aus aber fangen noch immer. Dafür durfte ich auch schon Gummis nach dem ersten Fehlbiss wegwerfen weil der Schwanz fehlte….

Vom Umweltaspekt her, liegen Wobbler auch deutlich vor den Gummis. Zumindest solche aus Holz. Gummis enthalten Phthalate welche als krebserregend eingestuft wurden. Zudem werden die meisten Gummis mit Jigs gefischt. Diese bestehen aus Pb, sprich Blei, welches ebenfalls als hochgradig gesundheitsschädlich eingestuft ist. Nicht umsonst haben einige Länder, darunter auch unser Nachbarland Dänemark, die Fischerei mit bleihaltigen Ködern untersagt.

Letztendlich bleibt es wohl Geschmackssache was man an die Schnur knotet. Flexibler ist man aber meiner Meinung nach mit den Softbaits.

Pete
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