Okuma Helios SX 3000 – Angelrolle von Okuma

Die Marke Okuma ist auch in Europa immer stärker im Kommen. Ich durfte bereits vor über 15 Jahren mit einigen Rollen der Firma Okuma meine Fische fangen. Damals habe ich die Rollen noch mühsam aus dem Ausland importiert, aktuell werden die Rollen von Savage Gear/Svendson Sport vertrieben. Die Qualität hat sich seit meinen ersten Erfahrungen mit der Marke deutlich verbessert wenngleich die Rollen auch früher schon ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis hatten.

Nachdem ich 2018 noch eine Rolle zum Forellen bzw. Zanderfischen kaufen wollte, fiel meine erste Wahl auf eine Shimano Stradic Ci4+ 3000. Nach nur einem Tag des Fischens mit der Rolle schickte ich sie (gereinigt und unversehrt) wieder zurück zum Händler. Wie bei Shimano üblich waren Bremse und Schnurverlegung tadellos. Die Laufruhe war ebenfalls ok. Was leider gar nicht ging, war das Verbauen von jeder Menge Plastikteilen an den aus meiner Sicht wichtigen Punkten wie zum Beispiel auf der Hauptachse um die Spule zu bewegen bzw. zu fixieren. Nachdem ich aus Erfahrung sagen kann, das Plastik zwar eine lange Halbwertszeit aber eine deutlich geringere Lebensdauer hat und nach einigen Jahren keine Ersatzteile mehr seitens der Hersteller verfügbar sind, habe ich mich dann doch für eine Rolle von Okuma entschieden.

Nach dem Vergleichen der Preise entschied ich mich, die Rolle aus dem europäischen Ausland zu holen. In Litauen gab es einen Händler der die Rolle deutlich unter 100€ inkl. Porto angeboten hatte. Zwei Wochen später lag die Rolle vor mir. Bestellt habe ich die 30ger (3000) Version. Umso überraschter war ich, als ich die Rolle neben andere Fabrikate der Größe 3000 legte. Die Helios SX fällt deutlich kleiner aus. Man kann durchaus sagen, dass die 30ger SX einer normalen 2000 Rolle von der Größe her gleich kommt. Aber gut, ich wollte ja eine Forellenrolle…bloß zum Zanderfischen werde ich das Ding dann wohl eher nicht hernehmen.

Praxistest:

Zugegeben, wir beide hatten einige Startprobleme miteinander… es fing bereits mit der Schnurwicklung an. Ich musste einige Modifikationen vornehmen bevor ich zufrieden war. Nach dem Befüllen der Rolle mit Schnur ergab sich ein leider nicht zufriedenstellendes Muster aus Berg und Tal bei der Schnurverlegung. Ein paar Experimente mit den Beilagscheiben brachten gute Resultate und letztendlich konnte ich die Rolle soweit tunen, dass auch das Wickelbild optisch ansprechend war. Klar, bei den Shimano Rollen ist die Schnurverlegung allerdings nen Tacken besser. Nach dem ersten Fischen stellte sich leider ein seltsames Quietschen an der Rolle ein. Ich war etwas perplex da ich die Rolle nicht untergetaucht hatte. Normalerweise tritt dieses Geräusch auf wenn man die Rolle wässert und die Kalkrückstände bei Rollen mit geringen Fertigungstoleranzen für Reibung und eine entsprechenden Geräuschkulisse sorgen. Naja zurückschicken nach Litauen kommt nicht in Frage, also komplette Rolle aufschrauben und schauen wo´s zwickt. Gesagt getan. Nach einer regelrechten Schlacht mit Öl und Schmierfett konnte ich dann das Problem restlos beseitigen. Die Rolle läuft seitdem 1A.

Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber die Bremse. Diese funktioniert ruckfrei und tadellos. Besonders bei den letzten großen Forellen mit fast 60cm konnte die Bremse zeigen was sie kann. Ohne das ruckfreie Anlaufen hätte ich vermutlich das letzte richtig dicke Exemplar einer Regenbogenforelle nicht landen können. Auch rasante Fluchten über 30m steckte die Bremse problemlos weg.

Betrachtet man die Rolle im Ganzen und lässt die Anfangsschwierigkeiten bei meinem Exemplar mal beiseite, so liefert Okuma hier ein solides Gerät ab. Es muss also nicht immer Shimano sein.

PS: Die aktuell laufenden Tests mit den Spinnrollen der Firma Abu Garcia sind auch sehr vielversprechend….

Pete
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